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Das Verlorene Symbol

Das Verlorene Symbol

Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihnen helfen konnte, ihren Bruder zu finden. »Das ist die geheime Botschaft dieser Pyramide? Es gibt nur einen Gott? Ich dachte, es wäre eine Karte?«
    Langdon war nicht minder verwirrt, und seine Erregung verflog. »Der Code ist offensichtlich korrekt entschlüsselt, aber …«
    »Der Mann, der meinen Bruder hat, will eine genaue Adresse.« Katherine schob sich die Haare hinters Ohr. »Das hier wird ihn kaum zufriedenstellen.«
    »So etwas hatte ich befürchtet, Katherine«, sagte Langdon und seufzte tief. »Ich hatte schon die ganze Nacht das Gefühl, dass wir eine Sammlung von Mythen und Allegorien für bare Münze nehmen. Vielleicht weist diese Inschrift auf einen metaphorischen Ort hin … vielleicht sagt sie uns, dass das wahre Potenzial der Menschen nur durch den einen wahren Gott erschlossen werden kann.«
    »Aber das ergibt doch keinen Sinn!« In Katherines Stimme schwang Ratlosigkeit, ja, Verzweiflung mit. »Meine Familie schützt diese Pyramide seit Generationen! Ein wahrer Gott? Das ist das ganze Geheimnis? Und die CIA betrachtet es als eine Angelegenheit der nationalen Sicherheit? Entweder lügt die CIA, oder wir haben etwas übersehen.«
    Langdon nickte schulterzuckend.
    Genau in diesem Augenblick summte sein Handy.
    In einem mit alten Büchern, Schriften und Folianten überladenen Büro kauerte der alte Mann über seinem Schreibtisch und hielt einen altmodischen Telefonhörer in der arthritischen Hand.
    Auf der anderen Seite läutete es ununterbrochen.
    Endlich meldete sich eine zögernde Stimme. »Hallo?« Die Stimme klang tief und unsicher.
    »Ich wurde informiert, dass Sie Zuflucht suchen«, flüsterte der alte Mann in den Hörer.
    Sein Gesprächspartner am anderen Ende schwieg verblüfft. »Wer spricht da?«, fragte er schließlich. »Hat Warren Bell…«
    »Keine Namen am Telefon«, unterbrach ihn der Alte. »Sagen Sie mir – konnten Sie die Karte schützen, die Ihnen anvertraut wurde?«
    Eine neuerliche verwirrte Pause. »Ja … allerdings glaube ich nicht, dass es eine Rolle spielt. Es steht nicht viel drin. Falls es überhaupt eine Karte ist, scheint sie mir eher metaphorisch zu sein als …«
    »Hier haben wir es mit einer richtigen Karte zu tun, so viel darf ich Ihnen versichern. Und sie weist zu einem sehr realen Ort. Sie müssen diese Karte sicher verwahren. Ich kann gar nicht genug betonen, wie wichtig das ist. Sie werden verfolgt, aber wenn es Ihnen gelingt, ungesehen bis zu mir zu kommen, kann ich Ihnen Zuflucht gewähren … und Ihre Fragen beantworten.«
    Der Mann am anderen Ende der Leitung zögerte unentschlossen.
    »Mein Freund …«, fuhr der Alte fort und wählte seine Worte mit Bedacht. »Es gibt ein Refugium in Rom, nördlich des Tiber, das zehn Steine vom Berg Sinai enthält, einen aus dem Himmel selbst und einen mit dem Antlitz von Lukas' dunklem Vater. Wissen Sie, wo Sie mich finden?«
    Eine lange Pause entstand, ehe der andere antwortete. »Ja. Ich weiß, wo ich Sie finde.«
    Der alte Mann lächelte. Das dachte ich mir, Professor Langdon. »Kommen Sie her, so schnell es geht. Und achten Sie darauf, dass Ihnen niemand folgt.«

KAPITEL 71
    Mal'akh stand nackt in den wärmenden Schwaden seiner Dampfdusche. Er fühlte sich wieder rein, nachdem er die letzten Reste von anhaftendem Ethanol abgewaschen hatte. Er spürte, wie seine Poren sich in der Hitze öffneten und die mit Eukalyptus durchsetzten Dämpfe seine Haut durchdrangen. Dann begann er mit seinem Ritual.
    Zuerst verteilte er enthaarende Chemikalien über seinem tätowierten Leib und dem Kopf und entfernte jegliche Spuren von Körperbehaarung. Haarlos waren die Götter der Heliaden. Dann massierte er Abramelinöl in das aufgeweichte, empfängliche Fleisch. Das heilige Öl des großen Magi. Schließlich drehte er den Hebel der Dusche hart nach links, und das Wasser wurde eisig kalt. Eine volle Minute blieb er unter dem Wasserstrahl stehen, um die Hautporen zu verschließen und die Wärme und Energie in sich aufzunehmen. Die Kälte sollte an das eisige Wasser des Flusses gemahnen, in dem seine Transformation ihren Anfang genommen hatte.
    Als er aus der Dusche trat, zitterte er am ganzen Leib. Sekunden später kroch die Hitze durch seinen Körper und wärmte ihn, bis er innerlich in einem mythischen Feuer brannte. Nackt stand er vor dem Spiegel und bewunderte seine Gestalt – vielleicht war es das letzte Mal, dass er sich als bloßen Sterblichen sah.
    Seine Füße waren die Klauen eines Falken. Seine Beine –

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