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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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darüber noch gar nicht nachgedacht«, sagte Ferguson kopfschüttelnd, »aber alle diese Wagen nach dem Krieg wieder nach Suzdal zu schaffen, das wird eine mörderische Aufgabe. Fast der gesamte Fuhrpark der MFL&S-Eisenbahngesellschaft wird auf einem Nebengleis stehen, fast hundertdreißig Kilometer vom nächsten Anschluss ans Schienennetz entfernt. Abgesehen von den fünf Lokomotiven Kindreds und den beiden hier wird auch unsere gesamte Zugleistung demontiert und in Schiffe eingebaut sein. Das wird die Eisenbahn noch auf Monate hinaus behindern, nachdem der Feldzug schon beendet wurde. Wir haben nicht mal eine Lok, die auch nur einen einzigen Wagen den Forumshügel hinaufziehen könnte.«
    »Sie klingen so, als planten Sie schon für die Zeit nach dem Krieg.«
    »Das muss ich doch.«
    »Denken Sie, dass wir auch diesmal tatsächlich gewinnen?«
    »Meine Aufgabe ist die Technik, und Mina ist mein Boss in Sachen Logistik – das ist alles, worüber ich mir derzeit den Kopf zerbreche. Den Rest überlasse ich Andrew. Kommen Sie doch mit – ich möchte mir unser erstes Kanonenboot ansehen.«
    Chuck ging voraus über einen wachsenden Haufen Bahnschwellen hinweg aufs Dock. Direkt unter ihm lag ein schwerer Kornfrachter am Kal vertäut, und an Bord wimmelte es von Menschen. Ferguson stieg eine Leiter hinunter und sprang an Deck.
    Arbeiter blickten auf, nickten ihm zu und fuhren mit ihrer Arbeit fort.
    »Sie scheint fürchterlich hoch im Wasser zu liegen«, fand Vincent.
    »Wir packen noch fast hundert Tonnen Gleise und weitere hundert Tonnen Holz hinzu, um sie zu panzern. Zählt man dann noch die Kanonen, die Maschinen, die Besatzung und die Munition hinzu, dann erreichen wir letztlich über dreihundertfünfzig Tonnen. Ich kann nur sagen: Bullfinch sollte lieber Recht behalten, was die Verdrängung angeht, oder wir kriegen Schwierigkeiten.«
    Ferguson beugte sich über die Stelle am Heck, wo das Deck offen stand, und blickte hinab.
    »Wir haben die Sockel für die beiden Maschinen vorbereitet. Die Antriebswellen werden mit Lederriemen an den Schiffsschrauben befestigt. Bullfinch bekam beinahe einen Anfall, als er das hörte – sagte, falls sie nass würden, hätten wir echte Probleme; aber wir haben nun mal einfach nicht genug Zeit für Getriebe, die der Maschinenleistung gerecht werden.«
    »Weiter vorn scheint der Rumpf weitgehend leer zu sein«, fand Vincent, der sich hinkniete und vorbeugte, um ebenfalls hinabzublicken.
    »Für Brennholz, Vincent – obwohl wir, um Platz zu sparen, auch einige Barken mit zusätzlichem Holz schleppen werden. Der restliche Platz ist für die Mannschaft und die Munition vorgesehen. Kommen Sie, gehen wir nach vorn.«
    Ferguson blieb kurz stehen und betrachtete voller Bewunderung die Blockhütte, die mittschiffs errichtet worden war. Er stieg die zwei Meter hohe Wand hinauf und setzte sich auf die Kante, während ringsherum die Männer weiter ihrer Arbeit nachgingen.
    Vincent stieg ebenfalls hinauf und setzte sich zu ihm.
    »Das Dach müssen wir noch aufsetzen, aber nicht, ehe die Geschütze montiert wurden.«
    Er griff nach unten und schlug mit der flachen Hand an die Wand.
    »Eine Doppelschicht Gleisschwellen, oben sechzig Zentimeter dick und nach unten abgeschrägt, sodass die Dicke dort neunzig Zentimeter beträgt. Darüber packen wir dann eine Doppelschicht Gleise. Die unterste Schicht wird direkt mit den Schwellen verschraubt und nach außen weisen. Die oberste Schicht wird umgekehrt aufgesetzt und mit u-förmigen Nägeln befestigt. Hätte ich ein paar Monate mehr Zeit und ein Walzwerk zur Verfügung, dann würde ich die Gleise zu Platten walzen. So werden sie Lücken aufweisen, aber sie entsprechen doch etlichen Zentimetern Panzerungsstärke.«
    »Denken Sie, dass die Geschosse dadurch abgewehrt werden?«
    »Es wird verdammt laut darin werden, aber die Kabine müsste Fünfzigpfündern standhalten. Wir verlegen eine einzelne Schicht aus Gleisen auf dem ganzen Deck und decken sie mit Holzplanken ab, damit man leichter darauf gehen kann. An den Flanken bringen wir einen Gürtel aus Gleisstücken an, der bis auf einige Fuß tief unter Wasser reicht, um auf Treffer dort unten vorbereitet zu sein.
    Dann kommt es nur noch darauf an, wie sich die verdammten Kisten in einem Wellengang halten, der über völlige Stille hinausgeht. Die Rümpfe liegen schlussendlich tief im Wasser, aber wir haben eine Menge Gewicht oben und weniger unterhalb der Wasserlinie. Ich denke, die Dinger werden

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