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Das Vermaechtnis

Das Vermaechtnis

Titel: Das Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Scherer-Kern
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konnte es sein, dass er die starken Spartaner dermaßen unterschätzen konnte?
    Und so musste es kommen, wie es kommen musste. Burgon-Perikles hatte einen großartigen, großartig kostspieligen Plan – die Athener warteten in ihrer stolzen Festung ab, während Sparta das Land verwüstete. Die Flotte Athens verwüstete die Küste der Peloponnes und bedrängte die Spartaner . Als beide Seiten nach neun Jahren ausgeblutet waren und Frieden schlossen, gab es auf beiden Seiten wiederum blutrünstige Männer, die auf Vergeltung aus waren, und immer weiter Verbündete suchten, sodass die Kämpfe nicht wirklich nachließen. Das alles sind Machtspiele, böse Machtspiele auf allen Seiten. Die Macht der Bequemlichkeit, die Macht des Ansehens, die Macht des Herrschens, die Macht der Eitelkeit, die Macht des Stolzes. Auf Kosten des Volkes, das sich allerdings auch immer wieder von der Macht blenden ließ, was bis heute unverändert ist.
    Durch Spartas klugen und strategischen Verhandlungen mit Persien kehrte auch in Athen wieder Frieden ein. Spartas Oligarchie in Athen , diese gesetzlose Herrschaft der Reichen, zerbrach nach kurzer Zeit, da sie nur an ihrem Eigennutz interessiert war. Um zwischen Sparta und Persien bestehen zu können, muss die Demokratie nun endlich versuchen, den Frieden zu halten.
    Gimraios Demokratie – das Volk herrscht, so ist es doch ursprünglich gedacht? War es nicht Herodot , der diesen neuen Begriff der Politik prägte? Die Herrschaft der untersten Volksschichten. Kleisthenes von Athen führte die Demokratie vor etwa hundert Jahren in Athen ein, indem er die Partei der Oligarchie und damit die Herrschaft der Wenigen, durch systematische Reformen entmachtete. Er teilte das Staatsgebiet Attikas in drei Teile – das Stadtgebiet, die Küstenstriche und das Binnenland. Alle hatten Unterabteilungen, aus denen durch Los die Basis für die Volksversammlung gebildet wurde. Jede der Unterabteilungen konnte dann fünfzig Abgesandte, nur Männer, in den Rat der Fünfhundert bestimmen, unsere athenische Regierung, so, wie sie jetzt wieder Bestand hat.
    Tanobakt-Platon Von einer Demokratie sind wir allerdings einmal wieder weit entfernt, wie der Urteilsspruch zu Sokrates gezeigt hat. Das staatliche Vorgehen war ein klarer Ausdruck moralischer Verkommenheit und ein Beweis für einen prinzipiellen Mangel im politischen System! Einen Ausweg sehe ich darin, dass der Staat von Philosophen regiert werden sollte, die das rechte Maß an Verstand im Sinne des Guten haben, zum Wohle aller Bürger.
    Gimraios Doch gibt es nicht die Freiheit eines jeden Bürgers, an der Volksversammlung teilzunehmen, die die Strategen wählen, die dann den Oberstrategen wählen? Das klingt doch gerecht? Was will das Volk mehr? Genügt es denn nicht, dass alles hundertfach zerredet wird, anstatt zu handeln?
    Ich selbst kann nicht recht behaupten, was nun das Klügere ist. Entweder einen, der für alle spricht, dann muss es ein sehr kluger Lenker der menschlichen Geschicke sein, oder viele, die um alles abstimmen. Diese machen dadurch gleichzeitig alles viel komplizierter und vor allem langwieriger. Oder sollten es die sein, die das Geld haben, denn sie investieren ihr Geld schließlich und hätten allein aus diesem Grund auch ein Recht mitzubestimmen? Oder sollte die Herrscherfolge von dem Vater auf den Sohn übergehen?
    Politik ist anstrengend, doch, wie sagte Burgon-Perikles noch – Ein Mann, der sich nicht für Politik interessiert, ist jemand, der sich auf seine eigenen Interessen beschränkt, aber eigentlich keine Interessen hat.
    Wenn ich ganz ehrlich bin: Ich für meinen Teil will am meisten nur meine Ruhe, will, dass Frieden ist, dass die Leute kommen, um ihr Geld zu tauschen, oder um sich Geld zu leihen. Damit ich mein Auskommen habe. Ich will mich ein bisschen um meine Grundstücke kümmern, nach alten Krügen suchen, will mich mit Freunden zum Gespräch treffen, gut essen und trinken. Folglich bin ich für die, die mir dieses Leben garantieren.
    Was kümmern mich die ewigen nicht enden wollenden Streitigkeiten unter den vielen hellenischen Stadtstaaten. Das ist doch mühselig.
    Das ist die Politik, die den Kampf verursacht. Ich liebe das Denken, aber in der Politik denken zu viele um alles nach. Sie zerdenken. Zudem werden doch alle früher oder später größenwahnsinnig. Das Land muss plötzlich noch größer sein. Alle anderen, die dabei nicht mitmachen wollen, sind Feinde. Kann nicht jeder bleiben wo er ist und Frieden

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