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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Es war fast Mittag. Ein träges Gefühl von Gelöstheit schien in der Luft zu hängen; die Marktstände waren geschlossen, die Fensterläden ebenfalls, um die Hitze abzuwehren, und alle Passanten, abgesehen von den sich unermüdlich abplagenden Sklaven, waren in Innenhöfen oder Bädern verschwunden bis sich die Kühle des Spätnachmittags ausbreitete.
    Er rieb am Kragenrücken und spürte, wie er richtig schweißnass war. Er rümpfte die Nase, wohl wissend, dass ihn ein entschieden unerfreulicher Geruch einhüllte.
    »Julius.«
    »Ja, edler Herr?«
    »Könnte ich dir die Mühe aufbürden, vor dem Trinken und dem Essen ein Bad für mich zu arrangieren und vielleicht auch die Reinigung der Uniform?«
    »Natürlich, edler Herr!«, bellte Julius, klappte den Schirm zu und gab Vincent mit einem Wink zu verstehen, ihm durch das Haupttor in Marcus’ Palast zu folgen.
    Die schweren Bronzetürflügel schienen wie aus eigenem Antrieb aufzuschwingen, als er sich ihnen näherte, und ihn fröstelte dabei, obwohl er wusste, dass zwei Diener ständig dahinter bereitstanden und keine andere Aufgabe hatten, als die Tür zu öffnen und zu schließen. Eine schreckliche Verschwendung von Arbeitskraft, fand er.
    Julius stürmte voraus und sprach rasch auf den Majordomus ein, der nun seinerseits davoneilte. In dem von einem Tonnendach überspannten Korridor, der in den Innenhof führte, war es herrlich kühl, und Vincent setzte das Käppi ab und knöpfte den Kragen auf.
    Als er auf den Innenhof trat, blickte er sich in dessen üppiger Pracht um. Der Garten maß gute fünfundzwanzig Meter im Quadrat und war erfüllt von duftenden Blumen und von Bäumen, die sich unter der Last köstlicher Früchte bogen – Früchte von rosa Färbung und anscheinend nur auf diesem Planeten heimisch. Ein leichter Sprühnebel hing über dem Garten, und als er weiter hinaustrat, blickte Vincent zu diesem Wunderwerk auf: ein Gitternetz aus Leitungen füllte den freien Raum über dem zweiten Geschoss aus; Vincent wusste, dass im Keller ein Trupp Sklaven die Pumpen bediente und das Wasser durch die Leitungen presste, sodass es schließlich aus Tausenden winziger Öffnungen in einem leichten Sprühregen hervorspritzte, um die Luft zu kühlen. Noch während er die Wirkung genoss, verspürte er eine Spur Schuldgefühl, weil Männer schuften mussten, um ihm diesen Augenblick des Genießens zu schenken.
    Die Mittagssonne wurde ausgesperrt von einer riesigen, auf Pfosten ausgespannten Sonnenschutzplane, die wie ein Riesensegel den breiten offenen Platz abdeckte; das hindurchfallende Licht war weich und diffus. Die Säulengange des Obergeschosses verkörperten eine perfekte Symmetrie von Marmor und dunkel polierten Holzgeländern. Und dieser ganze Palast dient nur einem einzelnen Mann, dachte Vincent traurig. Er spürte richtig die Leere in diesem Haus, die Leere in Marcus, obwohl hier mehr als hundert Menschen arbeiteten, um ihm jeden Wunsch zu erfüllen.
    Der Majordomus tauchte wieder auf, verbeugte sich tief und flüsterte Julius etwas zu, der sich respektvoll an der Seite hielt.
    »Euer Bad ist bereit, edler Herr«, verkündete Julius. »Ich suche derweil die Küche auf und kümmere mich persönlich um die Zubereitung Eures Mahls.«
    »Du wirst es natürlich gemeinsam mit mir einnehmen, und den Wein trinken wir ebenfalls zusammen, nicht wahr?«, fragte Vincent.
    Der Majordomus blickte erschrocken auf.
    »Falls es Euer Wunsch ist, edler Herr.«
    »Natürlich ist es das«, sagte Vincent, bemüht, sein Temperament im Zaum zu halten. »Und Julius, ich heiße Vincent, nicht edler Herr.«
    Nervös verbeugte sich Julius tief und eilte davon.
    »Hier entlang, edler Herr«, flüsterte der Majordomus.
    Vincent fühlte sich schon versucht, auch diesem Mann zu erläutern, wie er angesprochen zu werden wünschte, gab aber seufzend auf.
    Hinter der Ostseite des Innenhofes folgte er dem Majordomus durch einen offenen Flur, dessen Fußboden aus farbigen Fliesen so gestaltet war, dass er eine Szene abbildete, womöglich aus dem Prometheus-Mythos. Vielleicht sind wir der neue Prometheus, überlegte Vincent lächelnd.
    Der Diener öffnete eine Tür für ihn, und Vincent betrat eine kleine Kammer, matt durch ein einzelnes Fenster mit einer schweren Scheibe aus Bernsteinglas erhellt. Ein kleines Becken wartete im Zentrum der Kammer. Die Fliesen von Fußboden und Wänden bildeten Fische und Meereskreaturen ab.
    »Eure Kleider, Herr«, bat der Majordomus.
    Ein wenig befangen zog sich

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