Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
Vom Netzwerk:
Vincent aus; der Diener half ihm, sich von den Stiefeln zu befreien, was Vincent als besonders peinlich empfand, verbreiteten die schweren Wollsocken doch ein entschieden kräftiges Aroma. Er zögerte, als es an die Unterwäsche ging, aber der Dienstbote wartete mit ausgestreckter Hand.
    Mit gesenktem Blick zog Vincent die Sachen aus und gab sie her.
    »Eine frische Hose und ein Seidenhemd im Stil Eures Volkes warten dort drüben auf Euch, mein Herr«, setzte ihm der Dienstbote auseinander und deutete dabei auf die frischen Sachen.
    »Das sind nicht meine«, wandte Vincent lahm ein.
    »Sie wurden heute Morgen auf ausdrückliche Anweisung meines Meisters nach Euren Maßen geschnitten und für Euch genäht, mein Herr. Ihr werdet sie bei Anlässen, die nicht Eure Uniform erfordern, bequemer finden als diese.«
    Vincent blickte zu den Kleidern hinüber und spürte bereits, wie er der Versuchung erlag. Er hatte die Offiziersuniformen, die Tanja für ihn angefertigt hatte, seit Monaten ständig getragen. Bestimmt war es richtig angenehm, mal aus der schweren Wolle herauszukommen.
    Der Majordomus verbeugte sich und zog sich zurück, und Vincent glitt seufzend in das kühle Bad. Etliche Minuten lang ließ er sich faul treiben. Verdammt, zu Hause hatte das Winterbad in einer schmalen Zinnwanne neben dem Küchenherd stattgefunden, gewöhnlich begleitet von einem kalten Wind, der unter der Tür hindurchblies. Er streckte sich im Becken aus, tauchte unter und kam wieder zum Vorschein.
    »Darf ich Euch den Rücken schrubben?«
    Erschrocken blickte er über die Schulter und sah ein schmales, hoch gewachsenes Mädchen mit langen Haaren hinter sich stehen. Ihre mandelfarbenen Augen musterten ihn mit unverhohlener Erheiterung. Ihre Lippen öffneten sich zu einem sinnlichen Lächeln, noch akzentuiert durch die tiefen Grübchen in ihren Elfenbeinwangen.
    Benommen brachte Vincent nichts weiter zustande, als sie sekundenlang anzustarren, ehe er wieder zu Sinnen kam.
    »Verschwinde von hier, Frau!«
    Enttäuschung blitzte in ihrem Gesicht auf.
    »Ihr seid nicht böse auf mich?«, flüsterte sie.
    »Nein, verdammt, aber geh bitte!«
    »Das ist meine Aufgabe«, sagte sie leise. »Falls Ihr unzufrieden seid mit dem, was ich tue, und mich wegschickt, wird Antonius mich schlagen.«
    »Antonius?«
    »Der Oberdiener. Er hat mir befohlen, mich um Euch zu kümmern.«
    »Ich bin ein verheirateter Mann«, stieß Vincent hervor.
    Das Mädchen lachte.
    »Ich werde Euch nicht vergewaltigen, falls Ihr darum besorgt seid«, sagte sie. »Blickt einfach stur geradeaus und gestattet mir, Euch den Rücken zu waschen. Ich werde eine Bürste benutzen und Euch nicht mal anfassen. Es wird sich wundervoll anfühlen. Habt Ihr das schon jemals erlebt?«
    »Eigentlich nicht«, flüsterte Vincent, der sich zwar schuldig fühlte, sich aber zuredete, dass durch diesen Vorgang weder seine unsterbliche Seele beschädigt noch sein christlicher Charakter in irgendeiner ernsthaften Weise vergewaltigt wurde.
    »Dann setzt Euch auf und rückt nach vorn«, sagte das Mädchen lachend.
    Er setzte sich auf eine schmale Steinbank am Beckenrand und beugte sich vor, um seine Blöße zu verdecken. Wasser platschte hinter ihm, und er hielt die Luft an, als ein Schwamm mit sanfter Hand am Rücken auf und ab geführt wurde. Dann löste eine weiche Bürste den Schwamm ab, und er seufzte zufrieden, als das Mädchen seine Schultern und den Nacken bearbeitete. Minutenlang fuhr sie damit fort, ihn zu bürsten, und er hatte das Gefühl, als würde ihm der Schmutz von Jahren aus den Poren geholt. Der ganze Körper prickelte unter dieser wundervollen neuen Empfindung.
    Er bemerkte es kaum, als sie dazu überging, ihm die Verspannungen mit den Händen aus Hals und Schultern zu kneten; dann schrubbte sie ihm die Haare, und das Seifenwasser lief auf allen Seiten an ihm herab. Die ganze Zeit plauderte sie, fast ohne dass er ihre Worte richtig registrierte, denn er versank in dem Gefühl, allmählich dahinzuschmelzen.
    »Soll ich mir auch den Rest von Euch vornehmen?«, flüsterte sie.
    »Wie?« Er schüttelte die Empfindung des Schwebens ab, die ihn schon eingehüllt hatte.
    »Den Rest von Euch, edler Herr.« Und auf einmal fiel ihm auf, dass ihn ein wundervoller Duft umgab und ihm lange Stränge nasser Haare über die Schultern fielen.
    Erschrocken drehte er sich um.
    Sie kniete hinter ihm; ihre vollen, nackten Brüste tanzten vor seinen Augen, und die dunklen roten Brustwarzen waren vor Erregung

Weitere Kostenlose Bücher