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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Batterie lag in Trümmern.
    »Ein direkter Treffer!«, schrie er und lief hinüber, um bei der Bergung der Verwundeten mit anzupacken. Männer stolperten an ihm vorbei. Zerfetzte Leichen lagen auf der Bastion verstreut. Die Überreste eines Menschen, dessen obere Körperhälfte fehlte, lagen ausgebreitet an der Mauer, von der Sprengkraft der Granate ins Erdreich hineingehämmert.
    »Bringt die Verwundeten ins Lazarett! Die Übrigen von euch schießen weiter!«
    Er drehte sich um und blickte zu Kal zurück, der neben einer Leiche kniete und sich über sie beugte. O’Donald ging hinüber und erkannte entsetzt das blutige Gesicht von Boris, das zu ihm heraufstarrte.
    »Oh verdammt«, flüsterte er.
    Er wandte sich ab und sah eine Schar Männer zur Stadt zurücklaufen.
    »Die überleben natürlich immer«, sagte Hans, trat an O’Donalds Seite und strich sich den Dreck von der Uniform.
    »Sie fährt weiter zur Stadt!«, schrie O’Donald und deutete auf das Panzerschiff, das jetzt wieder unter Dampf stand. »Sie fahren mit ihrer kompletten Flotte vor meiner Nase vorbei, und ich kann verdammt noch mal nichts dagegen tun!«
    »Schaffen Sie Ihre Kanonen hier raus«, sagte Hans. »Der letzte Mörserschuss war ein Glückstreffer, aber letztlich werden sie die Bastion in Trümmer schießen.«
    O’ Donald nickte traurig.
    Ein schweres Geschoss aus einem Kanonenboot heulte vorbei, aber sie registrierten es kaum, während es seinen Weg zur Stadt fortsetzte.
    »O’Donald, ich habe nur eine gut ausgebildete Brigade hier und einen Haufen kaum angelernter Milizionäre, um diese Stadt und die Fabriken zu halten.«
    Hans legte eine kurze Pause ein, schien aber noch etwas sagen zu wollen und sah dabei Kal an.
    »Herr Präsident, es tut mir Leid, aber ich muss mit Ihnen reden.«
    Hölzern rappelte sich Kal auf.
    »Er war einer meiner ältesten Freunde«, flüsterte er. »Er hat von Anfang an zu mir gestanden.«
    »Ich weiß, Herr Präsident«, sagte Hans sanft.
    Ein Kanonenboot, das gerade quer zur Festung lag, feuerte sein einzelnes Geschütz ab, erschütterte die Bastion und bespritzte die Gruppe mit Dreck.
    »Was möchten Sie, Hans?«
    »Herr Präsident, wir können die Stadt nicht verteidigen. Wir müssen einfach so lange wie möglich durchhalten und darum beten, dass sein Munitionsvorrat begrenzt ist. Die Carthainfanterie wird im Laufe des Nachmittags eintreffen. Ich denke nicht, dass sie versuchen wird zu stürmen – wir sind ihnen zumindest zahlenmäßig überlegen und vielleicht sogar im Hinblick auf Musketen.«
    »Ich weiß das, Hans. Wir haben das schon besprochen«, sagte Kal leise.
    »Und ich denke, Cromwell weiß es auch. Er muss einen Plan für den Sieg haben, der das berücksichtigt. Ich empfehle Ihnen deshalb, das Kriegsrecht auszurufen und Mikhail und die Bojaren sofort zu verhaften.«
    »Möchten Sie mir damit sagen, dass die Maus zum Fuchs werden soll?«, schrie Kal und bemühte sich, durch den Kanonendonner vernehmbar zu bleiben, als die Batterien erneut das Feuer erwiderten.
    »Sie und ich wissen, von wem der Sendbote sprach.«
    »Falls ich das tue, werden meine Nachfolger noch weniger Hemmungen haben«, wandte Kal ein. »Selbst Ihr Lincoln hat so etwas nicht getan.«
    »Er stand aber verdammt kurz davor!«, schrie Hans.
    Ein Donnerschlag hallte über den Fluss. Die Männer drehten sich um und sahen, wie die Ogunquit eine Salve direkt ins Kapitol jagte. Ein Teil des Dachs flog in die Luft. Eine Mörsergranate zog heulend ihre Bahn über den Himmel und explodierte in der Stadt.
    »Sobald er einen verräterischen Zug macht, hole ich mir seinen Kopf«, erklärte Kal nachdrücklich, »aber nicht vorher.«
    Er blickte auf das Schwert hinab, das Hans nach wie vor in der Hand hielt.
    »Darf ich bitte das Schwert meines Sohnes haben?«, fragte er leise.
    Hans reichte es ihm sachte. Kal ergriff den Säbel unbeholfen mit der Linken und hob ihn kurz an, betrachtete die in die Klinge eingravierte Schrift.
    »Der Junge hat versucht, mir das Lesen von Englisch beizubringen. Ich war nie gut darin«, sagte er leise.
    »Wir wissen nicht mit Sicherheit, dass er tot ist«, gab O’Donald zu bedenken. »Dieser Vincent hat nun mal wirklich die neun Leben einer Katze.«
    »Danke, Pat«, sagte Kal und lächelte, ungeachtet des trüben Ausdrucks seiner Augen. »Ich kehre jetzt lieber in die Stadt zurück.«
    Pat richtete sich auf und salutierte, als Kal sich gerade umdrehen wollte.
    »Aber Pat, ich denke, Sie haben jetzt zum ersten Mal

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