Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
Vom Netzwerk:
Gottes Namen möchten Sie das ganze Holz hernehmen?«
    »Wir haben eine Sägemühle oben am Tiber, am Rand des Waldes, die schon die ersten Schwellen für die Eisenbahn geliefert hat. Die Planken und Spanten können wir innerhalb von Tagen haben. Auch steht ein guter Vorrat an Holz zur Verfügung, das schon geschlagen wurde und nur darauf wartet, zu Bahnschwellen gesägt zu werden.«
    »Ganz prima«, warf Emil kalt ein. »Wir bauen also unsere Schiffe, setzen Segel oder rudern und treffen schließlich auf die Ogunquit oder eines dieser verdammten Kanonenboote, und schon haben Sie einen Ozean aus Splittern und zwanzigtausend Ertrunkene.«
    »Wir bauen Panzerschiffe«, sagte Ferguson leise.
    »Sie müssen verrückt sein!«, schrie Mina.
    »Vielleicht erfordert es ein bisschen Wahnsinn, unsere Haut zu retten«, hielt ihm Andrew nachdrücklich entgegen. »Reden Sie weiter, Chuck, ich höre zu.«
    Es wurde still im Raum.
    »Sir, was hat Cromwell getan? Er hat das Deck der Ogunquit geglättet und sie zu einem Panzerschiff umgebaut. Genauso haben es die Rebellen mit der Merrimac getan. Wir können das Gleiche zunächst mal mit diesen dicken Kornfrachtern machen.«
    »Die Dinger sind nicht für ein solches Gewicht ausgelegt«, widersprach ihm Bullfinch.
    »Dann ändern wir das. Verdammt, man kann ein Glattdeck anlegen wie bei der Monitor und einen Geschützturm mit abgeschrägten Wänden daraufsetzen. Hätte ich genug Zeit, würde ich es sogar mit einem Drehturm probieren, aber selbst Ericsson hat vier Monate für seinen ersten gebraucht, und ich denke mir, so viel Zeit haben wir nicht.
    Also verpassen wir den Frachtern Glattdecks und bauen in der Mitte jeweils einen kleinen Geschützturm. Er braucht nicht beweglich zu sein. Wir machen ihn einfach eckig und sägen eine Geschützluke in jede Seite.«
    »Ich habe gehört, wie sie draußen auf dem Mississippi innerhalb von dreißig Tagen Kanonenboote gebaut haben«, erzählte Bullfinch, der sich allmählich für das Thema erwärmte.
    »Denken Sie, Sie würden das auch schaffen?«, fragte Andrew.
    »Na ja, wir haben nur eine Möglichkeit, das herauszufinden, Sir«, antwortete Chuck lächelnd.
    »Warten Sie mal eine Minute!«, rief Mina. »Wo zum Teufel denken Sie, dass Sie die Panzerung herbekommen, die Maschinen, die Geschütze, die Munition?«
    »Das alles liegt derzeit in Hispania herum, Sir«, antwortete Chuck leise.
    John wollte schon einen Kommentar hervorstottern, warf aber nur bestürzt die Hände hoch und lehnte sich zurück.
    »Ich habe mir das überlegt, während ich hierherritt, Sir, auf dieser verdammten Apfelstraße oder Appistraße oder was auch immer.«
    »Via Appia«, erklärte Vincent leise.
    »Richtig. Via Appia. Jedenfalls haben wir von Hispania aus schon über dreißig Kilometer Gleisbett entlang dieser Straße angelegt. Sobald wir das Ende unseres Gleisbetts erreichen, wechseln wir einfach auf die Via Appia und verlegen die Gleise darauf bis hierher ins Stadtzentrum und hinunter zu den Docks.
    Wir fahren dann sämtliche Lokomotiven hier herunter und reißen unterwegs hinter ihnen die Gleise wieder ab. Sobald wir die Docks erreicht haben, nehmen wir die Loks von den Rädern, schwenken sie an Bord der Kanonenboote, und da haben Sie die Antriebskraft, John. Die Loks der neuen Generation müssten die Kähne antreiben wie der Teufel. Dazu haben wir hundert Kilometer Gleise und Schwellen für Panzerungen und alles andere, was wir unter dem Gesichtspunkt Eisen benötigen.«
    »Gnädiger Gott, Andrew, möchten Sie ihm wirklich grünes Licht für eine solche Aktion geben?«, schrie John. »Chuck, wir beide sind seit Jahren enge Freunde, aber damit trennen sich unsere Weg.« Er klang jetzt hitzig. »Sie reden davon, alle unsere Errungenschaften zu zerstören!«
    »John, ich möchte keine emotionellen Appelle hören«, sagte Andrew leise. »Falls an dem Plan etwas nicht in Ordnung ist, dann erklären Sie es mir.«
    »In Ordnung, Andrew«, legte John aufgeregt los. »Die Tageshöchstleistung unserer Schienenleger betrug bisher knappe zweieinhalb Kilometer. Bei diesem Tempo brauchten sie dreißig Tage, um es bis hierher zu schaffen.«
    »Dem würde ich zustimmen«, sagte Chuck, »falls wir dauerhafte Schienen verlegen wollten. Aber wir brauchen nur eine kurzfristige Lösung. Wir knallen die Schwellen hin und machen uns nicht groß die Mühe, sie festzunageln, abgesehen von jeder vierten oder fünften Schwelle, gerade eben genug, damit sie richtig liegen bleiben. In

Weitere Kostenlose Bücher