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Das Verlorene Symbol

Das Verlorene Symbol

Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
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eingeschaltet.
    Schon auf den ersten Blick wusste Langdon, was sich hinter der Tür befand: das Hauptmagazin der Kongressbibliothek, das nur wenige Menschen zu Gesicht bekamen. Bellamys Plan flößte ihm neuen Mut ein. Was eignete sich besser als Versteck als ein Labyrinth von riesigen Ausmaßen?
    Bellamy legte ein Buch zwischen Tür und Rahmen, damit sie nicht wieder zufiel, und kam zu Langdon und Katherine zurück. »Ich hatte gehofft, ich könnte Ihnen mehr erklären, aber wir haben keine Zeit.« Er reichte Langdon die Schlüsselkarte. »Die werden Sie brauchen.«
    »Sie kommen nicht mit uns?«, fragte Langdon betroffen.
    Bellamy schüttelte den Kopf. »Wir müssen uns aufteilen, sonst schaffen Sie es nie. Jetzt ist es erst einmal am wichtigsten, die Pyramide und den Deckstein in Sicherheit zu bringen.«
    Langdon sah keinen anderen Ausgang als die Treppe, die zum Lesesaal hinaufführte. »Und wohin gehen Sie?«
    »Ich locke sie ins Magazin, von Ihnen weg«, erwidere Bellamy. »Mehr kann ich nicht tun, um Ihre Flucht zu unterstützen.«
    Ehe Langdon fragen konnte, in welche Richtung er und Katherine sich wenden sollten, hob Bellamy eine große Bücherkiste von einem Förderband. »Legen Sie sich da hin«, sagte er. »Und halten Sie die Hände bei sich.«
    Langdon starrte ihn an. Das kann doch nicht sein Ernst sein! Nach weniger als einem Meter verschwand das Förderband in einem schwarzen Loch in der Wand. Die Öffnung war so groß, dass eine Bücherkiste hindurchpasste, aber nicht viel mehr. Langdon blickte sehnsüchtig ins Magazin.
    »Das geht nicht«, sagte Bellamy. »Die Lampen werden von Bewegungsmeldern gesteuert und machen es unmöglich, sich dort zu verstecken.«
    »Wärmesignatur!«, brüllte hoch über ihnen plötzlich eine Stimme. »In die Zange nehmen!«
    Katherine zögerte nicht länger. Sie stieg aufs Förderband und legte sich darauf, den Kopf knapp einen Meter von der Wandöffnung entfernt. Wie eine Mumie im Sarkophag kreuzte sie die Hände über der Brust.
    Langdon stand wie erstarrt daneben.
    »Robert«, drängte Bellamy, »wenn Sie es für mich nicht tun können, dann tun Sie es für Peter!«
    Die Stimmen kamen näher.
    Leise fluchend ging Langdon zum Förderband. Er stellte seine Umhängetasche darauf, kletterte hinterher und legte sich hin, den Kopf zu Katherines Füßen. Das harte Gummiband war kalt in seinem Rücken. Er starrte zur Decke und kam sich vor wie ein Patient, der mit dem Kopf voran in einen Kernspintomografen geschoben werden sollte.
    Genau das Richtige für deine Klaustrophobie.
    »Lassen Sie Ihr Handy an«, sagte Bellamy. »Jemand wird Sie bald anrufen und Ihnen Hilfe anbieten. Vertrauen Sie ihm.«
    Jemand wird anrufen? Langdon erinnerte sich, dass Bellamy erfolglos versucht hatte, jemanden per Handy zu erreichen. Deshalb hatte er ihm eine Nachricht hinterlassen. Erst vor wenigen Sekunden, nachdem sie die Treppe hinuntergeeilt waren, hatte Bellamy es ein letztes Mal versucht. Diesmal war er durchgekommen, hatte ein paar Sekunden lang mit gedämpfter Stimme gesprochen und das Gespräch dann beendet.
    »Fahren Sie mit dem Förderband bis zur Rücklaufstation«, sagte Bellamy. »Und springen Sie rasch ab, ehe es zurückkommt. Benutzen Sie meine Schlüsselkarte, um hinauszukommen.«
    »Wo hinaus?«, wollte Langdon wissen.
    Doch Bellamy zog bereits an mehreren Hebeln. Sämtliche Förderbänder des Ausleihsystems setzten sich leise summend in Bewegung. Langdon spürte, wie er fortgezogen wurde. Über ihm strich die Decke vorbei.
    Gott schütze mich.
    Als Langdon sich der Wandöffnung näherte, blickte er zurück und sah, wie Warren Bellamy rasch im Magazin verschwand und die Tür hinter sich schloss. Einen Augenblick später glitt Langdon in die Dunkelheit. Die Bibliothek verschluckte ihn genau in dem Augenblick, als ein roter Laserpunkt die Treppe heruntergetanzt kam.

KAPITEL 60
    Die unterbezahlte Wachfrau von Preferred Security las noch einmal die Adresse in Kalorama Heights auf ihrem Auftragszettel. Bin ich hier richtig?
    Die von einem Tor verschlossene Einfahrt, vor der sie stand, gehörte zu einem der größten und ruhigsten Anwesen in der Gegend; deshalb erschien es ihr seltsam, dass gerade vom diesem Haus ein dringender Notruf gekommen sein sollte.
    Wie bei unbestätigten Notrufen üblich, hatte die Zentrale zunächst nicht die Polizei alarmiert, sondern die örtliche Wach- und Schließgesellschaft verständigt. An diesem Abend war die Wachfrau wie üblich zum Einsatzort

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