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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Die Verantwortung, die auf seinen Schultern ruhte, sah er jetzt ganz deutlich.
    »Ich verstehe, warum du mir diese Gedanken eröffnet hast«, sagte Tamuka und blickte Hulagar voller Bewunderung an.
    »Der Qar Qarth ist der edelste aller Qarths«, sagte Hulagar. »Er führt uns seit Orki und hat die Stärke der Bantag durch seine Listigkeit in Schach gehalten. Das Ka eines Schildträgers wäre dazu nie fähig – deshalb ist er ja auch der Qar Qarth und sind solche wie wir es nicht. Und doch fürchte ich, dass er nicht wirklich begreift, was für unser Volk getan werden muss.
    Wiewohl Jubadi diese anderen Gründe weder erkannte noch sie, wie ich denke, jemals begreifen könnte, so glaube ich doch, dass Mantu dazu fähig wäre. Wie es scheint, tragt er eine Spur Begabung zu unserer Denkweise in sich. Sein Ka war nie so stark wie der seines Vaters, aber wir brauchen jemanden, der über die Gerissenheit des wahren Kriegers hinaus auch die Fähigkeit mitbringt, unsere Worte zu achten.«
    Hulagar stand auf und gesellte sich zu Tamuka.
    »Vuka wäre dafür nie der Richtige.«
    »Die Befehle müssen trotz allem befolgt werden«, seufzte Tamuka. »Mantu ist erwählt worden. Es ist eine Schande, was mit Kan passiert ist – er hätte uns gute Dienste geleistet. Ich muss aber auch sicherstellen, dass Vukas Geist in Frieden reiten kann. Die Ahnen würden sich gewisslich von uns abwenden, falls sein Geist in Schande bei ihnen einträfe.«
    »Hoffen wir, dass du den Zeitpunkt bald bestimmen kannst.«
    Tamuka nickte und spürte richtig die Last seiner Pflicht und der frisch erlangten Einsicht, was das alles bedeutete. Er spürte, dass die Krise bald eintreten würde, dass jener, der Keane genannt wurde, irgendwie zurückkehrte. Vielleicht kam dann der richtige Zeitpunkt, vielleicht aber auch, wenn das lang erwartete Urnen schließlich eintraf, um die Stadt zu sichern. Tamuka würde wissen, wann es so weit war.
    »Ich hoffe, dass ich wenigstens Barkth wiedersehe«, seufzte Hulagar. »Dann bin ich zufrieden. Vielleicht trifft ja zu, was ich fürchte, und ich werde meine letzte Umkreisung hinter mich gebracht haben. Dann hängt es von dir ab, mein Freund, denn wir brauchen die Anleitung, die du dem Qar Qarth geben kannst, falls wir je wieder losreiten möchten.
    Wir kehren jetzt lieber auf das Schiff zurück«, setzte er hinzu.
    Hulagar ging zu dem kleinen Boot hinüber und stieg ein. Tamuka folgte ihm, sprang an Bord und packte die Ruder. Er stemmte sich gegen den Boden, lenkte das Fahrzeug in den Fluss hinaus und ruderte los.
    »Wir wurden nicht für das Wasser geschaffen.« Er lachte leise, während sich das Boot im Kreis drehte und dann einen Zickzackkurs zur Ogunquit einschlug.
    »Ich denke, es wird Zeit, dass wir von hier verschwinden«, sagte Jim Hinsen leise, während er sich unter den müden Carthasoldaten und Jamies Piraten umsah, die sich auf dem Deck der Galeere versammelt hatten.
    »Wir haben immer noch mehrere hundert Männer da draußen in der Steppe verstreut, und einige davon sind meine Jungs!«, protestierte Jamie. »Und du möchtest sie zurücklassen?«
    »Ich denke, was wir hier haben, das ist viel wichtiger!«, raunzte Hinsen.
    Er deutete zur Schiffsmitte. Dort lag fest vertäut die unweit der Kennebec-Brücke liegen gebliebene Lokomotive. Das Schiff bewegte sich spürbar heikel mit so viel Gewicht oberhalb der Wasserlinie. Es würde schwierig werden, die Galeere nach Hause zu bringen, aber Hinsen konnte sich sehr gut vorstellen, wie die Merki reagieren würden, wenn er ihnen dieses Ding überbrachte, damit sie es auseinander nehmen und benutzen konnten. Und nach dreißig Tagen, in denen er mit Kindred Katz und Maus gespielt hatte, wusste er, dass das Spiel vorbei war. Der Feind hatte eine gesicherte Linie bis zur Brücke verlegt und war schon jetzt wieder dabei, die Gleise auf der anderen Seite des Flusses neu anzulegen. Der letzte Überfall mit dem Ziel, ihn dabei aufzuhalten, hatte in einer Katastrophe geendet; Kindred hatte ihn ausgetrickst und etliche Kilometer abseits der Strecke mehrere Hinterhalte gelegt. Das kostete Hinsen fast fünfzig Mann, und er wollte verdammt sein, wenn er sich selbst mitten in diesem gottverlassenen Ödland beschießen und umbringen ließ.
    Trotzdem kehrte er letzten Endes als Held zurück, denn schließlich würde er es sein, der Meldung von dem überbrachte, was sie gegen die zehntausend Yankees geschafft hatten.
    »Sie haben uns überlistet«, sagte Hinsen in seinem

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