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Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Titel: Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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Moment in ihrem Feuern inne.
Sie fand auch keine Zeit, sich darüber zu wundern, woher
immer wieder neue Pfeile kamen oder woher sie die
Kraft und die Ausdauer fand, in so rascher Folge einen
Feind nach dem anderen zu erlegen. Unablässig trieben
die Hunde die Skrälinge aus ihrem Bau, und ebenso
unablässig richtete die Jägerin Pfeil um Pfeil zielsicher
auf sie. Der rote Hengst verdrehte wild die Augen,
konnte nicht ruhig stehenbleiben und fragte sich mit
seinem bescheidenen Pferdeverstand nur, ob die dunkelroten Blüten auf dem Boden schmackhaft seien.
Und dann war mit einem Mal alles vorüber.
Aschure blinzelte, senkte den Wolfen, auf dem schon
der nächste Pfeil lag, und sah sich um. Da saß sie nun
mitten auf dem großen Platz von Hsingard auf ihrem
Roß, von oben in gleißendes Mondlicht getaucht und zu
Venators Hufen Berge von getöteten Skrälingen. Ströme
von Blut überall und dazwischen die Mondwildblumen,
von denen immer noch etliche vom Himmel regneten.
»Bei den Sternen«, flüsterte die junge Frau, »was habe
ich alles getan?«
Erschöpft ließ sie die Schultern hängen, schob den
Pfeil in den Köcher zurück, der wunderbarerweise schon
wieder wohlgefüllt war, und pfiff die Hunde zu sich.
Sie krochen überall aus Löchern und Ecken, grinsten
fröhlich und ließen ihre Zungen aus blutverschmierten
Mäulern hängen. Aschure schwang sich aus dem Sattel
und streichelte jedem Hund, so wie er sich treu ergeben
vor ihr niederließ, über den Kopf und dankte ihm in
Gedanken für die Dienste, die er ihr geleistet hatte. Dann
tätschelte sie auch dem Hengst den Hals und ließ noch
einmal in Ruhe den Blick über den großen Platz wandern.
Sie bemerkte aus den Augenwinkeln ein Licht, schaute
genauer hin und bemerkte am Eingang einer Gasse, die
von dem Platz ausging, einen Mann, der vor einem Feuer
saß und langsam einen Bratenspieß drehte.
In diesem Moment hob er den Kopf und sah sie an.
Selbst auf diese Entfernung erkannte die junge Frau
Adamons Augen.
Ihr müßt Euch ausruhen und etwas essen, Aschure.
Setzt Euch zu mir.
    Rings um die beiden und Venator hatten sich die Alaunt
zum Schlaf zusammengerollt.
Ich habe die Jagd genossen.
Der oberste Gott nickte und reichte der jungen Frau
noch ein Stück geröstetes Rebhuhn. Sie mußte viel essen,
um ihre Kräfte wiederzuerlangen. Aschure nahm das
Geflügel und verschlang es heißhungrig. Sie hatte längst
mit dem Zählen aufgehört. Das mußte ihre neunte oder
zehnte Portion sein.
Warum habe ich einen so gewaltigen Appetit?
Die Jagd verschlingt Unmengen an Energie. Ihr müßt
einen Tag und eine Nacht ruhen, ehe Ihr Eure Reise nach
Westen zu Axis fortsetzen könnt.
Aschure leckte sich die Finger ab und warf einen
neugierigen Blick auf den Spieß. Die nächsten drei
Rebhühner drehten sich bereits an ihm, und sie ahnte,
daß dies nicht die letzten Vögel sein würden.
Ihr bekommt soviel, wie Ihr braucht. Adamon zwinkerte ihr zu. Selbst göttliche Wesen wie wir ermüden,
wenn wir zuviel Energie … zuviel Magie einsetzen.
Könnte ich Gorgraels gesamtes Heer so wie diese
Skrälingschar vernichten?
Alle Heiterkeit wich aus Adamons Miene. Nein, Aschure. Versucht das nicht einmal. Der Zerstörer gebietet
über dreihundertmal so viele Kreaturen wie die Scharen,
denen Ihr heute hier den Garaus gemacht habt. Könntet
Ihr das Dreihundertfache der Erschöpfung verkraften,
die Ihr jetzt erlebt? Möchtet Ihr etwa Axis’ Schicksal
erleiden?
Die Jägerin pflückte eine Mondwildblumenblüte aus
ihrem Haar und spielte nachdenklich damit. Dann haben
also auch Götter ihre Grenzen?
Ja, selbst wir.
Sie sah ihn fragend an: Ich habe die Jagd so sehr
genossen … das könnte ich doch auch zu Axis’ Vorteil
einsetzen, nicht wahr?
Ihr werdet andere Wesen jagen, meine Liebe.
Greifen?
Ja, Greifen, und andere.
Die junge Frau dachte darüber nach. Greifen lassen
sich bestimmt schwerer töten … Und welche anderen
Wesen noch, meint Ihr?
Das werdet Ihr erfahren, wenn die Zeit dazu gekommen ist. jetzt eßt, und dann ruht Euch aus.
    Von Hsingard aus ritt Aschure einige Tage lang am
Rand der Urqharthügel entlang nach Südwesten. So weit
oben im Norden herrschte noch viel Schneetreiben und
der Eiswind heulte, aber die junge Frau meinte, erste
Veränderungen am Winter wahrzunehmen. Die Böen
jagten immer noch voller Haß heran, aber ihnen fehlte …
die frühere tödliche Wucht. Pflanzt Eure Bäume weiter
an, Faraday, dachte sie, setzt immer

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