Das Vermaechtnis
Burgon-Perikles kostete ihn wohl letztendlich sogar sein Leben. Offensichtlich waren es wohl die Gegner von Burgon-Perikles, die ihn des Diebstahls an Gold bezichtigten, welches er bei der Herstellung der Pallas Athene Parthenos auf der Akropolis entwendet haben soll. Vergessen hatten sie seine großartige Leistung für das Bauprojekt des Parthenons , seine Ideen, die er durch viele Bildhauer ausführen ließ. Vergessen haben sie diesen herausragenden Beweis für Schönheit und Perfektion, zu denen Menschen fähig sein können. Vergessen haben sie diese himmlische Darstellung von Menschen und Göttern fast auf gleicher Ebene, der Sieg der Gerechtigkeit über die Ungerechtigkeit und der Zivilisation über die Barbarei, wozu ich ja meine eigene Meinung habe, was aber diese großartige Leistung von Ushlaran-Phidias keinesfalls schmälern soll.
Hanaskerias Das Gold hatte er natürlich nicht gestohlen. Aber wie sie so sind, wenn es um Macht geht – sie finden einen Grund, das haben wir ja auch bei Sokrates gesehen. Obgleich Ushlaran-Phidias stets sehr gewissenhaft war. Er war sogar recht misstrauisch den meisten gegenüber und konnte kaum jemanden in seiner unmittelbaren Nähe ertragen. Das beengte ihn. Man sagte sich, dass er sogar beim Reden wie gehetzt wirkte und manches Mal um Atem rang. Er war ein überaus sorgfältiger Mensch und achtete, wie gesagt, Stadt und Demokratie über allem. Dennoch, sie fanden schließlich einen fadenscheinigen Grund.
Ushlaran-Phidias hatte sich selbst neben Burgon-Perikles auf dem Schild der Athene dargestellt. Das schalten sie Gotteslästerung. Dafür musste dieser geniale Bildhauer sterben. Burgon-Perikles wollten sie damit treffen, und das haben sie sicher auch.
Jaskularias So ist die Demokratie. Demokratisch ist sie nur für die, die an der Macht sind. Es gab schon Zeiten, wo dieses System relativ gerecht war und es ist besser, das muss ich zugeben als jede Tyrannei oder Herrschaft der Aristokraten. Es ist sehr schwierig mit der Gerechtigkeit. Man braucht nur zu überlegen, womit die meisten Standbilder bezahlt werden – aus dem Silber von Beutefeldzügen, ob demokratisch abgestimmt oder nicht.
Damit demonstrieren sie die Macht des jeweiligen Staates oder der jeweiligen Stadt und die Unterstützung durch die jeweilige Gottheit oder Götter. Anhand der vielen Statuen kann man schon erkennen, wie kriegeslustig unser Volk ist. Wenn man tiefer darüber nachdenkt, kann einem die Lust vergehen, sie anzusehen, wenn man zudem die Gedanken zulässt, wie viele tapfere Männer dafür haben sterben müssen.
Gimraios So ist es mit dem Krieg, er ist eben nicht gerecht. Es gibt immer Sieger und Besiegte. Letztere tragen dann das meiste Leid.
Hanaskerias Das Gute an den Spielen ist jedoch neben dem sportlichen Ereignis, dass wenigstens für die Tage der Festspiele der Frieden durch einen Vertrag aller Stadtstaaten gesichert ist. Aus vielen unterschiedlichen Ländern reisen die Menschen an. Durch den heiligen Festfrieden , der unter harten Strafen gewahrt werden soll, und das Verbot von Waffen auf dem ganzen Gelände, können sich alle auf sicherem Boden bewegen. Es geschieht immer mal wieder, dass Menschen, auch Athleten, von den Spielen ausgeschlossen werden. Es ist wichtig, hart durchzugreifen, um die vielen Menschen friedlich und ungestört durch die Spiele zu leiten.
Tausenden von Besuchern aus vielen unterschiedlichen Ländern bietet dieses Zusammentreffen die beste Möglichkeit, sich über Politik und die Launen der Zeit auszutauschen, zu diskutieren, zu sprechen und sich zu einigen. Es ist ein wahrhaft friedliches Forum für alle. Bei so vielen Gästen bietet es sich an, dass neben den künstlerischen Darstellungen auch Reden gehalten werden. Interessant sind die informativen Reden, die die politische Lage betreffen, oder die gezielten politischen Reden wie zum Beispiel die Rede des Philosophen Salana-Gorgias, um die Hellenen zur Einheit zu bewegen.
Doch es gibt auch andere Vorträge, die interessant oder eben einfach schön sind. Der Geschichtsschreiber Herodot las schon des Öfteren aus seinen Reiseberichten und Werken, oder Pindar schrieb einst Oden auf die Sieger, die schon kurz darauf vorgetragen wurden.
Jaskularias Ist es wahr, dass der Ursprung der Festspiele in Olympia die Leichenspiele für Pelops waren?
Gimraios Ja, bei Zeus , alles begann einmal wieder mit einem Orakel von Delphi , das dem König Oinamaos von Elis weissagte, er würde von dem Mann getötet werden, den
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