Das Verlorene Symbol
ist das Herz des ursprünglichen Kapitols, und die ehemalige Kammer des Senats liegt zwei Stockwerke über uns.«
»Und SBB 13?«, fragte Langdon. »Wem gehört SBB 13?«
»Niemandem. SBB ist ein privater Lagerbereich. Woher wissen Sie überhaupt …«
»Chief Anderson«, unterbrach Sato den Sicherheitschef, ohne den Blick von ihrem Blackberry zu heben. »Bringen Sie uns einfach nur hin, ja?«
Anderson presste die Lippen zusammen und führte die kleine Gruppe schweigend durch einen Untergrund, der mehr und mehr wie ein Zwischending aus Selbstbedienungslagerräumen und endlosem Labyrinth erschien. An fast jeder Wand gab es Wegweiser, die hierhin und dorthin zeigten und Besuchern in diesem Netzwerk aus Gängen und Fluren wenigstens ansatzweise eine Orientierung ermöglichten.
S142 bis S152 …
ST1 bis ST70 …
H1 bis H166 & HT1 bis HT67 …
Langdon kamen bald ernste Zweifel, ob er auf sich allein gestellt je wieder einen Weg nach draußen finden würde. Das ist das reinste Labyrinth. Nach allem, was er sehen konnte, begannen die Nummerierungen an den Türen entweder mit einem H oder einem S; es hing davon ab, ob sie auf der Seite des Senats oder des Abgeordnetenhauses lagen. Bereiche mit der Kennzeichnung ST und HT lagen auf einer weiteren Ebene, die Anderson als ›Terrace Level‹ bezeichnete.
Immer noch keine Spur von SBB.
Endlich erreichten sie eine schwere Sicherheitstür aus massivem Stahl mit einem kodierten Chipkartenschloss.
SB LEVEL
Langdon spürte, dass sie ihrem Ziel näher kamen.
Anderson griff nach seiner Chipkarte, zögerte dann aber. Satos Forderungen schienen plötzlich Unbehagen in ihm zu wecken.
»Chief«, drängte Sato. »Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit.«
Widerwillig schob Anderson seine Karte ins Lesegerät. Die Verriegelung der Stahltür klickte. Der Chief drückte die Tür auf, und sie traten hindurch in ein Foyer auf der anderen Seite. Hinter ihnen glitt die Tür wieder ins Schloss.
Langdon war nicht sicher, was er in diesem Foyer erwartet hatte, doch es war definitiv nicht das, was sich nun vor ihm ausbreitete. Er starrte auf die Treppe, die in die Tiefe führte. »Noch weiter runter?«, fragte er und blieb stehen. »Es gibt noch eine Ebene unter der Krypta?«
»Allerdings« antwortete Anderson. »SB steht für ›Senate Basement‹.«
Langdon stöhnte innerlich. Na wunderbar.
KAPITEL 29
Der Wachmann blickte auf die Scheinwerfer, die sich auf der gewundenen Zufahrtsstraße zum SMSC näherten. Es war das erste Fahrzeug, das er seit einer Stunde zu sehen bekam. Pflichtergeben drehte er die Lautstärke seines tragbaren Fernsehers herunter und verstaute seine Snacks unter dem Tresen. Was für ein beschissenes Timing. Die Redskins waren in der Offensive, und er wollte keine Sekunde des Spiels verpassen.
Als der Wagen herankam, warf der Wachmann einen Blick auf das Notizbuch, das vor ihm lag, und kontrollierte den Namen.
Dr. Christopher Abaddon.
Gerade erst hatte Katherine Solomon angerufen und die Security über die unmittelbar bevorstehende Ankunft ihres Gastes informiert. Der Wachmann hatte keine Ahnung, wer dieser Dr. Abaddon war, doch er war allem Anschein nach ein Meister seines Fachs, denn er kam in einer schwarzen Stretchlimo mit Chauffeur. Das lange, schicke Fahrzeug rollte bis zum Wachhaus, wo es hielt. Die dunkel getönte Scheibe auf der Fahrerseite glitt sanft und lautlos nach unten.
»Guten Abend«, sagte der Chauffeur und nahm die Mütze ab. Er war ein athletisch gebauter Mann mit kahl geschorenem Schädel. Im Autoradio lief eine Football-Übertragung. »Ich bringe Dr. Christopher Abaddon zu einer Verabredung mit Miss Katherine Solomon.«
Der Wachmann nickte. »Den Ausweis bitte.«
Der Chauffeur blickte überrascht drein. »Verzeihung, aber hat Miss Solomon nicht Bescheid gegeben?«
»Doch, das hat sie.« Der Wachmann nickte und warf einen verstohlenen Blick auf seinen Fernseher. »Aber ich bin trotzdem verpflichtet, die Ausweise der Besucher zu kontrollieren und die Zeiten im Journal zu vermerken. Tut mir leid, aber die Vorschriften, wissen Sie? Ich muss den Ausweis von Dr. Abaddon sehen.«
»Kein Problem.« Der Chauffeur drehte sich in seinem Sitz um und redete mit gedämpfter Stimme durch die Trennscheibe hindurch mit der Person im Fond. Der Wachmann nutzte die Zeit zu einem weiteren Blick auf den Fernseher. Die Redskins waren gerade wieder in der Offensive. Hoffentlich ist dieser Dr. Abaddon bald verschwunden.
Der Chauffeur wandte sich wieder
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