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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Kleinste, den wir benutzen werden, etwa zweihundertfünfzig Tonnen. Die Restlichen zerlegen wir einfach, um uns an ihrem Holz zu bedienen. Die Decks werden begradigt und verstärkt. Wir nehmen die Heckbauten auseinander, bauen die Hälfte im Hinblick auf Schaufelräder neu und die übrige Hälfte für Schiffsschrauben.«
    »Schaffen Sie das in der verfügbaren Zeit?«, fragte Andrew.
    Chuck blickte John an.
    »Zu viele Unbekannte, um es mit Bestimmtheit zu sagen«, antwortete John gelassen.
    »Wie steht es um die Geschütze?«
    »Das wird ein Balanceakt«, berichtete John. »Wir stellen gerade die Gussformen her und lassen sie trocknen. Sollte auch nur eine Spur Feuchtigkeit verblieben sein, wenn wir zu gießen beginnen, wird das ganze verdammte Ding explodieren. Andrew, zwischen dem Guss eines Vierpfünders und dem eines Fünfundsiebzigpfünders besteht ein verflucht großer Unterschied!«
    »Cromwell hat es geschafft.«
    »Er hatte mehr als ein Jahr Zeit. Er hat vielleicht sogar Fehler gemacht und erlebt, wie Gussformen explodierten -ihm stand alle Zeit der Welt zur Verfügung, uns hingegen nicht. Die Tatsache, dass wir Kanonaden herstellen, macht es jedoch wieder einfacher – zwei Tonnen pro Gussform zu gießen ist verflucht viel leichter als zehn Tonnen. Einige der Geschütze werden aus Bronze bestehen. Wir sammeln derzeit jeden Brocken Bronze ein, den wir in der Stadt finden. Dieses Material ist viel leichter zu verarbeiten und das bei viel niedrigeren Temperaturen – wir haben somit eine Chance, das Planziel zu erreichen, indem wir ein paar zusätzliche Bronzehochöfen herstellen.«
    »Wie steht es um Geschosse und Pulver?«
    »Die Geschosse sind das kleinere Problem. Ich habe einige Gussformen für Kugeln entwickelt, und sie sind gerade in der Produktion. Ich wünschte, wir hätten auch einige Sprenggranaten wie Cromwell, aber mir stehen weder die Ausrüstung noch die Zeit dafür zur Verfügung.
    Allerdings konnte ich eine kleine Verbesserung vornehmen, die Cromwell nicht hat. Ich werde ein Experiment durchführen, das vielleicht ein bisschen riskant ausfallt, aber ich denke, die Vorteile wiegen das auf. Ich habe einige Gussformen für Bolzengeschosse aus Schmiedeeisen hergestellt anstelle von runden Kugeln.«
    »Worin besteht der Vorteil?«, wollte Andrew wissen.
    »O’Donald wäre begeistert: Schmiedeeisen ist viel härter und ein bisschen schwerer. Wenn unsere Gusseisenkugeln Cromwells Panzerung treffen, durchschlagen sie sie vielleicht, vielleicht aber auch nicht – tatsächlich könnten sie gar selbst zersplittern.
    Bolzengeschosse nun sind genau das, was der Name besagt – sie sehen aus wie Gewehrpatronen, sind aber massiv und bestehen aus Schmiedeeisen. Sie wiegen bis zu beinahe hundert Pfund. Die Kehrseite der Medaille besteht darin, dass unsere Kanonen vielleicht platzen, wenn wir sie abfeuern. Ich möchte also Folgendes probieren: sobald wir einige Schienenstücke und das Werkzeug aus dem Bahnbetriebshof von Hispania hier haben, erhitzen wir einige der Gleisstücke, bis sie rot glühen, und hämmern sie zu Blechen. Sobald die Kanonen dann aus den Gussformen kommen, wickeln wir diese Bleche um die Verschlussstücke. Wenn das Metall abkühlt, zieht es sich zusammen und verstärkt so die Kanone. Vergessen Sie nicht: wir haben hier eine Menge Eisenarbeiter, die sich auf ihr Handwerk verstehen.«
    »Wie beim Parrot-Gewehr!«, warf Vincent ein.
    »Genau.«
    »Das gehörte allerdings nicht zum Plan«, gab Andrew vorsichtig zu bedenken.
    »Sir, wir arbeiten parallel zur Produktion daran. Wir testen eine Kanone, und falls sie explodiert, na ja, dann haben wir sie verloren. Falls nicht, haben wir womöglich einen Vorteil.«
    »Ich schätze, wir tun unser Möglichstes«, sagte Andrew leise.
    Er entfernte sich von den anderen und blickte nach Westen zurück.
    Die Lage wies einfach zu viele Unbekannte auf, und seine Instinkte rebellierten dagegen. Auf Kriegsführung an Land verstand er sich gründlich – er blickte damals, als er hier eintraf, schon auf zweieinhalb Jahre praktische Ausbildung in diesem blutigen Handwerk zurück. Aber im jetzigen Spiel hielt Cromwell alle Trümpfe in der Hand. Cromwell kannte sich mit seinen Schiffen aus, mit ihrer ganzen Konstruktion, mit ihrer Steuerung und dem Einsatz im Kampf. Andrew konnte nur auf einen jungen Lieutenant und die Roum zurückgreifen, die jedoch von den Carthas schon Jahrhunderte vor seiner Ankunft vom Binnenmeer vertrieben worden waren. Cromwell wusste

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