Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
Vom Netzwerk:
gleichzieht.«
    »Wir haben nicht mehrere Monate Zeit«, wandte Andrew scharf ein.
    »Wie lange dann, Sir?«
    »Wie lange brauchen wir für die Boote?«
    »Dreißig Tage für die Panzerboote. Mit Glück haben wir dann siebzig oder achtzig Ruderschiffe für Transportzwecke.«
    »Dann gebe ich Ihnen dreißig Tage.«
    »Also steigen Sie tatsächlich auf diesen Wahnsinn ein!«, stieß John hervor.
    »John, sofern Sie keine verflucht viel bessere Lösung wissen, dann tue ich es.«
    »Wie steht es um die Kanonen, Andrew?«, fragte John. »Wir können den gegnerischen Kanonenbooten nicht gut mit Vierpfündern zu Leibe rücken.«
    »Schaffen Sie es, größere zu gießen?«
    »Na ja, wir haben schließlich die beiden Fünfzigpfünder erbeutet. Schreckliche Dinger, nebenbei. Ich denke, ich kann das durchziehen. Die Gießerei schafft mehrere Tonnen pro Tag. Wir müssen sie verdammt schnell auf einen Ausstoß von sechs oder sieben Tonnen bringen.«
    »Ich schlage vor, dass wir Kanonaden gießen«, warf Bullfinch ein.
    »Was sind das?«
    »Wir benutzen Sie seit dem Unabhängigkeitskrieg bei der Marine, Sir. Es sind kurzläufige Geschütze. Da sie kleiner sind, kann man mit ihnen leichter in den Geschütztürmen agieren, von denen Ferguson gesprochen hat. Man braucht nicht halb so viel Metall wie für eine längere Kanone.«
    »Worin besteht der Nachteil?«, wollte Ferguson wissen.
    »Der Reichweite. Sie taugen nicht viel über mehr als drei-oder vierhundert Meter. Die schweren Geschütze können uns aus mehr als anderthalb Kilometern unter Feuer nehmen. Kanonaden lad man jedoch viel schneller, und für das Metall, das man für einen Vierzigpfünder benötigt, kann man eine Zweihundert-Pfund-Kanonade bauen.
    Und vergessen Sie nicht, Sir, der größte Teil des Schusswechsels zwischen der Monitor und der Merrimac fand auf hundert Meter Distanz statt. Manchmal haben sie sich regelrecht berührt.«
    Andrew sah John an.
    »Falls Sie mir das Eisen geben, gieße ich sie. Ich muss sie aus Sicherheitsgründen jedoch extra dick bauen, und die Bohrung wird verdammt unregelmäßig ausfallen – es besteht keine Möglichkeit, die Dinger richtig auszubohren.
    Auf die Distanz jedoch, von der Bullfinch spricht, kommt es nicht groß darauf an, ob sie geradeaus schießen oder nicht.«
    »Wie steht es mit dem Pulver?«, fragte Emil. »Diese großen Kanonen verbrennen Pulver, als gäbe es kein Morgen mehr.«
    »Wir machen es wie beim letzten Mal. Wir graben in den Latrinengruben nach Nitraten. Die Kohle beziehen wir aus Holz. Wie steht es mit Schwefel?« John blickte Vincent an, der die Frage für Marcus übersetzte.
    Die Konsul lehnte sich kurz zurück, lächelte aber dann und gab Antwort.
    »Sie haben einige Quellen in Brindusia«, erklärte Vincent erleichtert. »Hundertsechzig Kilometer die Küste hinab und etwa dreißig im Landesinneren.«
    »Eine wichtige Frage bleibt jedoch ungeklärt«, warf Bullfinch ein. »Wie dick ist Cromwells Panzerung?«
    Alle blickten Vincent hoffnungsvoll an.
    »Unmöglich zu sagen«, antwortete dieser. »Die Hand voll Gefangene, die wir gemacht haben, setzte sich aus einfachen Infanteristen mit Piken zusammen. Keiner von ihnen war je an Bord der Ogunquit oder eines der Kanonenboote, und sie alle sagten, dass bezüglich dieser Schiffe höchste Geheimhaltung bestünde.«
    »Irgendwelche Vorschläge, Mr. Bullfinch?«, erkundigte sich Andrew.
    »Vorläufig ist es wohl das Beste, wenn Colonel Mina und ich das ausdiskutieren, Sir«, lautete die Antwort. »Fünfzigpfünder wären die einfachste Lösung. Wir haben schon die beiden erbeuteten Geschütze mit ein paar hundert Schuss Munition. Falls wir ein größeres Kaliber hinbekämen, fühlte ich mich allerdings besser.«
    »Es wird vom Metallvorrat abhängen und davon, was ich hinkriege«, sagte John. »Ich habe noch nie mit schweren Kalibern gearbeitet, und wir haben diesmal nicht die Zeit für ein Spiel mit Versuch und Fehlschlag.
    Der Gedanke, es mit mehr als fünfzig Pfund zu probieren, macht mich nervös. In den beiden Kanonen, die Cromwell hergestellt hat, haben wir wenigstens eine Vorlage. Wir wissen, dass sie funktionieren. Die Kanonaden werden weniger Durchschlagskraft haben. Die große Frage lautet, wie dick Tobias’ Panzerungen sind. Falls er seine Schiffe nur gegen Zwölfpfünder gesichert hat, können wir ihn auf jeden Fall versenken.«
    »Ich denke nicht, dass er so dumm war«, wandte Andrew ein.
    »Ich auch nicht«, räumte John ein. »Die schlichte Tatsache

Weitere Kostenlose Bücher