Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
Vom Netzwerk:
Senatoren musterten einander unbehaglich.
    »Das ist äußerst regelwidrig«, fand Scipio kalt und stand auf. »Wo ist Marcus?«
    »Er wurde nicht eingeladen«, erwiderte Petronius scharf.
    »Nicht eingeladen, sagst du? Als Oberhäupter der zwanzig Familien sind wir seine Ratgeber. Er ist der erste Konsul, wie es schon sein Vater war.«
    »Und er hat uns verraten. Kommt schon, dieser Krieg geht uns doch gar nichts an! Sie sind hinter Marcus her, nicht hinter uns. Ihr habt gerade gehört, wie Lucullus die Bedingungen erläutert hat. Die ganze Stadt kennt sie inzwischen. Falls wir die Initiative ergreifen, können wir diese Schlacht noch heute beenden.«
    »Was ihr vorschlagt, ist Verrat!«, entgegnete Scipio und sah sich nach Unterstützung um.
    »Was ich vorschlage, ist unsere Rettung!«, bellte Petronius. »Marcus hat sich verräterisch verhalten, als er all das zuließ, was jetzt geschieht.«
    »Sie sind als Invasoren gekommen, haben Hunderte unseres Volkes niedergemetzelt. Marcus tut das einzig Mögliche – er kämpft gegen sie.«
    »Und was ist mit der Yankeeinvasion?«, schrie Catullus. »Sie sind es, die uns bedrohen.«
    »Sie hätten mit dem Schwert in der Hand kommen und uns vernichten können«, wandte Scipio ein. »Stattdessen bieten sie uns Handel, Wohlstand und ein Bündnis gegen die Horden.«
    »Und sie reden von der Befreiung der Sklaven«, höhnte Petronius.
    »Nachdem ich euresgleichen zugehört habe, denke ich, dass ich das beinahe lieber hätte!«, schrie Scipio und stand auf.
    »Es bleibt nichts weiter zu sagen«, fuhr er fort und ließ den wütenden Blick durch den Senatssaal schweifen. »Wer sich gegen diesen Irrsinn stellt, sollte mit mir kommen, oder er wird entsprecht beurteilt werden.«
    Die Senatoren blickten unbehaglich drein, aber keiner stand auf.
    »Dann verfluche ich euch alle!«, bellte Scipio. Er drehte sich auf den Fersen um und stolzierte aus dem Saal.
    »Wir sollten ihn aufhalten!«, schrie Catullus. »Er wird Marcus warnen.«
    »Soll er doch«, lachte Petronius. »Schon in diesem Augenblick verhaftet Lucullus unseren illustren Anführer.«
    »Sie verlassen die Mauern.«
    Lächelnd blickte Cromwell zu Hulagar und Vuka auf.
    »Läuft es nicht genauso, wie ich versprochen habe? Die erste Formation wird bei Tagesanbruch einrücken.«
    »Das ist nur der Eröffnungszug!«, stellte Vuka scharf fest. »Die Ablenkung vor dem Hauptgang des Mahls.«
    Cromwell musterte Vuka unbehaglich und sah, dass Hulagar über die Wortwahl des Fürstensohns entrüstet war.
    »Oh, macht euch keine Sorgen darum«, erklärte Vuka mit sardonischem Lächeln. »Nur eine Redeweise, mehr nicht.«
    »Trotzdem ist es ein Erfolg, über den ich mich freue«, sagte Cromwell.
    »Mir liegt dieser andere Einsatz mehr am Herzen«, drängte Hulagar.
    »Hinsen leitet das Unternehmen und müsste inzwischen in Position sein. Der letzte Zug ist zweifellos eingetroffen.«
    »Das ist es, was wir eigentlich wollen, vergiss das nicht«, sagte Hulagar leise. »Wie lange noch, bis wir mit ihnen rechnen können?«
    »Vielleicht ist es morgen Abend schon so weit. Keane wird sie zu einem Gewaltmarsch antreiben.«
    »Begleitet er die Armee?«
    »Dessen bin ich sicher«, antwortete Cromwell kalt.
    »Alle halten sich derzeit im Senatssaal auf.«
    »Warum stören Sie mich mit dieser Meldung?«, knurrte Marcus scharf und musterte Vincent und den zitternden Sklaven neben ihm böse.
    »Julius und ich, uns verbindet so etwas wie Freundschaft, Marcus«, entgegnete Vincent gelassen.
    Marcus betrachtete die beiden und schnaubte verächtlich.
    »Eine Freundschaft zwischen einem Sklaven und jemandem wie Ihnen?«, fragte er kalt.
    »Er ist ein loyaler Mann«, erwiderte Vincent hitzig. »Ein nicht weniger guter Mann als ich.«
    »Und damit möchten Sie auch ausdrücken, dass er so gut ist wie ich«, stellte Marcus fest und lachte dabei abschätzig.
    »Ich streite darüber jetzt nicht mit Ihnen«, gab Vincent zurück, »aber Sie sollten ihm lieber zuhören. Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    »Dann rede!«
    Ächzend rappelte sich Marcus auf. Vincent reagierte schockiert auf die Nacktheit des Konsuls; alle Roum schienen sich wohlzufühlen, wenn sie so schliefen, aber er selbst gedachte diesen Brauch gewiss nie zu übernehmen.
    »Die Männer, die im Senat bedienen«, begann Julius, »sind schon den ganzen Abend lang argwöhnisch, seit diese Briefe in die Stadt geschossen wurden. Vor etwa einer Stunde kam mein Vetter Flavius – der dort als Schreiber

Weitere Kostenlose Bücher