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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Grübeln gegeben haben.«
    »Ja.« Eragon ging mit schnellen Schritten zur Tür. »Vielen Dank für die Wahrsagung.«
    »Keine Ursache«, sagte Angela, noch immer lächelnd.
    Eragon verließ das Geschäft und stand blinzelnd auf der Straße, bis seine Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten. Es dauerte einige Minuten, bevor er ruhig über das soeben Erfahrene nachdenken konnte. Er ging los, und seine Schritte wurden unbewusst schneller, bis er schließlich aus Teirm hinausrannte, um zu Saphiras Versteck zu eilen.
    Er rief ihr vom Fuß der Klippe aus einen Gruß zu. Im nächsten Moment kam sie zu ihm herunter und brachte ihn nach oben. Sobald sie sicheren Boden unter den Füßen hatten, berichtete Eragon ihr, was er erlebt hatte. Und deshalb glaube ich, dass Brom Recht hat, schloss er seinen Bericht. Ich bin immer dort, wo es Schwierigkeiten gibt.
    Du solltest dir gut einprägen, was die Werkatze gesagt hat. Es ist wichtig.
    Woher weißt du das?, fragte er gespannt.
    Ich bin mir nicht sicher, aber die Namen klingen kraftvoll - Verlies der Seelen; Kuthian. Sie ließ sich das Wort über die Zunge rollen. Nein, wir dürfen nicht vergessen, was Solembum gesagt hat.
    Meinst du, ich soll es Brom erzählen?
    Das bleibt dir überlassen, aber bedenke dies: Er hat kein Recht, deine Zukunft zu kennen. Ihm von Solembum und seinen Worten zu erzählen, wird nur Fragen aufwerfen, die du vielleicht nicht beantworten möchtest. Und wenn du ihn bloß fragst, was diese Worte bedeuten, will er wissen, woher du sie kennst. Glaubst du, du kannst überzeugend genug lügen?
    Nein, sagte Eragon. Vielleicht sag ich einfach gar nichts. Aber es könnte zu wichtig sein, um es zu verbergen. Sie redeten, bis es nichts mehr zu bereden gab. Danach saßen sie einträchtig nebeneinander und betrachteten das Meer und die Bäume.
    Kurz vor Sonnenuntergang eilte Eragon nach Teirm zurück und klopfte an Jeods Tür. »Ist Neal zurück?«, fragte er den Diener.
    »Ja. Ich glaube, er ist in der Bibliothek.«
    »Danke«, sagte Eragon. Er ging zu dem Raum und schaute hinein. Brom saß rauchend am Kaminfeuer. »Wie ist es gelaufen?«, fragte Eragon.
    »Schlecht«, grummelte Brom in seine Pfeife hinein.
    »Also hast du mit Brand gesprochen?«
    »Ja, aber es hat nichts gebracht. Dieser Verwalter ist die schlimmste Art Bürokrat, die es gibt. Er hält sich penibel an die Regeln und denkt sich neue aus, wann immer er jemandem das Leben schwer machen kann, und gleichzeitig glaubt er, das Richtige zu tun.«
    »Also gewährt er uns keinen Einblick in diese Listen?«, fragte Eragon.
    »Nein«, schimpfte Brom erregt. »Nichts, was ich sagte, konnte ihn umstimmen. Er lehnte sogar Bestechung ab! Und ich habe ihm eine ansehnliche Summe geboten! Ich hätte nie gedacht, jemals einem Edelmann zu begegnen, der nicht bestechlich ist. Nachdem ich nun doch einen kennen gelernt habe, muss ich sagen, dass sie mir als gierige Blutsauger lieber sind.« Er paffte heftig an seiner Pfeife und murmelte fluchend vor sich hin. Als er sich etwas beruhigt zu haben schien, fragte Eragon vorsichtig: »Und was jetzt?«
    »Nächste Woche bringe ich dir das Lesen bei.«
    »Und dann?«
    Ein Lächeln trat in Broms Gesicht. »Dann bescheren wir Brand eine böse Überraschung.« Eragon bedrängte ihn nach Einzelheiten, aber Brom ließ sich keine entlocken.
    Das Abendessen fand in einem luxuriös eingerichteten Speise-zimmer statt. Jeod saß am einen Ende des Tisches, Helen, mit eisigem Blick, am anderen. Brom und Eragon saßen dazwischen, was Eragon als äußerst unangenehm empfand. Neben ihm standen auf beiden Seiten leere Stühle, aber der relativ große Abstand zu ihrer Gastgeberin schützte ihn zumindest ein bisschen vor den Blitzen, die aus ihren Augen schossen.
    Das Mahl wurde serviert und Jeod und Helen begannen wortlos  zu essen. Eragon tat es ihnen nach und dachte: Ich habe bei einem Leichenschmaus schon fröhlicher gespeist. Und das hatte er tatsächlich, in Carvahall. Er erinnerte sich an viele Beerdigungen, die zwar traurig gewesen waren, aber eben nicht übermäßig traurig. Das hier war etwas anderes; er spürte deutlich den brodelnden Groll, der den ganzen Abend lang von Helen ausging.
     

VOM LESEN UND PLÄNESCHMIEDEN
    Brom malte mit einem Stück Holzkohle ein Schriftzeichen auf einen Pergamentbogen und zeigte es Eragon. »Das ist der Buchstabe A«, sagte er. »Merk ihn dir.«
    Damit begann Eragons Unterricht im Lesen und Schreiben. Es war schwierig und sonderbar und forderte

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