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Das Verlorene Symbol

Das Verlorene Symbol

Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
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setze ihre Tradition fort.« Er deutete auf den Kamin. Vor dem Feuer wartete ein Service. »Zucker? Sahne?«
    »Schwarz, danke sehr.«
    Solomon schien noch mehr beeindruckt. »Ein Purist.« Er schenkte seinem Gast und sich selbst je eine Tasse schwarzen Tees ein. »Sie sagten, Sie müssten über eine vertrauliche Angelegenheit mit mir reden, die nur unter vier Augen besprochen werden kann?«
    »So ist es. Und ich danke Ihnen, dass Sie mir Ihre Zeit opfern.«
    »Wir sind Freimaurerbrüder, Sie und ich. Uns verbindet ein besonderes Band. Sagen Sie mir, wie ich Ihnen helfen kann.«
    »Zunächst möchte ich Ihnen für die Ehre des 33. Grades danken, der mir vor ein paar Monaten verliehen wurde. Das bedeutet mir sehr viel.«
    »Das freut mich, doch wie Sie wissen, war es nicht allein meine Entscheidung. Über diese Dinge wird durch Abstimmung im Obersten Rat entschieden.«
    »Ja, natürlich.« Mal'akh vermutete, dass Peter Solomon gegen ihn gestimmt hatte, doch bei den Freimaurern war – wie überall – Geld gleichbedeutend mit Macht und Einfluss. Kaum einen Monat, nachdem Mal'akh in seiner eigenen Loge in den zweiunddreißigsten Grad erhoben worden war, hatte er im Namen der Großloge mehrere Millionen Dollar für wohltätige Zwecke gespendet. Wie vermutet, hatte dieser beispiellose Akt von Selbstlosigkeit ausgereicht, um seine rasche Beförderung in den 33. Grad zu bewirken.
    Trotzdem habe ich keine Geheimnisse erfahren.
    Trotz der alten Legende – ›Alles wird enthüllt mit dem 33. Grad‹ – hatte man Mal'akh nichts Neues verraten; nichts jedenfalls, das ihm auf seiner Suche hätte weiterhelfen können. Doch das hatte er auch nicht erwartet. Der Innere Zirkel der Freimaurerei enthielt weitere Zirkel … Zirkel, die Mal'akh noch viele Jahre nicht sehen würde, wenn überhaupt jemals. Es spielte keine Rolle. Seine Initiierung hatte ihren Zweck erfüllt. Etwas Einzigartiges war in diesem Tempelsaal geschehen, und es hatte Mal'akh Macht über alle anderen verliehen. Ich tanze nicht mehr nach eurer Pfeife.
    »Wissen Sie eigentlich …«, sagte Mal'akh und nippte an seinem Tee. »Wissen Sie, dass wir uns vor vielen Jahren schon einmal begegnet sind?«
    Solomon blickte ihn überrascht an. »Tatsächlich? Ich erinnere mich nicht.«
    »Es ist lange her.« Und Christopher Abaddon ist nicht mein richtiger Name.
    »Das tut mir ausgesprochen leid. Anscheinend werde ich alt. Bitte helfen Sie mir auf die Sprünge – woher kennen wir uns?«
    Ein letztes Mal lächelte Mal'akh den Mann an, den er mehr hasste als jeden anderen Menschen auf Erden. »Es ist wirklich schade, dass Sie sich nicht erinnern, zu schade …«
    In einer einzigen fließenden Bewegung zog Mal'akh ein kleines Gerät aus der Tasche und drückte es Solomon fest gegen die Brust. Es gab ein grelles blaues Flackern, als der Taser sich mit scharfem Knistern entlud und eine Million Volt durch Solomons Körper jagten. Solomon riss die Augen auf und sank reglos im Sessel zusammen. Mal'akh war aufgesprungen und stand über ihm wie ein hungriger Löwe, der im Begriff war, seine Beute zu verschlingen.
    Solomons Körper zuckte. Er rang nach Atem.
    Mal'akh sah Angst in den Augen seines Opfers. Er fragte sich, wie viele Menschen den großen Peter Solomon je so hilflos gesehen hatten. Er genoss den Anblick ein paar Sekunden lang, während er einen Schluck Tee nahm, und wartete geduldig, bis der Mann sich weit genug erholt hatte.
    Solomon zuckte unkontrolliert und versuchte zu reden. »W-warum?«, brachte er schließlich hervor.
    »Was glauben Sie?«, entgegnete Mal'akh.
    Solomon starrte ihn aus tränenden Augen an. »Wollen Sie … Geld?«
    Geld? Mal'akh lachte und trank einen weiteren Schluck Tee. »Ich habe den Freimaurern Millionen Dollar gespendet. Ich brauche kein Geld.« Ich bin hergekommen, weil ich Wissen suche, und er bietet mir Geld.
    »Was … was wollen Sie dann?«
    »Sie hüten ein Geheimnis. Sie werden es mit mir teilen, noch heute Nacht.«
    Solomon hob mühevoll den Kopf, bis er Mal'akh in die Augen sehen konnte. »Ich verstehe nicht …«
    »Keine weiteren Lügen!«, herrschte Mal'akh ihn an und brachte sein Gesicht Zentimeter vor das seines paralysierten Opfers. »Ich weiß, was hier in Washington verborgen liegt!«
    Ein trotziger Ausdruck trat in Solomons graue Augen. »Ich habe … keine Ahnung … wovon Sie reden.«
    Mal'akh trank einen weiteren Schluck Tee und stellte die Tasse auf den Untersetzer. »Die gleichen Worte haben Sie vor zehn

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