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Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Plan, hatte ihn vor Tagen ausgearbeitet, aber er wollte erst sehen, was Tula und seine Anhänger unternahmen.
    »Ihr möchtet also Krieg?«, fragte Muzta kalt und fixierte nacheinander jeden mit dem Blick.
    Es war ein prekäres Gleichgewicht, und er warf einen kurzen Blick auf Qubata und sah, dass der alte Krieger besorgt wirkte.
    »Sollte unser Bund auseinander brechen«, sagte Qubata leise, »dann seid euch darüber im Klaren, dass die Merkihorde in Windeseile davon erfahrt. Denn vergesst nicht, was Jemugta, Muztas Vater, uns lehrte: Als einzelne Grashalme, verstreut im Wind, werden wir nacheinander zerbrochen; gemeinsam jedoch sind wir stark.« Und er deutete dabei auf das zeremonielle Bündel Schilfgras, das Jemugta selbst gebunden und am Zentralpfeiler befestigt hatte.
    »Ein hungerndes Bündel«, knurrte Tula.
    »Aber hört euch erst an, was mein Fürst wünscht, ehe ihr abstimmt«, warf Qubata ein. Und er ging zur hinteren Zeltwand und öffnete die heilige Rolle, die große Karte, die zuerst Hugala zusammengestellt hatte.
    »Wir lagern hier, östlich von Mempus«, stellte Qubata fest. »Normalerweise zögen wir in aller Muße weiter bis dorthin, wo uns das Vieh von Ninva erwartet. Muztas Wunsch lautet nun, dass wir nicht dort das Winterlager beziehen. Stattdessen marschieren wir eilig, ohne unsere Rösser zu schonen, bis zum Ende des Jahres zu den Maya. Vom westlichen Königreich der Maya ziehen wir im Frühling weiter in ihr östliches Reich Tultac und überwintern im folgenden Jahr hier.«
    Und er stach mit dem Finger auf die Karte.
    »Das Reich der Rus.«
    »Aber das ist ein Marsch von vier Jahren in zweien!«, gab Tula zu bedenken.
    »Genau«, bestätigte Qubata.
    »Das schaffen unsere Alten und unsere Jungen nicht!«, protestierte Sula.
    »Sie werden es schaffen müssen. Vielleicht gelingt es uns auf diese Weise, die Fleckenkrankheit zu überholen und uns satt zu essen, sobald wir sie hinter uns gelassen haben.«
    »Und es verschafft uns zwei Jahre Vorsprung vor den Merki im Süden«, sagte Muzta leise, und ein Lächeln hellte seine Miene auf, als er neben Qubata trat. »Notfalls können wir dann einen kurzen Vorstoß nach Süden unternehmen und dabei unsere Vorräte weiter auffüllen.«
    Etlichen Häuptlingen entlockte dieser Teil des Plans ein Lächeln.
    Es war still im Zelt. Er verlangte zwei harte Jahre von ihnen, den Ritt von vier Jahren in zweien. Falls es jedoch gelang, konnten sie schmausen und trotzdem das Vieh der Nordsteppe für den Zeitpunkt schonen, an dem die Tugaren in zwanzig Jahren erneut hier vorbeikamen.
    Muzta wandte sich wieder Tula zu und lächelte dabei immer noch. Sein Rivale schwieg. Also war die Falle erfolgreich zugeschnappt. Er hatte einen Clanhäuptling zum Bekenntnis verlockt, von dem er schon vermutet hatte, dass er den Bund brechen wollte – und die Information, dass Suba hinter diesem Mann stand, war noch wertvoller. Jemugta hatte Muzta gut gelehrt, wie er erfolgreich mögliche Gefahren für den goldenen Clan der Tugaren aufspürte.
    »Ist eine Abstimmung jetzt überhaupt noch nötig?«, fragte Qubata gelassen.
    Der alte General verfolgte das Wechselspiel. Niemand konnte sich dem Plan widersetzen, aber er bemerkte die stille Wut in Tula und auch in Suba. Man würde sie im Auge behalten müssen!
    Beifälliges Murmeln lief durch das Zelt, voller Lob für die Weisheit des Qar Qarth, und als Tula auf seinen Platz zurückkehrte, rückten die anderen in seiner Umgebung von ihm weg.
    Muzta lächelte leise.
    »Dann lasst uns schmausen!«
    In einer Ecke erhob sich Alem, der Wahrsager und Viehbeschauer, auf spindeldürren Beinen. Der alte Tugare ging zum Zelteingang und klappte ihn auf.
    Lächelnd führte er zwei Stück Vieh in Ketten herein.
    »Zur Auswahl meiner Fürsten«, sagte Alem leise. Erfreutes Bellen stieg von der Versammlung auf. Das war erstklassiges Vieh, noch nicht im Zuchtalter und offensichtlich aus der höchsten Kaste.
    »Ihre Lebern sollen in Weinsauce gebacken werden«, verkündete Alem. »Für die Nierenstücke wurde bereits der Teig gerollt, und als besonderen Leckerbissen kochen wir die Gehirne in den Schädeln.«
    Alem drehte sich zu seiner zitternden Mahlzeit um und stieß sie zögernd mit dem langen scharfen Finger.
    Die beiden klammerten sich aneinander, Entsetzen im Blick.
    Muzta begutachtete sie voller Verachtung.
    »Lasst sie gut ausbluten – ich möchte Suppe zu meiner Mahlzeit«, sagte er leise.
    Mit leuchtenden Augen winkte Alem den Wachen, die

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