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Das Verlorene Symbol

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Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
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wurde der alte Mann aus Vermont als vermisst gemeldet, doch niemand wusste, wo auf seiner Fahrt durch den Schneesturm er verschwunden sein könnte. Auch stellte niemand eine Verbindung zwischen seinem Verschwinden und einer anderen Nachricht her, die am folgenden Tag die Schlagzeilen beherrschte – dem schrecklichen Mord an Isabel Solomon.
    Als Andros aufwachte, lag er in einem trostlosen Zimmer in einem billigen Motel, das für die Saison bereits geschlossen hatte. Er erinnerte sich daran, in dieses Motel eingebrochen zu sein und seine Wunden mit einem zerrissenen Bettlaken verbunden zu haben. Dann hatte er sich in das schäbige Bett gelegt und die schimmeligen Decken über seinen geschundenen Körper gebettet. Er war halb verhungert.
    Andros humpelte ins Bad und sah die blutigen Schrotkugeln im Waschbecken. Verschwommen erinnerte er sich daran, sie sich aus der Brust gepult zu haben. Er blickte in den verdreckten Spiegel und nahm den blutigen Verband ab, um den Schaden in Augenschein zu nehmen. Seine harten Muskeln an Brust und Bauch hatten die Kugeln daran gehindert, allzu tief ins Fleisch zu dringen, doch sein einst so makelloser Körper war nun von Wunden verschanduliert. Die eine Kugel, die Peter Solomon abgefeuert hatte, war offenbar sauber durch die Schulter gedrungen und hatte einen kleinen blutigen Krater hinterlassen.
    Und als wäre das nicht schlimm genug, war es Andros nicht gelungen, an sich zu bringen, weshalb er zu den Solomons gekommen war. Die Pyramide.
    Sein Magen knurrte, und er humpelte nach draußen zum Wagen des alten Mannes in der Hoffnung, dort etwas zu essen zu finden. Der Pickup war inzwischen mit einer dicken Lage Schnee bedeckt, und Andros fragte sich, wie lange er wohl in dem schäbigen Motel geschlafen hatte. Gott sei Dank bin ich wieder aufgewacht. Andros fand zwar nichts zu essen, entdeckte im Handschuhfach jedoch Schmerztabletten für Arthritiker. Er nahm ein paar davon und schluckte sie mit einer Handvoll Schnee, den er im Mund tauen ließ.
    Ich brauche etwas zu essen.
    Ein paar Stunden später sah der Pickup, der nun hinter dem Motel hervorkam, nicht mehr so aus wie der Wagen, der zwei Tage zuvor hier geparkt hatte. Die Radkappen fehlten ebenso wie sämtliche Aufkleber und andere Verzierungen. Auch die Nummernschilder aus Vermont waren verschwunden, ersetzt durch die eines alten Werkstatttrucks, den Andros neben den Müllcontainern des Motels entdeckt hatte. In diesen Container hatte er auch die blutigen Laken und die Schrotkugeln geworfen sowie alle anderen Beweisstücke, die bekundet hätten, dass er jemals in diesem Motel gewesen war.
    Andros hatte die Jagd nach der Pyramide noch nicht aufgegeben, doch für den Augenblick würde sie erst einmal ruhen müssen. Er musste sich verstecken, seine Wunden heilen lassen und vor allen Dingen essen. Ein Stück weiter die Straße hinunter fand er ein Diner, wo er eine große Portion Eier, Schinken und Kartoffelpuffer hinunterschlang und mit drei Gläsern Orangensaft nachspülte. Als er fertig war, bestellte er sich noch mehr zum Mitnehmen. Wieder auf der Straße, schaltete Andros das alte Radio des Pickups ein. Seit seinem Martyrium hatte er weder ferngesehen noch eine Zeitung gelesen. Als er schließlich die Lokalnachrichten hörte, versetzte ein Bericht ihn in Erstaunen.
    »Beamte des FBI«, erklärte der Nachrichtensprecher, »setzen ihre Suche nach dem bewaffneten Eindringling fort, der Isabel Solomon vor zwei Tagen in ihrem Haus in Potomac ermordet hat. Inzwischen geht man davon aus, dass der Täter durch das Eis in den Fluss gebrochen ist und seine Leiche ins Meer gespült wurde.«
    Andros erstarrte. Der Eindringling, der Isabel Solomon ermordet hat? Verwirrt fuhr er weiter.
    Es war an der Zeit, von hier wegzukommen. Weit, weit weg.
    Das Apartment an der Upper West Side bot einen atemberaubenden Blick auf den Central Park. Andros hatte es sich ausgesucht, weil das grüne Meer ihn an die Aussicht in der Ägäis erinnerte. Er wusste, dass er froh sein sollte, noch am Leben zu sein, aber so war es nicht: Die innere Leere hatte ihn nie verlassen, und seine Gedanken drehten sich immerzu um den gescheiterten Versuch, Peter Solomons Pyramide zu stehlen.
    Andros hatte lange Stunden mit Nachforschungen zur Legende der Freimaurerpyramide verbracht. Zwar gab es keine Einigkeit darüber, ob sie nun existierte oder nicht, doch alle Autoren sprachen davon, dass sie Weisheit und Macht verspräche.
    Es gibt die Freimaurerpyramide, sagte sich

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