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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Nachricht von Hulagar zu warten, zum richtigen Zeitpunkt hinaufzustürmen und die Roum festzunageln. Stattdessen bist du hier. Hulagar erhielt nicht deine Unterstützung. Er erhielt gar nichts.«
    Jubadi stand auf.
    »Gar nichts!«
    Muzta nickte, beugte sich vor und nahm ein Stück Fleisch auf.
    »Ganz offensichtlich«, stellte er gelassen fest.
    »Ist dir eigentlich klar, dass die Yankeearmee inzwischen in Roum eingerückt ist? Niemand ist mehr dort, der sie beschäftigen könnte, und alle meine Kräfte stehen jetzt in Rus.«
    »Und du hast mir welche von den Kanonen versprochen, die ihr herstellt; du hast mir tausend Yankeegewehre zugesagt und außerdem Nahrung. Wer soll mein Volk ernähren, wenn meine Zehntausend auf einen Feldzug reiten?«, bellte Muzta.
    »Die Nahrung wartete in Roum auf euch, genau jene Nahrung, die ihr euch schon hättet nehmen sollen, als ihr zum ersten Mal dort wart.«
    Muzta lehnte sich zurück und lachte düster.
    »Ihr müsst erst noch ernsthaft gegen sie kämpfen. Ich habe es schon getan, und ich weiß Bescheid. Früher konnten wir das Vieh zu Hunderttausenden pro Jahr schlachten, und keiner aus den Horden verlor dabei sein Leben. Der Preis für Nahrung ist gestiegen, Jubadi Qar Qarth.
    Du hattest mir nicht gesagt, dass die Yankeearmee in Roum sein würde; du hast mir weisgemacht, sie bliebe in Rus, und ihr würdet dort gegen sie kämpfen, sodass ich Roum nach ihrem Sturz einnehmen könnte.
    Also habe ich mir Gedanken gemacht. Da hatte ich den Feind, der mich, wie ich einräumen muss, besiegt hat, als ich noch über das Sechsfache meiner jetzigen Kriegerzahl verfügte. Ich sollte ihn erneut angreifen. Und was hätte ich dafür vorzuweisen?
    Der Rest meiner Krieger wäre gefallen, und die Merkihorde wäre nach Rus geritten und hätte dort geschmaust, bis ihr das Fett aus den Mäulern liefe, während Tugarenleichen auf dem Feld verstreut lägen. Außerdem wäret ihr in den Besitz all ihrer Geheimnisse gelangt und jener Stätten, wo sie ihre Kanonen und ihre Maschinen herstellen.«
    »Der Plan wurde geändert«, sagte Jubadi gelassen. »Ich hatte nicht erwartet, dass sich die Yankees so verhalten würden. Ich dachte, wir könnten die Stadt Roum einnehmen, sodass unsere Armee als Barriere diente, während ihr die Länder im Osten Roums einnehmt.«
    Muzta beugte sich vor und lachte so heftig, dass er sich die Seiten halten musste.
    »Und welchem militärischen Zweck hätte das gedient? Hättet ihr die Hauptstadt erobert, wären die Außenprovinzen keine Gefahr mehr gewesen. Nein, Jubadi, ich habe deinen Plan durchschaut; er hätte mein Volk schutzlos zurückgelassen.«
    »Warum bist du zurückgekommen, wenn du dich doch weigerst zu tun, worum ich dich gebeten habe?«
    Muzta hob die Hand und lächelte.
    »Wir brauchen einander immer noch, Jubadi. Ich möchte die Yankeewaffen haben, und du brauchst nach wie vor die Kräfte, die ich bereitstellen kann. Sag mir: stimmt es, dass du ein halbes Urnen im Kampf gegen die Bantag verloren hast?«
    Jubadi nickte wortlos.
    »Du weißt auch, dass sie die Stelle, an der sie das Binnenmeer überqueren, innerhalb von sechzig Tagen erreichen werden.«
    »Das weiß ich.«
    »Also werden sie vor dir über das Meer setzen und sich nach Norden wenden. Sie setzen euch durch die Pässe der großen Berufe zu und verlangsamen dadurch euren Marsch. Was gedenkst du zu unternehmen?«
    »Das geht dich nichts an. Bist du ihr Spion?«
    »Im Grunde hast du keinen Grund, es vor mir zu verheimlichen. Du wirst diese Schiffe aus schwimmfähigem Eisen nehmen und den Marschweg der Bantag im Süden blockieren; sobald du all die Waffen der Yankees erbeutet hast, möchtest du die Bantag mit Hilfe der Kanonen niedermetzeln. Das ist leicht zu durchschauen.«
    Jubadi sagte nichts, sondern betrachtete Muzta nur mit dem Blick eines Falken, als der Tugare sich vorbeugte und ein weiteres Stück Fleisch nahm.
    »Falls die Bantag dich besiegen, werden sie auch auf mich hungrig sein«, fuhr Muzta fort. »Deshalb brauchen wir uns gegenseitig. Ich erkläre dir jetzt eins, Jubadi: Ehe meine Leute ausrücken, um dir beizustehen, möchte ich die Feuerwaffen haben und den stinkenden Rauch, der sie antreibt. Ich möchte das Recht erhalten, zu gegebener Zeit von den Carthas zu ernten. Dann wende ich mich gegen Roum, sobald die Yankees zurück nach Westen geritten sind.
    Ich muss zugeben, dass du da einen guten Trick probiert hast, obwohl es eine Beleidigung für mich war zu denken, ich würde

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