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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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fliehen!
    Der Soldat blieb am Haupttor stehen und sagte: »So, und jetzt geht ihr hier raus und macht keine Schwierigkeiten. Wir beobachten euch. Wenn ihr noch mal kommen müsst, dann wartet gefälligst bis morgen früh.«
    »Natürlich«, versprach Jeod.
    Eragon spürte die bohrenden Blicke der Soldaten im Rücken, als sie die Burg verließen. In dem Moment, als sich das Tor hinter ihnen schloss, breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus, und er machte einen Luftsprung. Brom warf ihm einen strengen Blick zu und knurrte: »Hör auf damit. Feiern kannst du, wenn wir bei Jeod sind.«
    Derart gemaßregelt hielt Eragon sich zurück, aber innerlich brodelte er vor Energie. Sobald sie wieder im Haus waren und die Bibliothek betraten, rief er aus: »Wir haben es geschafft!«
    »Ja, aber jetzt müssen wir herausfinden, ob sich die Mühe gelohnt hat«, sagte Brom. Jeod nahm eine Karte von Alagaësia aus dem Regal und rollte sie auf dem Schreibtisch aus.
    Links auf der Karte erstreckte sich der Ozean bis in den unbekannten Westen. Entlang der Küste lag der Buckel, ein gewaltiger Höhenzug. Die Wüste Hadarac füllte die Mitte der Karte aus - der Osten war nur ein weißer Fleck. Und irgendwo in dieser Leere versteckten sich die Varden. Im Süden befand sich Surda, ein kleines Land, das sich nach dem Sturz der Drachenreiter vom Königreich gelöst hatte. Eragon hatte gehört, dass Surda heimlich die Varden unterstützte.
    An Surdas Ostgrenze erhob sich eine gewaltige Berglandschaft, das Beor-Gebirge. Eragon hatte schon viele Geschichten darüber gehört - angeblich waren die Berge zehnmal so hoch wie der Buckel, was er allerdings insgeheim für eine Übertreibung hielt. Östlich des Beor-Gebirges war die Karte leer.
    Vor Surdas Küste lagen fünf Inseln: Nía, Parlim, Uden, Illium und Beirland. Nía war nicht mehr als ein Felsbrocken, der aus dem Meer ragte, doch auf Beirland, der größten der Inseln, gab es eine kleine Stadt. Weiter oben, in der Nähe von Teirm, lag die zerklüftete Insel Haizahn. Und hoch oben im Norden gab es noch eine weitere Insel, riesengroß und geformt wie eine knorrige Hand. Eragon  musste den Namen nicht ablesen, er kannte ihn nur zu gut: Vroengard, die angestammte Heimat der Drachenreiter - einst ein prächtiger, ehrwürdiger Ort, heute hingegen eine geplünderte, leere Einöde, auf der absonderliche Geschöpfe ihr Unwesen trieben. In der Mitte von Vroengard lag die verlassene Stadt Dorú Areaba.
    Carvahall war ein kleiner Punkt am oberen Ende des Palancar-Tals. Auf gleicher Höhe, aber jenseits der Tiefebene, breitete sich der Wald Du Weldenvarden aus. Wie beim Beor-Gebirge waren auch hier die östlichen Regionen nicht kartografiert. Auf der Westseite von Du Weldenvarden gab es Siedlungen, aber der größte Teil des Gebietes war geheimnisvolles, unerforschtes Territorium. Der Wald dort war wilder als der Buckel. Die wenigen, die ihn zu erkunden versuchten, kehrten wahnsinnig oder überhaupt nicht zurück.
    Eragon schauderte, als er Urû’baen erblickte, das im Zentrum des Königreichs thronte. Von dort aus regierte König Galbatorix, mit dem schwarzen Drachen Shruikan an seiner Seite. Eragon legte den Finger auf Urû’baen. »Die Ra’zac verstecken sich bestimmt irgendwo dort.«
    »Wünsch dir lieber, dass ihr Versteck woanders liegt«, sagte Brom tonlos. »Sonst kommst du nicht einmal in ihre Nähe.« Mit seinen verschrumpelten Händen strich er die Karte glatt.
    Jeod zog den Pergamentbogen aus seinem Lederbeutel und faltete ihn auseinander. »In den letzten fünf Jahren wurde Seithr-Öl in jede größere Stadt des Königreichs geliefert. Soweit ich sagen kann, handelt es sich bei allen Bestellungen um reiche Juweliere. Ich weiß nicht, wie wir die Liste ohne zusätzliche Informationen eingrenzen können.«
    Brom fuhr mit der Hand über die Karte. »Ich glaube, einige Städte können wir ausschließen. Die Ra’zac müssen dorthin ziehen, wo sie der König hinschickt, und er hält sie bestimmt in Trab. Wenn man von ihnen verlangt, jederzeit so schnell wie möglich jeden beliebigen Ort zu erreichen, wäre es für sie am klügsten, sich an einem Knotenpunkt aufzuhalten, von dem aus sie mühelos in jeden Landesteil gelangen können.« Er ging aufgeregt auf und ab. »Dieser  Knotenpunkt muss so groß sein, dass die Ra’zac dort nicht auffallen. Und es muss genug Handel geben, damit ungewöhnliche Bestellungen - zum Beispiel das Futter für ihre Flugrösser - keine Aufmerksamkeit

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