Das Vermaechtnis
erhofften Wiederkehr. Ich will nicht damit sagen, dass wir ausschließlich nach der Menge der Opfergaben urteilen oder urteilten. Dies ist nicht der Fall, denn die Menschen taten dies, um uns ihre Ehre zu erweisen. Ich will betonen, dass wir umso mehr für ein reines Gebet oder einen reinen Gedanken empfänglich sind als für reiche Opfergaben. Nun, aber ein klein wenig Wohlgeruch, nun, wer kann dies schon ablehnen… Düfte sind einfach köstlich, einfach göttlich!“
„ Aton , du verlierst dich völlig. Komm zurück aus dem Reich zwischen den Göttern und den Menschen. Komm zurück aus dem Reich der betörenden Nebel! Wir sind nun endlich bei unserem eigentlichen Thema angelangt und nun lässt du dich von betörenden Gedanken hinweg tragen – weit und breit erkenne ich keinen Wohlgeruch, nicht das kleinste Wölkchen sinnlichen Duftes ist zu sehen! Nun, großer Aton , wie erging es Burgon-Amenhotep III weiter – musste er noch durch weitere Prüfungen seine Stärke beweisen?“, holt Ma’at Aton mit einem strengen Tonfall in ihrer Stimme rasch wieder zurück. Der immerstrahlende Gott fährt unbeirrt fort:
„Wohl wahr, große Ma’at . Nun, ein weiterer Beweis seiner ungetrübten Stärke war die Aufrichtung des riesigen Djed -Pfeilers mithilfe der Großen seines Hofes. Der Djed -Pfeiler galt symbolisch als Rückgrat des Osiris . Denn dieser besiegte durch seine Ausdauer und Beständigkeit die Feinde in der Jenseitswelt, um damit aus dem Reich der Toten wieder aufzuerstehen. Burgon-Amenhotep III demonstrierte mit diesem Ritus, dass er dem Volk weiterhin als stabiles Rückgrat dienen würde. Auf dem Vorplatz des Tempels konnte jeder das Zeichen seiner Stärke von weitem sehen.
Als Nächstes galt es, seinen Anspruch auf das Land zu erneuern. Dazu musste er zwischen zwei abgesteckten Grenzmarkierungen außerhalb des Tempels, welche die Grenzen von Ober- und Unter Tameri symbolisierten, hin- und herlaufen. Die Vertreter des Volkes hatten sich um das markierte Landstück gestellt, um zu bezeugen, dass der König dies auch schaffen würde. Trotz der mittlerweile starken Hitze und der dadurch großen körperlichen Anstrengung lief Burgon-Amenhotep III wie ein junger Mann stark und ausdauernd von Markierung zu Markierung und wurde unter freudigen und feurigen Zurufen der Zuschauer am Ausgangs- und Zielpunkt empfangen.
Eine weitere Zeremonie, wobei der König einen Mantel trug, der seinen Körper komplett einhüllte, diente der Erneuerung der Thronbesteigung. Mit dieser Zeremonie wurde einmal mehr seine königliche Macht erneuert und sein Amt verjüngt.
Ein erfolgreiches Fest: Er demonstrierte allen auf allen Ebenen, dass er der rechtmäßige Horus auf dem Thron von Tameri war.
Die absolute Steigerung folgte, indem Burgon-Amenhotep III sich nach all den bestandenen Prüfungen vor seinen Untergebenen zum lebenden Gott von Tameri , zum Ebenbild und zu meinem Stellvertreter, dem Stellvertreter des Sonnengottes Aton auf Erden erklärte, ich meine Amun auf Erden, oder Amun-Re ? Egal, die Sonne ist die tragende Kraft. Der große Pharao hatte sich bewiesen und war somit auserkoren für dieses Amt und diese Stellung. Wir freuten uns auf die Zusammenarbeit mit ihm im Sinne der Ma’at . Ma’at forderte Burgon-Amenhotep III als Sonnengott auf Erden an diesem Tage auf, seine Tochter Sitamun zur dritten großen königlichen Gemahlin zu nehmen. Nach der Hochzeitszeremonie konnte Burgon-Amenhotep III , umgeben mit der vereinten Macht dreier Generationen von königlichen Gemahlinnen, seiner Mutter Elieanor-Mutemwia , seiner Gemahlin Hanaskea-Teje und seiner Tochter Sitamun vor das jubelnde Volk treten. Alle drei Frauen zusammen symbolisierten Hathor als Mutter, Ehefrau und Tochter des Re .
Als Höhepunkt des Sed-Festes verlieh der Pharao das Ehrengold an seinen engsten Vertrauten und Erbfürst in den Ämtern des Sed-Festes Kir-Amenhotep , Sohn des Hapu , sowie noch zahlreiche andere Ehrungen. Burgon-Amenhotep III ehrte alle ihm nahestehenden Beamten und Priester. Auch bedachte der Pharao kleinere Beamte und Höflinge mit großzügigen Geschenken und Belohnungen für ihre Arbeit. So verschenkte er an diesem Tag reichlich Ehrengold, Goldfiguren, Bändern aus grünem Leinen, goldene Schebiu -Halsbänder und andere Gegenstände mit den eingravierten königlichen Namen.
Burgon-Amenhotep III funktionierte in allen Riten, die von ihm erwartet wurden. Doch alles fiel ihm schwer, obgleich es doch ein Fest war, auf das er stolz sein
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