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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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erschienen.«
    »Ich bin sicher, dass Colonel Keane alles unter Kontrolle hat«, mischte sich Senator Petra ein und bedachte Hans mit einem freundlichen Lächeln. »Höchstwahrscheinlich liegt hier nur eine vorübergehende Störung vor. Sie könnte sogar an den Gewittern liegen, von denen ich schon gehört hatte, dass sie diese Telegrafenmaschine beeinflussen.«
    »Vorübergehende Störung!«, sagte Alexander naserümpfend. »Erst galoppiert unsere Armee auf und davon, um einem Bundesgenossen zu helfen, den wir gar nicht brauchen, und jetzt das! Ich wusste gleich, dass der Ehrgeiz unseres Präsidenten bittere Früchte tragen würde.«
    »Er hat Recht«, hieb Mikhail in dieselbe Kerbe. »Geht mal hinaus ins Kaufmannsviertel und fragt, ob sie Freude an diesen profitschnuppernden Händlern aus Roum haben. Ich sage Euch: dieses Eisenbahnprojekt Kals bringt uns allen den Untergang. Wir haben Arbeitskraft und Ressourcen vergeudet, die wir anders hätten nutzen können. Unser Volk lebt seit dem Krieg in Bruchbuden. Bauen wir ihnen Häuser statt eine Eisenbahn! Was hat die uns schon gebracht? Ohne diese Eisenbahn hätten wir unsere Söhne nicht in einen Krieg geschickt, der uns gar nichts angeht. Ihr Bau ruiniert uns und holt nur noch mehr Fremde ins Land, die uns unser ganzes Geld stehlen, bis wir bankrott sind.«
    »Zunächst mal halte ich Mikhails unvermittelt geäußerte Sorge um die Unterbringung des Volkes für das Zeichen einer echten Herzenswandlung«, warf Boris höhnisch ein. »Wir brauchen die Roum!«, setzte er lautstark hinzu. »Sie haben drei Mal so viele Menschen wie wir. Sie haben die Metallvorkommen, die unsere Armee benötigt. Wir brauchen all das, falls die Tugaren mal wieder auftauchen, oder was Kesus verhüte, eine der südlichen Horden zu uns marschiert!«
    »Wie lange gedenkt Ihr, uns diese falschen Dämonen noch unter die Nase zu reiben?«, lachte Mikhail. »Noch in zehn Jahren wird uns diese Clique des Präsidenten bis in unsere Träume hinein mit dem Tugarengerede erschrecken. Aber die Tugaren sind fort, und die südlichen Horden haben ihre eigenen Domänen.«
    »Meine Herren, falls ich unterbrechen darf«, sagte Hans mit eisigem Sarkasmus in der Stimme.
    »Sobald wir fertig sind«, entgegnete Mikhail.
    »Auf mich warten noch andere Aufgaben, und ich gehe davon aus, dass zumindest einige Mitglieder Eures erhabenen Gremiums dies verstehen.«
    »Ihr seid entlassen, falls Eure übrigen Aufgaben solch dringender Natur sind«, sagte Mikhail und wedelte mit der Hand, als wäre Hans eine lästige Fliege.
    Wütend stand Hans auf und verließ das Zimmer.
    O’Donald erwartete ihn an der Tür, und der rote Bart passte zur Zornesröte in seinem Gesicht.
    »Kal möchte Sie sofort sehen«, flüsterte er und packte Hans am Arm.
    Die beiden Offiziere marschierten den Flur entlang und zeigten dabei solch grimmige Miene, dass alle anderen ihnen auswichen und besorgte Bemerkungen ihrem Weg durch den Korridor folgten. Als sie vor der Tür zu Kals Vorzimmer eintrafen, traten sie gleich ein, und O’Donald knallte die Tür hinter ihnen zu.
    »Gerade ist ein Telegramm eingetroffen«, berichtete der Ire. »Kal möchte, dass Sie es sich ansehen.«
    Ohne sich die Mühe zu machen und anzuklopfen, öffnete O’Donald die eigentliche Bürotür.
    »Ich habe ihn mitgebracht«, verkündete er.
    Müde blickte Kal vom Schreibtisch auf. Kathleen stand in einem Winkel, das Gesicht aufmerksam.
    »Kathleen, Liebes«, sagte O’Donald nervös, »Sie sollten nicht so herumlaufen. Was würde der Colonel wohl dazu sagen?«
    »Halt die Klappe, du dummer Ire! Ich bin absolut fähig, herumzulaufen.«
    »Dummer Ire nennt mich das Mädel!«, lachte der Artillerist und fiel dabei ins Englische zurück. »Wo sie selbst doch eine O’Reilly war, ehe sie sich Keane nannte.«
    »Seien Sie beide bitte still«, sagte Kal und erhob sich.
    O’Donald blinzelte, als Kathleen verärgert den Kopf schüttelte.
    »Falls wir den kleinen Zank jetzt beigelegt haben«, sagte Kal, »kann ich vielleicht erfahren, was Hans von dieser Nachricht hält.«
    Kal reichte Hans ein Stück Papier, und Hans las es rasch durch.
    »Es ist eine Fälschung«, fand er.
    »Warum?«
    »Ich kann nicht glauben, dass Andrew tatsächlich in eine Falle getappt ist, wie hier behauptet wird, und dass er getötet und die Armee vernichtet wurde.«
    »Der Telegrafist sagte, zu Beginn und Ende der Meldung wären die korrekten Codewörter übermittelt worden.«
    »Wer immer das geschickt hat,

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