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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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und pelzig an. Als eine Ratte über den Fußboden huschte, zuckte er erschrocken zusammen. Wie geht’s uns denn?, fragte Saphira ihn schadenfroh.
    Er beachtete sie gar nicht.
    Kurz darauf stieg Brom grummelnd aus dem Bett. Er tauchte den Kopf in das kalte Wasser der Waschschüssel und verließ anschließend das Zimmer. Eragon folgte ihm auf den Flur. »Wo willst du hin?«, fragte er ihn.
    »Mich kurieren.«
    »Ich komme mit.« In der Schankstube stellte Eragon fest, dass Broms Heilmethode darin bestand, Unmengen von heißem Tee und Eiswasser zu schlürfen und dann alles mit Brandy herunterzuspülen. Als sie wieder aufs Zimmer gingen, war Eragons Kopf tatsächlich wieder einigermaßen klar.
    Brom gürtete sein Schwert um und strich die Falten in seinem Gewand glatt. »Als Erstes müssen wir ein paar diskrete Fragen stellen. Ich möchte herausfinden, wohin das Seithr-Öl in Dras-Leona geliefert und wohin es anschließend gebracht wurde. Wahrscheinlich waren Soldaten oder Arbeiter an diesem Transport beteiligt. Wir müssen einen davon finden und ihn zum Reden bringen.«
    Sie verließen den Goldenen Globus und suchten nach Warenlagern, an die das Seithr-Öl geliefert worden sein konnte. In der Nähe des Stadtkerns stiegen die Straßen allmählich an und mündeten an  einem Palast aus poliertem Granit. Er war auf einem Hügel erbaut und mit Ausnahme der Kathedrale überragte er jedes andere Gebäude.
    Der Vorplatz bestand aus einem Perlmutt-Mosaik und Teile der Palastmauern waren mit Blattgold belegt. In Nischen standen schwarze Statuen mit qualmendem Räucherwerk in den kalten Händen. Soldaten, die sich im Abstand von vier Schritten aufgebaut hatten, beobachteten argwöhnisch die Vorbeigehenden.
    »Wer wohnt da?«, fragte Eragon ehrfürchtig.
    »Marcus Tábor, der Herrscher der Stadt. Er untersteht nur dem König und seinem eigenen Gewissen, was in letzter Zeit nicht sehr aktiv war«, sagte Brom. Sie umrundeten den Palast und schauten sich die reich verzierten Häuser an, die in seiner Nähe standen.
    Gegen Mittag hatten sie noch nichts Nützliches erfahren, daher kehrten sie zum Essen ein. »Die Stadt ist zu groß, um sie gemeinsam zu durchkämmen«, sagte Brom. »Geh allein auf die Suche. Wir treffen uns bei Sonnenuntergang im Goldenen Globus.« Seine Augen unter den buschigen Brauen funkelten. »Ich verlasse mich darauf, dass du keinen Unfug anrichtest.«
    »Ich verspreche es dir«, sagte Eragon. Brom gab ihm ein paar Münzen und schlenderte dann in die entgegengesetzte Richtung davon.
    Den Rest des Tages sprach Eragon mit Ladenbesitzern und Arbeitern und versuchte, so freundlich und höflich zu sein, wie er nur konnte. Seine Fragen führten ihn von einem Ende der Stadt zum anderen. Aber niemand schien etwas von dem Öl zu wissen. Und wo er auch war, stets starrte die Kathedrale auf ihn herab. Es war unmöglich, dem Schatten ihrer hohen Türme zu entrinnen.
    Irgendwann fand er schließlich doch einen Mann, der den Transport des Öls begleitet hatte und sich erinnerte, an welches Warenlager die Lieferung gegangen war. Aufgeregt sah Eragon sich das Gebäude an und kehrte danach zum Goldenen Globus zurück. Es dauerte über eine Stunde, bis Brom völlig ermattet auftauchte. »Hast du etwas in Erfahrung gebracht?«, fragte Eragon.
    Brom strich sein weißes Haupthaar zurück. »Ich habe viele interessante Neuigkeiten gehört. Eine davon ist, dass Galbatorix nächste Woche Dras-Leona besucht.«
    »Was?«, rief Eragon aus.
    Brom sank gegen die Wand und die Falten auf seiner Stirn wurden tiefer. »Offenbar hat Tábor sich zu viele Freiheiten herausgenommen, sodass Galbatorix sich hierher begibt, um ihm eine Lektion in Demut zu erteilen. Es ist das erste Mal seit über zehn Jahren, dass der König Urû’baen verlässt.«
    »Glaubst du, er weiß von uns?«, fragte Eragon.
    »Natürlich weiß er von uns, aber er kennt mit Sicherheit nicht unseren Aufenthaltsort. Täte er es, so hätten wir längst die Ra’zac am Hals. In jedem Falle heißt das, dass wir unsere kleine Auseinandersetzung mit den Kerlen erledigt haben müssen, bevor Galbatorix eintrifft. Wir wollen mindestens fünfzig Meilen weit weg sein, wenn er hier ist. Unser Vorteil ist, dass die Ra’zac vor Ort sein müssen, um seinen Besuch vorzubereiten.«
    »Ich will die Ra’zac finden«, sagte Eragon mit geballten Fäusten, »aber nicht, wenn das bedeutet, gegen den König zu kämpfen. Wahrscheinlich würde er mich sofort in Stücke reißen.«
    Seine Worte schienen

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