Das Vermaechtnis
all der Vielseitigkeit seiner neuen Erkenntnisse.
Du wirst sicher Genaueres von seiner Lehre berichten können. Es wäre mir eine Freude. Ich könnte mir gewiss durch das Verständnis seiner Ideen mehr Struktur in meinen Gedanken vorstellen und damit auch in meinem Leben.
Tanobakt-Platon Es ist schön, dass wir uns unserer Denker-Vorfahren erinnern. Der große Pythagoras mit seinen Ideen ist auch für mich nach wie vor ein großer Lehrer. Er hat sein Wissen mit seiner weisen Intuition verbunden, daher rechne ich ihn unbedingt zu den Freunden der Weisheit, dem wir viele gedankliche Grundlagen und interessante Denkanstöße verdanken. Ihm zu Ehren machen wir jetzt einen kleinen Exkurs in die Welt der Zahl, um sie besser verstehen zu können. Er war ein weit gereister Mann. Bis hin nach Babylonien und Ägypten hatte es ihn gezogen. Dort sammelte er die Grundlangen für seine Überlegungen und Beobachtungen, welche ihn dann zu Erkenntnissen brachte. Darüber hinaus zu neuen Ideen und Zusammenhängen, die er in der Sprache der Philosophie ausdrückte.
Für Pythagoras war die Zahl heilig. Die Mathematik, Astronomie und die Musik waren für ihn die Basis aller Künste und Wissenschaften. Alle drei Bereiche können nicht ohne die Zahl existieren. Als Himmelsbeobachter fand er heraus, dass Größe, Bewegung und Form der Himmelskörper über die Geometrie beschrieben werden können und ihr Rhythmus und Zusammenspiel über die Harmonie in der Musik. Er war somit der Urheber der musikalischen Zahlenlehre.
Er fand die fünf völlig symmetrischen geometrischen Körper, die ich kurz nennen will: das Tetraeder , die dreiseitige Pyramide mit insgesamt vier gleichen Flächen, das Hexaeder oder der Würfel mit seinen sechs gleichen Flächen, das Oktaeder mit acht gleich großen Flächen, das Dodekaeder mit zwölf gleichen Flächen und das Ikosaeder mit zwanzig gleich großen Flächen.
Er nannte die fünf Ur-Elemente: Feuer, Wasser, Erde, Luft und Äther. Äther, die Verbindung zum Göttlichen, Licht, dem göttlichen Atem. Und alles sei verbunden durch die universale Freundschaft und wurzele in dem Einen, dem Göttlichen.
Pythagoras und seine Freunde – sie lebten den Begriff Freundschaft auf ehrliche und fast reine Weise, die einem an das Goldene Zeitalter erinnern lässt. Sie lebten ein Ideal universaler Freundschaft und Harmonie, mit hohen sittlichen Werten. Sie unterstützten sich gegenseitig in Notlagen und teilten miteinander, wobei die meisten Besitz nicht anhäuften sondern auf einfache, genügsame Weise lebten. Was sie alles unter Freundschaft verstanden und um das Umfassende zu betonen, das eben nicht ausschließlich die Freundschaft unter den gleich denkenden Freunden der Philosophie betraf, spreche ich hier einige Worte, wie sie treffend ein Freund des Pythagoras beschrieb:
„In herrlicher Klarheit lehrte Pythagoras die Freundschaft aller mit allen: Freundschaft der Götter mit den Menschen durch Frömmigkeit und wissende Verehrung, Freundschaft der Lehren untereinander und überhaupt Freundschaft der Seele mit dem Leibe, Freundschaft des Vernunftbegabten mit den Arten des Vernunftlosen durch Philosophie und die ihr eigene geistige Anschauung. Freundschaft der Menschen untereinander, Freundschaft unter Mitbürgern durch Gesetzestreue, die den Staat gesund erhält, Freundschaft Verschiedenstämmiger durch richtige Naturerkenntnis, Freundschaft zwischen Mann und Frau, Kindern, Geschwistern und Hausgenossen, Freundschaft des sterblichen Leibes in sich selbst, Befriedung und Versöhnung der einander entgegenwirkenden Kräfte, die in ihm verborgen sind. Dass in all diesen Dingen der Name ‚Freundschaft’ ein und derselbe ist und sie beherrschend zusammenfasst, hat Pythagoras entdeckt und festgelegt.“ [35]
Es zeigt auch, wie sehr dieser seinen Lehrer verehrte. Einer meiner pythagoreischen Freunde hat eine interessante Idee von einer gerechten Besitzverteilung unter allen Bürgern, um eine Harmonie und Zufriedenheit herzustellen. Sie beobachteten die Natur und wandten die Gesetzmäßigkeiten auf den Menschen an. Ihr Ziel war und ist es, die unterschiedlichen und gegensätzlichen Kräfte durch Ausgewogenheit zu einem harmonischen Einklang zu bringen, sowohl im menschlichen Körper als auch in der Familie und im Staat. Ich denke oft über seine Grundideen nach und baue bisweilen auf ihnen auf.
Auch für mich ist der Kosmos ein Beispiel für Ordnung, Harmonie und rechtes Maß. Hier hilft die Physik, um das Bewusstsein
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