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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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einen Trinkbecher aus seinem Schädel anfertigten, um zu feiern, dass der gefürchtete Yankee endlich tot war?
    Er sah ein, welche Vorteile Marcus’ Maßnahme hatte. Jeder, der über das Forum ging, erblickte den Grund dafür, warum ihr aller Leben durch diese Arbeit Tag und Nacht umgekrempelt wurde.
    Am Senatsgebäude vorbei ritten sie bergab und hinaus zu den Hafenanlagen. Auf dem Fluss wimmelte es von Aktivität. Ein Floß kam flussabwärts, hoch beladen mit frischem Holz. An den Ufern beiderseits hatte man Gebiete für jedes der achtzig Schiffe abgesteckt. An jeder dieser Werftstellen arbeiteten Menschen.
    Ein fünf Meter hoher Turm aus zusammengebundenen Holzstämmen ragte mitten in der Werft auf, überdacht mit einem Baldachin. Andrew ritt zu ihm hinüber, stieg ab und blickte nach oben. Er holte tief Luft und kletterte unbeholfen die Leiter hinauf. Oben angekommen, lächelte er, als sich Minas Leute zu ihm umdrehten und salutierten.
    Froh über den Schatten unter dem Baldachin, trat Andrew an den langen Tisch, der sich an einer Seite entlang zog, und betrachtete die groben Skizzen, die dort ausgebreitet lagen.
    Mina gesellte sich zu ihm, gefolgt von Marcus und Emil.
    »Die eine oder andere Störung ist eingetreten, Sir, aber allmählich klappt tatsächlich alles«, verkündete Ferguson.
    »Bei welchen Zahlen sind wir?«
    »Alle Kiele sind gelegt; die Spantenteile zehn bis zwanzig sind vorrätig, und einundzwanzig bis vierundzwanzig werden gerade vom Floß ausgeladen.«
    Ferguson deutete auf einen Schwärm von Arbeitern, die am Floß schufteten, identisch zurechtgeschnittene Holzstücke das schlammige Ufer hinauftrugen und neben einem der abgesteckten Arbeitsbereiche ablegten.
    Ferguson nickte stolz.
    »Das System läuft allmählich richtig«, gab er bekannt. »Ich dachte ursprünglich, wir teilen einfach ein paar hundert Mann für jedes Schiff ein und bauen sie dann von Grund auf, aber Johns Idee ist verdammt viel besser.«
    »Und was machen wir dann anders?«, erkundigte sich Andrew.
    »Na ja, Sir, während Sie die Bahnstrecke besichtigten«, sagte John, »hatten Chuck und ich eine Auseinandersetzung, und ich habe gewonnen.«
    »Ich bin bereit einzugestehen, wenn ich mich geirrt habe«, warf Chuck ein, »da es gewöhnlich auch nur ein oder zwei Mal im Jahr passiert.«
    »Ich hatte mir Gedanken über unsere Arbeit hier gemacht«, fuhr John fort, ohne auf Chuck zu achten, »und das brachte mich auf Ideen.
    Als wir dieses Carthaschiff auseinander nahmen, tauschte ich einige Dinge aus. Es wird nicht mehr diese geschwungene Linie vorn und achtern aufweisen. Wir machen aus dem verdammten Kahn einfach einen geradlinigen Kasten mit nach innen gerichtetem Bug und flachem Heck. Dazu habe ich die mittlere Sektion der Spanten und Planken genommen und als Muster für eine einheitliche Bauweise auf ganzer Länge benutzt. Alle Spanten werden identisch ausfallen, abgesehen von den ersten dreien und der letzten. Das Gleiche gilt für alle Planken, die wir zu Drei-Meter-Stücken schneiden.«
    »Klingt einigermaßen logisch«, fand Andrew.
    »Dadurch wird der Bau dieser Kahne höllisch viel einfacher. Na ja, und dann sind meine Gedanken richtig warm gelaufen. Falls nahezu alle Teile aller Schiffe baugleich ausfallen, warum sollen wir nicht jedem Arbeiter identische Aufgaben zuweisen? Jedes Teil wird jetzt nummeriert. Statt achtzig Teams an achtzig verschiedenen Schiffen bauen zu lassen, gebe ich zehn Teams jeweils acht Schiffe. Sobald ein Bauteil angeliefert wird, wird das Team es in Schiff eins einbauen, dann in Schiff zwei und so weiter.
    Anschließend sieht sich ein Inspektor die Arbeit noch einmal an, begleitet von einem Team, das Fehler behebt; dann machen sich die Kalfaterer und Teerleute ans Werk, das dann wiederum von einem Inspektor kontrolliert wird.«
    »Und es funktioniert«, mischte sich Chuck ein. »Das Problem ist nur, dass wir dem Ausstoß der Sägewerke vorauseilen. Ich danke Gott dafür, dass wir dieses Holz auf Lager hatten, das zu Schwellen geschnitten werden sollte, und für das Brückenmaterial; andernfalls wären wir schon untergegangen, ehe wir richtig angefangen hätten.«
    »Und die Kanonenboote?«
    »Das wird viel schwieriger«, antwortete Chuck und zog einen Satz weiterer Baupläne unter dem Tisch hervor.
    »Keine zwei dieser Getreidefrachter sind gleich gebaut, also erwartet uns in jedem Fall eine Spezialanfertigung. Der Größte hat, wie Bullfinch mir sagte, über siebenhundert Tonnen, und der

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