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Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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knurrte leise über diese Kränkung seines Kommandeurs, aber ein kurzer Blick des Colonels unterband jeden Kommentar.
    Ihrem Vorgesetzten folgend, marschierte die Eskorte in die großen dunklen Hallen.
    Hinter dem Eingang folgten auf beiden Seiten zwei weitere Bilder wie die auf der Kirchenmauer.
    Was hatten sie zu bedeuten?, fragte sich Vincent, denn schon der Anblick flößte ihm Schrecken ein.
    Muzta, Qar Qarth der Tugarenhorde, ritt schweigsam durch die Nacht. Diese Zeit liebte er am meisten, den sanften Übergang in die Dunkelheit, nachdem der Tagesmarsch vollendet war. Aus siebzigtausend Jurten stieg das Gemurmel seines Volkes auf, das Lachen der Kinder, die Stimmen seiner Krieger, der Singsang der Schamanen und Sagenkünder, die die Erzählungen und Erinnerungen des Tugarenvolkes webten. Und doch spürte er auch, während er über die Horde hinwegblickte, ihre Angst.
    Die Lagerfeuer flammten auf; flackernde Flammen warfen die Schatten zurück und tüpfelten die Landschaft von Horizont zu Horizont. Auf einem niedrigen Höhenzug hielt Muzta an und redete leise mit Bura, seinem alten geliebten Ross. Das Pferd wieherte zur Antwort. Er hatte Bura an jenem Tag erhalten, als man ihn zum Qar Qarth ausrief, dem König der Könige, dem Herrscher aller Clans des Tugarenreichs.
    »Wie lange ist es her, alter Freund?«, flüsterte er leise.
    Mehr als eine Umkreisung, mindestens. Bewegt von diesem Gedanken übergab er sich seinen Erinnerungen. Vor der Viehstadt Constan war sein erster Vater dahingeschieden. Noch vier Jahreszeiten waren es, bis sie erneut an Constan vorbeikamen.
    Ein heißer Ort, dieses Constan. Das dortige Vieh war reich geworden mit seinen weißen Schiffen, die das Binnenmeer befuhren. Dort war es auch, wo Muzta seine letzte Schlacht ausgetragen hatte, damals gegen die Merki-Horde, die er zurückwarf, um die großen Steppen des Nordens für die Tugarenhorde zu gewinnen.
    Das war wirklich ein Kampf gewesen! Drei Tage und drei Nächte lang stand der große nördliche Clan mit zweihunderttausend Kriegern der halben Million aus dem Süden gegenüber. Zwanzig Blutclans gegen fünfzig, und er, Muzta, führte den entscheidenden Angriff, sodass ihn der große Qubata später für seinen Mut pries.
    Wie sie dort gemetzelt hatten am Ufer des Binnenmeeres, bis sich die Wasser vom Blut rot färbten! Welche Freude Muzta damals verspürte in diesem größten Augenblick seines Lebens! Und sein Vater starb, wie es nur ein Tugare tat, als er sein Heer zum großen Angriff führte.
    Und seitdem? Muzta hatte seinem Volk eine vollständige Umwanderung der Welt in Frieden ermöglicht. Sie hatten die große nördliche Steppe durchritten, einmal um die ganze Welt herum, und niemand hatte es gewagt, ihnen in den Weg zu treten.
    »Es ist ein ruhiger Abend, nicht wahr, mein Qarth?«
    Muzta drehte sich um und bellte ein leises Begrüßungslachen.
    »Qubata, alter Kamerad, erzähle mir bloß nicht, dass es schon Zeit ist!«
    Qubata, der Erste unter allen Generalen der Tugarenhorde, lenkte sein Pferd neben das seines Herrn und verneigte sich tief im Sattel, eine Geste, die Muzta immer noch peinlich war.
    Er erinnerte sich noch an eine Zeit, da er auf Qubatas Knien schaukelte und der Krieger ihm das Lied Hugalas vorsang; es handelte davon, wie der legendäre Krieger als Erster um die ganze Welt geritten war und damit bewiesen hatte, dass die große Nordsteppe eine durchgängige Landschaft war.
    Schon damals war Qubata der Erste unter den Clangeneralen gewesen. Muzta jedoch war Qar Qarth, und somit musste das Ritual gewahrt werden. Es zu verweigern hätte den Tod des Missetäters nach sich gezogen, denn so lautete das Gesetz des Volkes.
    Qubata blieb schweigsam, als er den Blick zum Himmel wandte, um die leuchtende Pracht des Großen Rades zu betrachten.
    »Der Kuraltai wartet, mein Fürst«, flüsterte Qubata.
    »Soll er noch eine Zeit lang warten«, entgegnete Muzta gelassen.
    »Das ist nicht gut, mein Fürst«, bedrängte ihn Qubata. »Tula spricht erneut, und er findet Ohren, die ihm zugeneigt sind.«
    »Ich werde ihre Namen nicht vergessen«, versprach Muzta und blickte seinen General mit kaltem Lächeln an. »Ich bin immer noch der Qarth.«
    »Und Tulas Clan ist der stärkste unseres Bundes, mein Fürst.«
    »Ich weiß, ich weiß, verflucht soll er sein!«
    Er ertappte sich fast bei dem Wunsch, die Merkihorde möge zurückkehren. Das hätte die Leute wenigstens von der gegenwärtigen Krise abgelenkt und ihnen ermöglicht, ihre

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