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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Tanja und ging zu ihr, um sie liebevoll zu umarmen.
    »Wie geht es dir?«
    »Ich musste einfach herkommen und zusehen, wie der letzte Zug fahrt«, antwortete Tanja leise.
    »Ich auch«, flüsterte Kathleen. »Mach dir keine Sorgen -Vincent befindet sich in der Stadt in Sicherheit. Andrew und die Männer werden ihn ganz schnell herausholen.«
    »Oh, das ist mir klar«, sagte Tanja, aber Kathleen erblickte doch die Furcht in ihren Augen.
    Sie drückte die Freundin fest an sich.
    »Weißt du was?«, flüsterte Kathleen. »Ich denke, alle Männer können einem wirklich auf die Nerven gehen.«
    Tanja sah sie mit großen Augen an.
    »Erst schwängern sie uns, dann lassen sie uns mit den Babies zurück und spazieren davon zu ihren verdammten Abenteuern. Und wir sitzen zu Hause fest, spielen die pflichtbewusste Ehefrau und werden krank vor Sorge um sie. Zu Hause in Amerika hat man im Krieg von uns erwartet, dass wir Socken nähten, um uns zu beschäftigen. Ist das vielleicht fair?«
    Ein trauriges, besorgtes Lächeln lief über Tanjas Gesicht.
    »Zumindest hätten Vincent und dieser Präsident da drüben mir erlauben können, ihn zu begleiten, ehe all das anfing.«
    »Aber du weißt doch, dass die Fahrt zu viel für die Zwillinge gewesen wäre«, mischte sich Ludmilla ein; sie hielt Andrew weiter auf den Armen, während sie in den Kinderwagen blickte, wo die beiden Mädchen ungeachtet des Tumults fest schliefen.
    »Du hast Recht«, räumte Tanja ein, laut genug, dass ihr Vater es mithörte. »Alle Männer gehen einem fürchterlich auf die Nerven.«
    Kal erwiderte den Blick seiner Tochter mit gespielter Verletztheit, während die Mitglieder seines Stabes, die in respektvoller Distanz standen, ihren Schreck offen zeigten, während sie Tanja ansahen.
    Tanja blickte zu Kathleen zurück und rang sich ein Lächeln ab, obwohl beide wussten, dass ihre aufgesetzte Tapferkeit ein Meer aus Ängsten überdeckte.
    »Zeit zum Aufbruch.«
    Kathleen blickte hinüber und sah John, das Gesicht hager vor Erschöpfung, den Bahnsteig entlanggehen und vor Kal stehen bleiben.
    Kal trat vor und legte unbeholfen seinen Arm um John, drückte ihn auf die althergebrachte Art der Rus. John ließ es sich nervös gefallen, trat dann einen Schritt zurück und salutierte.
    »Gott schütze Sie, John. Ich wollte auf jeden Fall hier sein, um Sie zu verabschieden«, sagte Kathleen, die hinzukam und ihm die Hand reichte.
    »Danke, Ma’am.«
    »John, es heißt doch von jeher Kathleen.«
    Er nickte müde, kehrte dann zum letzten Zug zurück, der am Bahnsteig wartete, und winkte.
    Die Zugpfeife gab einen schrillen Laut von sich, worauf Andrew begeistert quietschte und schließlich das hohe, durchdringende Schreien der Zwillinge als Kontrapunkt einfiel. Als der Zug anfuhr, sprang John auf den ersten Wagen und erstieg die Stufen.
    Ferguson beugte sich aus der Lok und salutierte fröhlich, als er an der Gruppe vorbeikam. Eine gewaltige Dampfsäule stieg auf, begleitet von Funken, die aus dem Schornstein schossen. Die Reihe der offenen Güterwagen war übervoll mit den Männern des 21. Suzdalischen und der achten Batterie. Die Aufregung des frühen Morgens hatte sich inzwischen gelegt, und die Männer wirkten ernst, nahmen jeweils Haltung an und salutierten, wenn ihr Wagen an Kal vorbeirollte, der den Hut abgesetzt hatte und aufs Herz gedrückt hielt.
    Kathleen blickte zu ihm hinüber. Gütiger Himmel, er ähnelte Lincoln allmählich immer mehr, dachte sie, während er besorgt die vorbeifahrenden Männer ansah.
    Der Dienstwagen fuhr vorbei, und ein einsamer Offizier stand auf der Außenplattform.
    »Keine Sorgen, Herr Präsident!«, rief der junge Mann. »Wir kommen alle zurück!« Der Zug bog ab, durchquerte das Tor und war verschwunden.
    Auf dem Bahnhof herrschte Stille, vom Weinen der kleinen Mädchen abgesehen. Kathleen trat an Kals Seite und entdeckte Tränen in seinen Augen.
    »Ich habe versucht, mir alle ihre Gesichter anzusehen, jedem einzelnen von ihnen eine Segnung des Lebens einzuhauchen«, flüsterte er. »Aber Kesus helfe mir, ich weiß, dass einige nie wieder nach Hause zurückkehren werden.«
    Er stand schweigend da, und Kathleen war wie betäubt von seinem Schmerz, konnte ihm nicht helfen, konnte nicht die eigene Seele aus den Klauen der Angst befreien und ihm irgendwie zusichern, dass er nur tat, was getan werden musste.
    »Jetzt weiß ich, warum euer Lincoln auf den Bildern immer so traurig aussieht«, sagte er leise, während er blinzelte, um die

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