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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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und dann war da noch dieser Merki, der am Kreuz hing wie die kranke Karikatur eines barbarischen Christus.
    Und wo war derweil mein Gott? Dieser Merki flehte mich mit den Augen um Mitleid an, und doch hätte er meine Familie vor meinen Augen zerrissen, ohne mehr Mitgefühl zu empfinden als ich für ein giftiges Insekt unter meinem Stiefel. Wo war mein Gott, Sir, der Gott, der, wie ich glaubte, mir immer wieder zuflüsterte, seit wir diesen Planeten erreicht hatten, der mir die Sündigkeit des Tötens vorhielt und mich aufrief, einen besseren Weg zu finden?
    Ich entsinne mich noch, wie ich die Transzendentalisten gelesen habe, Emerson, Longfellow, die davon sprachen, wir alle wären Bestandteil einer größeren Seele. Und da war dieser Merki, der zu mir herabblickte, während der Mob nach seiner Folterung brüllte, und die Kraft seiner sterbenden Arme war genährt vom Blut und Fleisch unserer eigenen Leute.
    Falls es einen Gott gibt, wie konnte Er jemals einen Ort wie diesen erschaffen? Wie konnte er einen Schauplatz erschaffen, wo wir, um zu überleben, morden müssen? Damit man nicht uns ermordet?
    Die Welt ist Wahnsinn, Sir«, flüsterte er.
    »Und wir sind beide darin verloren«, sagte Andrew und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    Vincent blickte zu ihm hinauf.
    »Vielleicht finden wir auch beide wieder einen Weg hinaus«, seufzte Andrew. »Kommen Sie, mein Junge, Sie sollten jetzt lieber Marcus finden, und ich muss helfen, die Dinge in Gang zu bringen.«
    Sie beide drehten sich um und gingen den Strand hinauf.
    »Danke, Vincent«, sagte Andrew leise.
    »Danke Ihnen, Sir.« Und Vincent wich zurück und salutierte.
    Andrew nickte verständnisvoll und erwiderte den Gruß. Vincent zögerte noch einen Augenblick lang und verschwand dann im Dunkeln.
    »Colonel Keane, Sir?«
    Andrew drehte sich um und sah Ferguson in der Nähe stehen.
    »Was gibt es, Chuck?«
    »Ich wollte Sie nicht stören, Sir«, antwortete Ferguson, »aber mir ist gerade etwas eingefallen, und ich könnte mir selbst einen Tritt geben, weil ich nicht früher daran gedacht habe. Ich komme mir wie ein kompletter Esel vor.«
    »Reden Sie schon, Chuck; was ist es diesmal?«
    »Darf ich mir mal Ihren Revolver ansehen, Sir?«
    Andrew senkte die Hand aufs Halfter und zog die Waffe. Sie war noch nass, und er konnte sich vorstellen, wie O’Donald, der ein solcher Perfektionist im Hinblick auf Waffen war, das kalte Grausen packte, weil einer der wenigen kostbaren Revolver auf ganz Waldennia derart behandelt wurde.
    Ferguson nahm die Waffe zur Hand und hielt sie hoch.
    »Wie ich sehe, haben Sie ein paar Patronen abgefeuert, Sir.«
    »Auf ein vorbeifahrendes Panzerschiff«, erklärte Andrew und lachte leise über diese Erinnerung. »Und was soll das Ganze nun?«
    »Das hier, Sir.« Er schälte das Zündhütchen vom Nippel einer noch geladenen Kammer und hielt es hoch, und seine Augen leuchteten vor Begeisterung.
    »Das hier, Sir, ist die Lösung für all unsere Probleme.«

Kapitel 19
     
     
    »Die Merki werden am frühen Abend das andere Ufer erreichen!«, schrie O’Donald. »Ich gebe einen Dreck darauf, ob Cromwell hier ist oder nicht! Ich führe diesen Angriff!«
    Kal saß auf seinem Stuhl und hatte das Gefühl, zerrissen zu werden. Es war bislang ein Tag der zerstörten Hoffnungen, die sich dann wieder erhoben, nur um sich aufs Neue zerschlagen zu sehen.
    Am gestrigen Abend waren sie aus ihren Linien gestürmt, hatten die dünnen Sicherungslinien der Carthas in die Stadt zurückgetrieben und so die gesamte Landschaft wieder in Besitz genommen, die der Gegner einen Monat lang besetzt gehalten hatte. Miliz aus Nowrod verstärkte die Reihen der Rus, und ein Gefühl des Triumphes lag in der Luft.
    Und dann traf am Morgen die Nachricht ein, dass die Ogunquit und vier Kanonenboote wieder an der Neipermündung aufgetaucht waren. Vier quälende Stunden lang glaubte Kal, dass nun alles vorbei war, dass Cromwell Andrew besiegt hatte und nun zurückkehrte, um sich seine Beute zu holen. Verstärkt wurde dieses Gefühl durch den Anmarsch der Merki. Den Gleiskopf Wilderness Station gaben die Verteidiger am Vormittag auf, und ein Kundschafter riskierte sogar das Wahnsinnsmanöver, den Neiper direkt vor der Nase einer Patrouillengaleere zu durchschwimmen und zu melden, dass die Vorhut der Merki bald eintreffen würde.
    Und vor einer Stunde traf wiederum eine neue Nachricht ein, eine Flotte wäre vor der Küste gesichtet worden, angeführt von zwei Kanonenbooten.
    »Wir

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