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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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alle Einträge auf, die wir finden«, erklärte er.
    Brom nahm von oben einen Stapel Schriftrollen aus dem Regal und legte sie auf den Boden. Er hockte sich hin und rollte die erste auf. Eragon setzte sich so neben ihn, dass er die Tür im Blick hatte. Die mühselige Arbeit war für ihn besonders schwer, weil die verschnörkelte Handschrift anders aussah als die Blockbuchstaben, die Brom ihm beigebracht hatte.
    Indem sie nur nach den Namen der Schiffe suchten, die in die nördlichen Gewässer segelten, konnten sie viele Schriftrollen rasch zur Seite legen. Aber trotzdem ging die Arbeit nur langsam voran. Sie notierten jede Lieferung von Seithr-Öl, die sie fanden.
    Bis auf den gelegentlich vorbeikommenden Wachmann war es vor dem Raum still. Plötzlich kribbelte es Eragon im Nacken. Er versuchte weiterzuarbeiten, aber das unangenehme Gefühl hielt an. Verärgert schaute er auf und zuckte überrascht zusammen - auf dem Fensterbrett saß ein kleiner Junge. Er hatte schräge Augen  und in sein wuscheliges schwarzes Haar war ein Stechpalmenzweig eingeflochten.
    Braucht ihr Hilfe?, fragte eine Stimme in Eragons Kopf. Seine Augen weiteten sich. Es hörte sich an wie Solembum.
    Bist du das?, fragte er ungläubig.
    Bin ich jemand anders?
    Eragon schluckte und starrte auf seine Schriftrolle. Wenn meine Augen mich nicht trügen, dann bist du es nicht.
    Der Junge lächelte ein wenig und entblößte dabei spitze Zähne.  Mein Aussehen spielt keine Rolle. Glaubst du etwa, dass man mich umsonst eine Werkatze nennt?
    Was machst du hier?, wollte Eragon wissen.
    Der Junge neigte den Kopf zur Seite, als überlege er, ob die Frage eine Antwort wert war. Das hängt davon ab, was du hier tust. Wenn ihr diese Schriften nur zum Spaß lest, ist mein Besuch überflüssig. Aber wenn das, was ihr tut, ungesetzlich ist und ihr nicht entdeckt werden wollt, dann könnte ich euch sagen, dass der Wächter, der euch hereingelassen hat, seiner Ablösung von euch erzählt hat, und dass dieser zweite königliche Offizier Soldaten ausgeschickt hat, die euch suchen.
    Danke für die Warnung.
    War das eine Warnung? Ja, ich denke schon. Und ich schlage vor, dass du dementsprechend handelst.
    Der Junge erhob sich und warf sein buschiges Haar zurück. Eragon fragte rasch: Was hast du neulich mit dem Baum und dem Verlies gemeint?
    Genau das, was ich gesagt habe.
    Eragon wollte weitere Fragen stellen, aber die Werkatze schlüpfte bereits aus dem Fenster. Unvermittelt verkündete er: »Soldaten suchen nach uns.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Brom scharf.
    »Ich habe den Wächter belauscht. Seine Ablösung hat gerade Soldaten losgeschickt. Wir müssen verschwinden. Wahrscheinlich haben sie schon entdeckt, dass Jeods Zimmer leer ist.«
    »Bist du sicher?«, fragte Jeod.
    »Ja!«, sagte Eragon ungeduldig. »Sie sind unterwegs.«
    Brom zog die nächste Schriftrolle aus dem Regal. »Das ist egal. Wir müssen fertig werden!« Sie lasen so schnell sie konnten, über-flogen die Einträge nur noch. Als sie mit der letzten Rolle fertig waren, schob Brom sie rasch ins Regal, und Jeod steckte das beschriebene Pergament, das Tintenfässchen und die Schreibfeder in seinen Beutel. Eragon nahm die Fackel.
    Sie gingen eilig hinaus und schlossen die Tür, aber als sie zufiel, hörten sie am Ende des Ganges den schweren Tritt von Soldaten-stiefeln. Sie wollten losrennen, aber plötzlich schimpfte Brom: »Verdammt! Sie ist nicht verriegelt.« Er legte die Hand an die Tür. Das Schloss klickte und im gleichen Moment kamen drei Soldaten um die Ecke.
    »He! Weg da von der Tür!«, rief einer der Männer. Brom trat zurück und setzte eine überraschte Miene auf. Die drei Soldaten kamen näher. Der größte wollte wissen: »Warum wollt ihr ins Archiv? « Eragon packte seinen Bogen fester und rüstete sich zur Flucht.
    »Ich fürchte, wir haben uns verlaufen.« Die Nervosität in Jeods Stimme war deutlich zu hören. Ein Schweißtropfen lief ihm den Nacken hinunter.
    Der Soldat musterte sie argwöhnisch. »Sieh drinnen nach«, befahl er einem seiner Männer.
    Eragon hielt den Atem an, als der Soldat zur Tür ging, sie zu öffnen versuchte und dann mit der Faust dagegenschlug. »Sie ist verriegelt, Sir.«
    Der Anführer kratzte sich am Kinn. »Na schön. Ich weiß zwar nicht, was ihr da gewollt habt, aber da die Tür zugesperrt ist, könnt ihr wohl gehen. Kommt schon.« Die Soldaten nahmen sie in die Mitte und führten sie zum Innenhof.
    Unfassbar, dachte Eragon. Sie helfen uns zu

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