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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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dafür jemanden mit den Nachtaugen, wie sie den Menschen fehlen.«
    Vuka nickte langsam, sagte aber nichts.
    »Wir müssen Tobias irgendeine glaubhafte Hoffnung bieten«, sagte Tamuka auf Merki, als waren Hulagars Worte ein belangloses Detail.
    Hulagar nickte.
    »Die Lage ist nicht so schlimm, wie du denkst«, sagte er dann zu Tobias. »Unser Qar Qarth hat etwas geschaffen, das bald hier eintrifft und uns hilft.«
    »Was?«, erkundigte sich Tobias argwöhnisch.
    »Eine Apparatur, von der du uns ursprünglich erzählt hast und deren Herstellung du uns erläutert hast.« Und während Hulagar fortfuhr, breitete sich allmählich ein Lächeln in Tobias’ Gesicht aus.
    Als die Galeere in die Bucht einschwenkte, hatte Andrew das Gefühl, vor Nervosität schier zu platzen. Die erste Welle aus fünf Schiffen hatte vor zehn Minuten angelegt; die Schützenreihe war ausgestiegen und den Strand hinauf ins hohe Gras vorgedrungen. Verstreutes Musketenknattern wurde allmählich hörbar.
    Es war praktisch die gleiche verdammte Stelle, wo sie vor über drei Jahren auf diesem Planeten eingetroffen waren. Die leichte Erhebung der provisorischen Erdschanzen von damals war zugewachsen und sank allmählich wieder in den Boden zurück.
    Der Kiel der Galeere scharrte über Sand. Andrew hielt sich an der Reling fest, als das Schiff gute zehn Meter tief auf dem Strand zum Stehen kam.
    Die Überlebenden des Fünfunddreißigsten hatten an den Rudern gesessen, kamen jetzt nach vorn und sprangen über die Reling, wobei sie die Gewehre und die Patronenschachteln hoch hielten. Andrew zögerte eine Sekunde lang; dann setzte er sich auf die Reling, glitt ins warme Wasser hinunter und folgte seinen Männern. Die blaue Welle aus Soldaten stieg aus dem Wasser und verschwand im Dunkel der Nacht, wobei sie den von Schüssen zerfetzten Standarten folgten, geborgen aus dem Wrack der Suzdal.
    Andrew erschien das ein bisschen ironisch. Vor über drei Jahren hatten sie präzise so etwas im Sinn gehabt, waren auf der Ogunquit gefahren, um einen ehrgeizigen Angriff auf ein Fort der Konföderierten zu führen. Na ja, jetzt taten sie schließlich so etwas, aber nun war es ein Kampf gegen den Kommandeur des Schiffes, das sie hierhergeführt hatte.
    Eine weitere Galeere glitt heran, und dann fuhr eine ganze Welle aus zwanzig Schiffen eins nach dem anderen auf den Strand.
    »Ein Sendbote, Sir!«
    Etliche Männer vom Kundschafterschiff kamen wieder auf den Strand gelaufen und trugen einen Mann der Vierundvierzigsten New Yorker regelrecht zwischen sich.
    Als der Artillerist Andrew erblickte, fand er noch die Kraft in den Beinen, vor ihn zu treten und forsch zu salutieren.
    »Sergeant Ciencin meldet sich zur Stelle, Sir, und ist verdammt froh, Sie lebend zu sehen!«
    Andrew erwiderte den Gruß, trat dann auf den Sergeant zu und schüttelte ihm die Hand.
    »Ich bin verdammt froh, wieder hier zu sein, Ciencin. Machen Sie jetzt Ihre Meldung.«
    »Sir – Sergeant, ich meine, General Schuder hat ein halbes Dutzend Männer der Vierundvierzigsten losgeschickt, zusammen mit ortskundigen Führern, um nach Ihnen zu suchen. Es war die reine Hölle, durch diesen Tag zu kommen.
    Sir, Mikhail hat Verrat geübt und hält die Stadt.«
    »Das weiß ich.«
    »Na ja, Sir, O’Donald führt heute Abend einen Angriff auf die Stadt, um sie wieder in Besitz zu nehmen.«
    Andrew drehte sich um, als Marcus und Vincent über den Strand auf ihn zuliefen.
    »Warum zum Teufel tut er das?«, wollte John wissen. »Wir sind bis morgen mit fast all unseren Truppen dort.«
    »Die Merki rücken an, Sir.«
    »Was?«
    »Genau so ist es, Sir. Die Merki haben unsere Verteidigungslinie im Südwesten vor drei Tagen erreicht und glatt überrannt. Ich wurde heute Morgen auf die Suche nach Ihnen geschickt. Ich schätze, dass die Merki jetzt wahrscheinlich schon auf dem anderen Ufer des Flusses sind.«
    »Wie steht es um die Straße zur Stadt?« Noch während Andrew diese Frage stellte, nahm der leichte Regen aus Musketenfeuer an Lautstärke zu.
    »Der Weg ist so gut wie versperrt, Sir. Ich musste zusehen, dass ich den Stausee umging und quer über Land ritt. Der Gegner hat Reitergruppen in einem weiten Netz ausgesandt. Während ich mich hierherschlich, verlor ich meinen Rusführer und beide unsere Pferde. Ich schätze, dass sie unweit des alten Fort Lincoln gestern fast tausend Mann an Land gebracht haben. Obwohl ich sie nicht selbst gesehen habe, habe ich bei den Jungs, die die Minen halten, Rast gemacht, und

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