Das Vermaechtnis
zur Flussgottheit, taucht in den Fluss hinein, und wenn der Fluss ihn erlangt, so erhält, der ihn bezichtigt hat, sein Haus; wenn der Fluss diesen Bürger für frei von Schuld erachtet und er heil davonkommt, so wird der, der ihm Zauberei vorgeworfen hat, getötet, der, der in den Fluss hinabgetaucht ist, erhält das Haus dessen, der ihn bezichtigt hat. [28] Hier stirbt er das dritte Mal. Er war schlau wie ein Wüstenhund, denn es hat tatsächlich schon Fälle gegeben, eindeutige, bei denen einer der Zauberei beschuldigt wurde, was auch Zeugen bekundeten, doch dieser durch den Flussgott gerettet wurde. Der arme, der ihn beschuldigt hat, musste dann in den Fluss gehen, gefesselt an Armen und Beinen. Da versteht einer die Launen der Götter auch nicht mehr, wenn kein Recht mehr eingreift.
Das Schlimme dabei ist auch, dass Menschen wie dieser Schuldige, die Geister benutzen, die Götter benutzen, um sich selbst zu bereichern. Nach alledem fühlen sie kein Unrecht, keine Schuld. Dieser Mann reagierte letztendlich doch wie ein verwundetes Tier, das nur um sich biss bis zu seinem letzten Atemzug. Dabei waren seine Verwundungen durch seine eigene Unachtsamkeit geschehen. Die Götter mussten endlich auf deiner Seite sein Jaskula , nach allem, was du uns berichtet hast.
Das war sehr mutig von dir, gute Jaskula . Du hast gekämpft wie eine Löwin. Wie eine Löwin hast du das Leben deiner Kinder verteidigt und dein eigenes. Es gibt nur wenige unter den Männern, die solches zu leisten im Stande sind. Mögen Marduk, Sin, Ischtar und alle Götter, die ich kenne, dein Leben verlängern, wie du es magst.“ Burgon verbeugt sich vor ihr mit vor der Brust überkreuzten Armen. „Doch erzähl, wie erging es deinem Sohn?“
„Danke, Wächter Burgon . Meinen Sohn fanden Soldaten des Palastes in seinem Haus, mit verbundenem Mund und festgebunden an einer Säule, zusammen mit seiner erbärmlich zugerichteten Frau. Diese arme Frau war schon mehr im Reich der Finsternis als im Reich der Lebenden, so hatte er sie zugerichtet. Viele Gegenstände aus unserem Haus und auch aus anderen Häusern fand man hier. Auch schuldete er noch zwei Hirten zum Weiden von Kleinvieh, das er natürlich auch nur geliehen hatte, jedem 1.500l Getreide für ihre Arbeit und auch noch viele l für das Mieten des Kleinviehs.“
„ Gesetz Nummer 261 und 262 wegen der Hirten, Gesetz Nummer 8 und 9 , Gesetz Nummer 21 und 22 wegen des Stehlens. Nun stirbt er zum vierten und zum fünften Male.
Er stand zudem sicher noch in der Schuld bei anderen, denn das Wasser, das sein Getreide vernichtet hatte, weil er seine Hände in den Schoß gelegt und den Felddeich nicht befestigt hatte, machte bestimmt an seiner Grenze nicht Halt und vernichtete auch Teile des Getreides der Nachbarfelder. Auch dies musste er ersetzen. Da er das anfangs nicht konnte, hätten die betroffenen Feldbebauer ihn und sein Habe schon laut Gesetz Nummer 53 und 54 verkaufen können, sodass sie sich das Silber für den Schaden hätten teilen können.
Hat man ihn denn nach dem Gericht sofort getötet, endlich?“
„Ja, er wurde umgehend getötet. Seine Frau wird immer noch gepflegt, sie hat großen Schaden durch ihn genommen. Das Kind hatte sie verloren, da er sie übel geschlagen hatte. Ihr geht es immer noch sehr schlecht. Ein Arzt kümmert sich um sie. Auch sonst wird für sie gesorgt, dass sie nicht Hunger leiden muss. Sie trifft keine Schuld, im Gegenteil, sie ist auf lange Zeit genug bestraft, wie wir. Sie wird, wenn sie es schafft, wieder gesund zu werden, ein freier Mensch sein und kann ihr Leben neu beginnen.
Gut, dass die Stadt sich um solche armen Fälle kümmert. Auch ich habe eine Entschädigung für den Verlust unseres Geldes bekommen. Das hätten sie nicht tun müssen. Auch für den Tod meines Mannes, sodass wir ein gutes Auskommen haben und darauf aufbauen können. Denn es wird noch eine Weile dauern, bis die Leute wieder Vertrauen zu uns haben. Ihr kennt das Gerede in den Gassen Babylons .
Sie denken doch, es bringe Unglück, sich Geld, Vieh oder Land von uns zu leihen, nach dem, was sie so von uns hören. Deswegen verkaufen wir hier diese einfachen Stoffe, die ich mit einer Nachbarin zusammen webe. Nur die wenigsten sind so mitfühlend wie ihr.
Danke für euer Zuhören. Nun wisst ihr, wie es sich verhält um mich und meine Söhne. Nun wisst ihr, wenn anderes geredet wird, was richtig und was falsch ist. Denn das Gerede ist furchtbar, doch es kümmert mich jetzt nicht mehr. Ich
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