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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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tatsächlich darauf hereinfallen.«
    Muzta lachte leise, und nach einem kurzen Lächeln fiel Jubadi ein.
    »Du erhältst die Feuerwaffen, Muzta Qar Qarth.«
    Wenn ich die Yankees besiege, brauche ich dich nicht mehr, dachte Jubadi, noch während er lächelte; nicht, wenn ich euch in ausreichender Nähe halten kann, um euch dann abzuschlachten.
    »Dann sind wir uns einig.«
    »Wann reiten deine Urnen nach Norden zum Angriff auf Rus?«, fragte Muzta, als wäre es ihm nachträglich eingefallen.
    »In zehn Tagen, aber es wird nur noch ein Urnen sein.«
    »Ihr seid spät dran.«
    »Die Bantag. Die fraglichen Urnen waren gezwungen, die westlichsten Pässe länger zu schützen, als ich eingeplant hatte. In diesem Augenblick müssten sie nach Osten ziehen.
    Sobald sie an der Küste sind, lösen sie dort die Vushka ab, die daraufhin nordwärts reiten. In spätestens zwanzig Tagen erreichen wir Rus.«
    »Nach wie vor gilt: du hast dann deren Stadt, und mir bleibt nichts.«
    »Wir teilen uns die Beute, Muzta Qar Qarth.«
    »Aber natürlich«, lächelte Muzta.
    Ohne noch etwas zu sagen, stand Muzta Qar Qarth auf und verließ das Zelt.
    Also weiß er es nicht, dachte er und lächelte insgeheim. Erstaunlich, wie wir es fertig bringen, einander fröhlich zu verraten, denn gewiss wird Jubadi mich ebenso verraten wie ich ihn. Wie auch jenes Stück Vieh handelte, das zu den Herrschern Roums gehörte und sich zu Muztas Spionen an ihrer Südgrenze geschlichen hatte, um ihm zu berichten, dass die Yankees erneut Maschinen bauten, Maschinen aus schwimmendem Eisen, um damit gegen die Apparate Cromwells zu kämpfen.
    Wir alle spielen unsere Spiele und lügen, und wenn alles gesagt und getan ist, werden die Tugaren nach wie vor einen Platz zum Leben finden.
    Er ignorierte die Grüße der Vushka-Wachleute, schwang sich in den Sattel und galoppierte davon.
    »Ihre Leute sind in Stellung gegangen«, meldete Hamilcar, als Tobias zu ihm aufs Deck stieg.
    »Es ist die perfekte Nacht dafür«, sagte Tobias leise und klappte die Kapuze des Ölzeugmantels zu, der den anhaltenden Regen abwehrte.
    Ein Blitz zuckte im Norden über den Fluss, mehrere Sekunden später gefolgt von der Explosion einer Mörsergranate in der Stadt. Der Beschuss nahm seinen bedächtigen, systematischen Fortgang, zerstörte die Mauern, verbreitete Angst und Schrecken. Die Südwestbastion war schon lange aufgegeben, abgesehen von ein paar Infanteristen, die sich dort fest eingegraben hatten und sich ab und zu mit den eine Unze schweren Musketenkugeln für eine Fünfzigpfundgranate revanchierten.
    Die Schlacht an Land verlief ebenfalls seinen Erwartungen gemäß. Er wusste, dass er nicht annähernd die nötige Truppenstärke aufbrachte, um die Stadt und die Industrieanlagen im Sturmangriff zu nehmen. Hier tobte eine Auseinandersetzung des Willens, und er wusste, dass sich die Gezeiten unausweichlich zu seinen Gunsten wendeten.
    Wenn Menschen gegen Tugaren fochten, gab es nur eine Wahl: Sieg oder Tod. Traten jedoch Menschen gegeneinander an, gab es stets hunderte Schattierungen dazwischen.
    Die Stadtmauern ragten keine siebzig Meter entfernt auf, so nahe, dass er einen Soldaten auf der Mauerkrone niesen hörte. Einen Augenblick später ertönte ein erstickter Schrei, und im selben Augenblick stieß eine Feuerlanze in die Luft, und die Rakete detonierte über dem Fluss.
    »Jetzt!«, brüllte Hamilcar.
    Das Wasser zu beiden Seiten der Ogunquit schäumte auf, als Hunderte von Rudern dreier Galeeren in den Fluss tauchten. Die Schiffe schwenkten hinter der Ogunquit hervor und rasten aufs Ufer zu.
    Eine Muskete knallte dumpf. Etliche weitere feuerten noch von der Bastion aus; dann wurde es still.
    »Ihr Pulver ist nass geworden!«, lachte Tobias.
    Alarmrufe liefen die Mauer entlang.
    »Feuer!«
    Die Ogunquit schaukelte unter seinen Füßen. Die fünf Geschosse waren hoch gezielt und zogen ihre Bahn über die eigenen Truppen hinweg in die Stadt. Die Linie der Kanonenboote feuerte eine ungleichmäßige Salve ab. Im Licht der Mündungsblitze sah Tobias, wie die Galeeren die Docks erreichten, die Männer an Land sprangen und auf die zerstörte Mauer zuliefen. Die Bastion war schon überrannt worden, und die Kolonne aus tausend Mann drängte auf das Tor zu, das bereits offen stand.
    Tobias lächelte in der Dunkelheit und sah Hulagar an.
    »Ich sagte dir ja, dass Mikhail uns den Weg öffnen würde. Und schon sind wir in der Stadt.«
    »Du hast gute Arbeit geleistet, Tobias.«
    Zu seiner

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