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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Überraschung war die Stimme, die aus der Dunkelheit ertönte, die Vukas. Etwas hatte sich in diesem Mistkerl verändert, dachte Tobias und nahm dabei nur am Rande Kenntnis von Tamuka, der neben Vuka stand.

Kapitel 13
     
     
    Mit kreischender Pfeife rückte die Lok zentimeterweise vor, und die Gleise knarrten unter der Last. Der Dampf entwich lautstark, als die Lok stoppte.
    Chuck Ferguson beugte sich aus dem Führerstand.
    »Abhängen!«
    Ein Bremser sprang vom Tender und zog den Bolzen heraus, der die Lokomotive mit den zwanzig Wagen des Zuges verband; dann trat er zurück und signalisierte, dass die Lok abgehängt war. Nach einem Blick voraus gab der Weichensteller mit einem Wink zu verstehen, dass der Weg frei war. Mit sachter Bedienung des Dampfhebels lenkte Chuck die Lok zentimeterweise auf das Rangiergleis, bis sie zu beiden Seiten von einem schweren Gerüst aus ungeschnittenen Balken umgeben war. Langsam ging es die Steigung hinauf, bis die Strecke wieder eben wurde, und das Holz der Drehscheibe ächzte unter der Last. Ein Signalmann neben der Lok gab Chuck mit bedächtigem Winken das Tempo vor und zeigte ihm schließlich mit erhobenen Händen und überkreuzten Handgelenken das Haltesignal.
    »Schalte ab!«, schrie Ferguson, als er die Dampfzufuhr abdrehte.
    Gott, ich hätte nie gedacht, dass ich es schaffe, dachte er und wischte sich mit dem ölbekleckerten Taschentuch den Schweiß vom Gesicht. Er stieg aus der Lok und blickte den Kran hinauf, den die Lok ab jetzt antreiben würde, indem man die Antriebsräder über Flaschenzüge mit der Kranwinde verband.
    Sobald das geschehen war, sollte der Kran die gesamte Lok anheben und die Drehscheibe ein Stück weit rotieren, bis die Lok von den Gleisen geschoben werden konnte und die erste Station der Demontage erreicht war, wo man die Dampfmaschine vom Chassis zu trennen gedachte. Die Dampfmaschine wollte man dann aufs Dock hinausschwenken und in das Kanonenboot senken, das dort vertäut lag, während man das Chassis auf ein Seitengleis schob. Sobald das Kanonenboot in eine neue Position geschleppt war, lief der gesamte Vorgang noch einmal ab.
    Chuck entfernte sich und ging wieder auf die Strecke hinaus. Hunderte Arbeiter schwärmten über die offenen Güterwagen hinweg, die vollgepackt waren mit kostbarem Werkzeug aus den Werkstätten von Hispania, und schafften die Last dann hinüber zu den Docks; die Arbeitstrupps von der Bahnstrecke brüllten dabei den Roumarbeitern Befehle zu, ohne dass Letztere auch nur ein Wort verstanden. Ohne diese kostbaren Werkzeuge, Drehbänke und die Schmiedeausrüstung wäre, wie Ferguson klar wurde, seine Aufgabe aus dem Reich des Unwahrscheinlichen in das des Unmöglichen gewechselt.
    Als er an der Bahnstrecke zurückblickte, die sich an den Docks entlangzog, schüttelte er ungläubig den Kopf über das, was sie in gerade mal dreizehn Tagen erreicht hatten. Die Linie stand von einem Ende zum anderen voll mit dampfenden Lokomotiven, geschlossenen Güterwagen voller Vorräte und Bahnschwellen und offenen Güterwagen, die mit fast mehr Gleisstücken beladen waren, als sie tragen konnten. Die Prozession bog am Ende des Docks ab, führte über den Schutt mehrerer Häuser hinweg, die man eingerissen hatte, um eine realistische Gleiskurve hinzubekommen, und führte dann bergan zum Forum – eine Steigung, die aufwärts kaum zu schaffen und bei der Fahrt abwärts mörderisch war. Über das Forum hinaus reichten die Züge noch ein ganzes Stück weit aus der Stadt hinaus und über das Übungsgelände vor den Mauern.
    Es war ein fürchterliches Durcheinander.
    Sechseinhalb Kilometer pro Tag, achteinhalb Kilometer auf diesem letzten Stück – ein mörderisches Bautempo. Nicht einmal der alte Hermann Haupt konnte damit aufwarten. Aber Ferguson musste auch einräumen, dass Haupt nicht über zehntausend Arbeiter im Einsatz gehabt hatte.
    Noch war die Arbeit nicht geschafft. Die Gleise würden noch über sechseinhalb weitere Kilometer verlegt werden, schnurstracks durch die Stadtmauer und fast den ganzen Weg bis Ostia. Waren die Waggons dann erst mal entladen, hatten sie im Rahmen dieses Feldzuges ausgedient; die zweite Lokomotive in der Reihe würde sie weiterschieben, sodass sie dem Schiffsbau nicht mehr in die Quere kamen.
    »Sie haben da eine irre Leistung erbracht, Ferguson«, sagte Vincent, der zu ihm trat und ihm einen Klaps auf den Rücken gab.
    »Yeah, aber da bleibt noch ein Problem zu lösen.«
    »Nämlich welches?«
    »Ich hatte

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