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Das Verlorene Symbol

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Titel: Das Verlorene Symbol Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sprache kommuniziert, nicht in mehreren. Daher ist es bei jedem Text die erste Aufgabe eines jeden Symbolologen, nach einem einzelnen konsistenten Symbolsystem zu suchen, das sich auf den gesamten Text anwenden lässt.«
    »Und Sie erkennen jetzt ein einzelnes System?«
    »Ja und nein.« Langdons Erfahrungen mit rotationssymmetrischen Ambigrammen hatten ihn gelehrt, dass Symbole aus unterschiedlichen Winkeln betrachtet manchmal unterschiedliche Bedeutungen haben konnten. In diesem Fall gab es tatsächlich eine Möglichkeit, alle sieben Symbole einer einzelnen Sprache zu entnehmen. »Wenn wir die Hand ein wenig manipulieren, wird die Sprache konsistent.« Schaurigerweise schien die Manipulation, die Langdon vorzunehmen beabsichtigte, bereits von Peters Entführer angedeutet worden zu sein, als er die alte hermetische Redewendung zitierte: Wie oben, so unten.
    Langdon schauderte, als er den Arm ausstreckte und den Holzständer ergriff, auf dem Peter Solomons Hand aufgespießt war. Sanft drehte er den Sockel herum, sodass Peters ausgestreckte Finger nun direkt nach unten wiesen. Die Symbole auf der Handfläche wandelten sich augenblicklich um.

    »Aus diesem Winkel«, sagte Langdon, »wird X-I-I-I zu einer gültigen römischen Ziffer – dreizehn. Vor allem aber können die restlichen Zeichen als Buchstaben des lateinischen Alphabets gedeutet werden – als SBB.« Langdon hatte erwartet, dass seine Analyse nur verständnisloses Achselzucken hervorrufen würde, doch Andersons Miene schlug augenblicklich um.
    »SBB?«, wollte der Chief wissen.
    Sato wandte sich Anderson zu. »Wenn ich mich nicht sehr irre, klingt das nach einem vertrauten Nummerierungssystem im Kapitol.«
    Anderson blickte sie an. Sein Gesicht war bleich. »Allerdings.«
    Sato grinste grimmig und nickte Anderson zu. »Kommen Sie bitte mit. Ich möchte unter vier Augen mit Ihnen sprechen.«
    Während Sato den Chief außer Hörweite zog, blieb Langdon allein zurück, verwirrt und ratlos. Verdammt noch mal, was geht hier vor? Und was soll SBB XIII bedeuten?
    Chief Anderson fragte sich, ob dieser Abend überhaupt noch merkwürdiger werden konnte. Auf der Hand steht SBB 13? Er war erstaunt, dass ein Außenstehender überhaupt vom SBB wusste … ganz zu schweigen von SBB 13. Peter Solomons Zeigefinger wies anscheinend nicht nach oben, wie es zuerst ausgesehen hatte … sondern in die genau entgegengesetzte Richtung.
    Sato führte Anderson zu einer abgeschiedenen Stelle unweit der Bronzestatue von Thomas Jefferson. »Chief«, sagte sie, »ich kann davon ausgehen, dass Sie genau wissen, wo SBB 13 zu finden ist?«
    »Natürlich.«
    »Wissen Sie, was darin ist?«
    »Nein. Nicht ohne hineinzusehen. Ich glaube nicht, dass es in den letzten Jahrzehnten benutzt wurde.«
    »Nun, Sie werden es öffnen.«
    Anderson mochte es gar nicht, gesagt zu bekommen, was er in seinem eigenen Gebäude zu tun hatte. »Ma'am, das könnte ein Problem darstellen. Als Erstes müsste ich in den Zuweisungsplan sehen. Wie Sie wissen, sind die unteren Geschosse größtenteils private Büro- oder Lagerräume, und die Sicherheitsvorschriften, was private …«
    »Sie werden mir SBB 13 aufschließen«, entgegnete Sato, »sonst rufe ich beim OS an und befehle ein Einsatzkommando mit einer Türramme her.«
    Anderson musterte sie ein paar Sekunden lang; dann zog er sein Funkgerät aus der Jacke und hielt es sich vor die Lippen. »Hier Anderson. Ich brauche jemanden, der das SBB aufschließt. Jemand soll dort in fünf Minuten auf mich warten.«
    Eine verwirrte Stimme antwortete. »Chief? Haben Sie ›SBB‹ gesagt? Bitte bestätigen.«
    »Richtig. SBB. Schicken Sie mir sofort jemanden. Er soll eine Taschenlampe mitbringen.« Anderson steckte das Funkgerät weg. Sein Herz pochte heftiger, als Sato näher trat und die Stimme noch mehr senkte.
    »Chief, die Zeit ist knapp«, raunte sie, »und Sie werden uns so schnell wie möglich zu SBB 13 bringen.«
    »Jawohl, Ma'am.«
    »Sie müssen noch etwas für mich tun.«
    Außer einem Einbruch? Protest hätte Anderson nicht das Geringste genützt, doch es war nicht unbemerkt an ihm vorübergegangen, dass Sato wenige Minuten nach dem Fund von Solomons Hand in der Rotunde eingetroffen war und nun die Situation nutzte, um Zugang zu Privatbereichen des Kapitols zu erhalten. Heute Abend schien Sato den Ereignissen so weit voraus zu sein, dass sie sie praktisch bestimmte.
    Sato wies durch den Saal auf Robert Langdon. »Diese Umhängetasche über seiner

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