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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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schwarzen Barte verliehen ihnen ein bärenhaftes Aussehen.
    »Wer von Ihnen spricht Rus?«, fragte Andrew.
    Einer der Männer trat vor.
    »Ihr Name?«
    »Baca, Befehlshaber von zehn Galeeren.«
    »Sie haben gut gekämpft, Baca. Ich ehre Sie für Ihren Mut.«
    Baca musterte ihn argwöhnisch.
    »Und doch haben wir verloren«, sagte er schließlich.
    »Darin liegt keine Schande. Es war Ihr Oberbefehlshaber, falls überhaupt jemand geschlagen wurde, nicht Männer wie Sie, die tapfer kämpften.«
    Baca starrte ihn an, als wollte er etwas sagen, schüttelte dann jedoch den Kopf.
    »Sind Sie Keane?«
    »Ich bin Colonel Andrew Keane.«
    »Warum möchten Sie mit uns reden?«
    »Ich möchte, dass Sie für Ihre Kameraden übersetzen, was ich sage, damit sie wiederum mit Ihren übrigen Leuten sprechen können.«
    Baca nickte.
    »Zunächst: befindet sich Ihr Oberbefehlshaber unter den Männern hier?«
    Baca schüttelte den Kopf.
    »Hamilcar ist nicht hier. Draxus, der unsere Galeeren kommandierte, soll sich umgebracht haben, um nicht in Gefangenschaft zu geraten.«
    »Das tut mir Leid«, sagte Andrew. »Ich hätte ihn genauso behandelt wie jetzt Sie.«
    »Und wie wird das aussehen?«
    »Vorläufig behalte ich Sie und Ihre Kameraden hier am Strand. Ich werde Wachen aufstellen. Sagen Sie Ihren Leuten, dass es töricht wäre, falls sie erneut kämpfen wollten. Ich möchte keinen weiteren Cartha fallen sehen, geschweige denn einen meiner Leute. Sagen Sie Ihren Männern auch: falls sie in die Berge flüchten möchten, steht es ihnen frei. Allerdings findet man da oben nur wenig Nahrung. Dort liegen einige verstreute Rusdörfer, aber ihre Einwohner sind bewaffnet und würden sich wehren, falls Ihre Männern ihnen zu schaden oder ihnen Lebensmittel zu stehlen versuchten. Ich versichere Ihnen, dass es jedem schlecht ergehen wird, der so etwas probiert.«
    Baca nickte.
    »Was haben Sie schließlich mit uns vor?«
    »Zunächst werden wir uns Mühe geben, Sie alle zu ernähren und Ihren Verwundeten zu helfen. Ich lasse meinen besten Regimentsarzt zurück. Ihm wurde schon befohlen, Ihren Leuten ebenso zu helfen wie meinen, die am schwersten verletzten zuerst, ungeachtet ihrer Herkunft. Falls Sie ihm einige Ihrer Leute zuteilen könnten, die Erfahrung in der Pflege Verletzter haben, wäre ich dafür dankbar.«
    »Sir?«
    »Was gibt es, John?«, fragte Andrew leise.
    »Sir, wir haben die meisten Lebensmittel in der Schlacht verloren. Ich habe einige Vorräte an unserem letzten Ankerplatz zurückgelassen, ausreichend für sechs Tage, aber der Rest war an Bord der Schiffe. Wir haben kaum genug, um uns über die nächsten zehn Tage zu bringen.«
    »Dann werden wir alle ein bisschen Hunger schieben«, erklärte Andrew gelassen lächelnd, »aber ich will verdammt sein, falls ich zuließe, dass hilflose Gefangene verhungern.«
    »Spielen Sie mit uns? Ist das ein Trick?«, fragte Baca kalt.
    »Sie können das ruhig glauben, wenn Sie möchten«, entgegnete Andrew und gestattete sich einen leisen Unterton von Verletztheit, »aber die Wahrheit beweist sich daran, dass ich ungeachtet der Äußerungen meines Proviantmeisters nicht zulassen werde, dass Ihre Leute hier draußen verhungern. Übersetzen Sie das jetzt.«
    Baca redete eilig auf seine Kameraden ein. Andrew blickte unauffällig zu einem Russeemann hinüber, der neben der Gruppe stand und anscheinend das Tun und Lassen seines Kommandeurs unauffällig im Auge behielt. Der Seemann nickte fast unmerklich.
    Baca änderte nichts an Andrews Worten.
    Die übrigen drei Carthas musterten den Colonel sichtlich überrascht, und einer von ihnen sagte scharf etwas zu Baca.
    »Was haben Sie später mit uns vor?«
    »Solange dieser Krieg andauert – ich bedaure, Ihnen das sagen zu müssen –, werden Sie Gefangene bleiben. Man wird Sie ehrenvoll behandeln. Denen von adligem Stand unter Ihnen gestatte ich, Ihre Schwerter zu behalten oder was sie sonst an Zeichen ihrer Würde mitfuhren. Falls der Krieg noch lange weitergeht, verlegen wir Sie ins Inland. Ich werde Sie darum bitten, dass Ihre Männer bei der Ernte helfen – ich denke, das ist nur fair, da wir Sie ernähren. Wir suchen einige Dörfer für Sie, wo Sie sich niederlassen können. Solange Sie sich an unsere Gesetze halten, wird niemand eingesperrt.
    Sobald der Krieg vorbei ist, steht Ihnen allen frei zu gehen, wohin Sie möchten. Sie können nach Hause zurückkehren oder, falls Sie das wünschen, hier bleiben.«
    Er legte eine Pause ein, wie um das zu

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