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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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edler Herr«, flüsterte sie.
    »Wo ich herkomme, speisen Mann und Frau gemeinsam, besonders wenn sie Besuch haben. Bitte setz dich und schließ dich uns an.«
    Er bemerkte, dass sie beinahe zitterte, als sie sich auf die Bank gegenüber setzte und zu ihren Freunden zurückblickte.
    »Wie war euer Bad, edler Vincent?«, erkundigte sich Julius lächelnd.
    »Ah, mal was anderes«, antwortete Vincent steif.
    Julius lachte leise.
    »Wir haben es schon gehört.« Calpurnia blickte zu ihm auf und schüttelte den Kopf, obwohl sie lächelte.
    Vincent ertappte sich dabei, wie er rot wurde.
    »Ich vermute, unsere Bräuche unterscheiden sich in mehr als nur einer Hinsicht von euren«, sagte Vincent lahm.
    »Ja. Ich denke, wir werden das sehr interessant finden«, sagte Julius, der immer noch lächelte.
    Vincent füllte seinen Kelch neu und wollte gerade einen Schluck nehmen, als er spürte, wie hinter ihm etwas vorbeistrich.
    »Ah, meine Tochter Olivia«, stellte Julius sie lächelnd vor.
    Vincent blickte auf und hatte das Gefühl, als erstickte er, während er zugleich den Inhalt seines Kelchs auf dem Tisch verspritzte.
    »Deine Tochter?«, stieß er hervor.
    Julius lehnte sich zurück und lachte, als sich das Mädchen mit einem unschuldigen Lächeln neben Vincent setzte, die dunklen Haare immer noch nass und glänzend.
    »Edler Vincent, Ihr Yankees seid wirklich anders!«, stellte Julius fest und wischte sich die Tränen aus den Augen. »Und ich muss sagen, das ist vielleicht mal eine interessante Abwechslung.«
    Oh Gott, dieser Job wird die Hölle, dachte Vincent, dem keine Antwort einfiel.

Kapitel 3
     
     
    Cromwell musterte die Gruppe und empfand einen Anflug von Besorgnis. Die Absichten von Jubadi und Muzta kannte er schon. Falls dieser Feldzug nicht lief wie geplant, würden die verdammten Ungeheuer sie alle niedermetzeln. Ohnehin vermutete er schon fast, dass sie sie höchstwahrscheinlich auch dann niedermetzelten, wenn sie siegten. Nur ein Dummkopf würde Tugaren oder Merki trauen oder wie immer sich die Ungeheuer selbst nannten.
    Wenn er zu Hamilcar hinüberblickte, dem Anführer der Carthas, spürte er, dass er wenigstens, was diese Sorge anging, einen Bundesgenossen hatte. Sie spielten auf Zeit und wussten es. Irgendwo musste das System der Ungeheuer eine Schwachstelle haben, die er ausnutzen konnte. Falls es zum Schlimmsten kam, konnte er immer noch mit der Ogunquit wie der Teufel das Weite suchen und dabei Jamie und die anderen mitnehmen. Zwar verlor er dann die suzdalische und die Yankeebesatzung, denn sie fuhren nicht mit auf diesen Feldzug, aber das war deren Problem, nicht seins.
    Hamilcar erwiderte seinen Blick wortlos. Alles, was sie miteinander zu bereden hatten, das hatten sie auch schon diskutiert. Wenigstens fraßen die Merki im laufenden Jahr nicht von Hamilcars Volk, und dafür dankte er Baalk, dem er zum Zeichen des Dankes für diese Schonfrist seinen jüngsten Sohn geopfert hatte. Alles, was zu lernen war, würde nun gelernt werden.
    »Der Plan ist ganz einfach«, eröffnete Cromwell seine Ausführungen und deutete dabei auf die Karte, die auf dem Tisch vor der Gruppe ausgebreitet lag.
    »Morgen sticht unsere Flotte in See: meine Ogunquit, achtzehn Kanonenboote, zwei Mörserboote, Jamies Schiffe und über hundertfünfzig Carthaschiffe. An Bord werden über zwanzigtausend Mann sein, dazu die Schiffsgeschütze, dreißig Feldgeschütze und dreitausend Musketen. Wir müssten Roum innerhalb von sieben Tagen erreichen. Die Stadt mit den modernen Waffen einzunehmen, das dürfte sich nicht als allzu schwierig erweisen.
    Aber wir werden es nicht tun, zumindest nicht gleich.«
    Hamilcar schüttelte verächtlich den Kopf.
    »Du bist nicht mit unserem Plan einverstanden?«, fragte Jubadi kalt.
    »Wir könnten sie mühelos erobern«, wandte Hamilcar ein.
    »Das möchten wir aber in den ersten Tagen noch nicht. Wir sind auf größere Beute aus«, entgegnete Tobias. »Vergiss nicht, dass unser Ziel darin besteht, Keane und seine kostbare Armee aus ihrer Stadt zu locken. Falls Roum bedroht wird, werden ihm die Yankees zu Hilfe eilen. Sollte die Stadt jedoch gleich fallen, besonders nachdem unsere Leute sich offen erklärt haben, wird Keane nicht mehr gleich losstürmen. Ich kenne ihn und weiß, wie er denkt. Er wird mit nahezu fanatischer Entschlossenheit handeln, solange der Fall Roums eine Gefahr und noch keine vollendete Tatsache darstellt. Unser Ziel ist es, ihn hinaus in die Steppe zu locken.«
    Tobias

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