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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Bericht: Ich bin am anderen Ufer. Der Fluss ist über eine halbe Meile breit. Dies ist die ungeeignetste Stelle, um ihn zu überqueren, denn hier biegt er ab und ist deshalb am breitesten.
    »Eine halbe Meile!«, rief Eragon aus. Er erzählte Murtagh von Saphiras Angebot, sie durch die Luft überzusetzen.
    »Ich möchte es lieber nicht versuchen, wegen Tornac. Er ist nicht so an Saphira gewöhnt wie Schneefeuer. Er könnte in Panik geraten und sie beide verletzen. Du solltest Saphira lieber bitten, eine flache Stelle zu suchen, wo wir sicher ans andere Ufer schwimmen können. Falls es im Umkreis von einer Meile in beide Richtungen keine solche Stelle gibt, dann soll sie uns meinetwegen hinübertragen. «
    Saphira folgte Eragons Bitte und machte sich auf die Suche nach einer Furt. Während sie fort war, setzten sich Eragon und Murtagh neben die Pferde und aßen trockenes Brot. Es dauerte nicht lange, bis Saphira zurückkehrte, ihre samtigen Flügel nur ein Flüstern in der Dämmerung. Das Wasser ist tief und reißend, sowohl flussaufwärts als auch flussabwärts.
    Nachdem Murtagh sich mit dem Unvermeidlichen abgefunden hatte, sagte er: »Ich fliege am besten als Erster hinüber, damit ich auf die Pferde aufpassen kann.« Er zog sich auf Saphiras Sattel hoch. »Sei vorsichtig mit Tornac. Ich habe ihn seit vielen Jahren. Ich möchte nicht, dass ihm etwas geschieht.« Dann hob Saphira ab.
    Als sie zu Eragon zurückkehrte, hatte Murtagh die bewusstlose Elfe von ihrem Bauch losgeschnallt. Eragon führte Tornac zu Saphira und ignorierte das leise Wiehern des Pferdes. Saphira stellte sich auf die Hinterläufe, um mit den Vorderbeinen den Bauch des Pferdes zu umfassen. Er sah ihre beeindruckenden Klauen und sagte: »Warte!« Dann zog er Tornacs Satteldecke herunter und knotete sie ihm um den weichen Bauch, sodass dieser geschützt war; schließlich bedeutete er Saphira fortzufahren.
    Tornac schnaubte erschrocken und versuchte davonzupreschen, als sich Saphiras Vorderbeine um seine Flanken legten, doch sie hielt ihn fest umschlungen. Das Pferd verdrehte die Augen, bis das Weiße die vor Entsetzen geweiteten Pupillen umrandete. Eragon versuchte, Tornac mit seinem Geist zu beruhigen, aber die Panik des Tieres verhinderte, dass er zu ihm durchdrang. Bevor Tornac einen weiteren Fluchtversuch unternehmen konnte, sprang Saphira himmelwärts. Ihre Hinterbeine stießen sich dabei mit solcher Kraft vom Boden ab, dass ihre Klauen sich in den Fels unter ihr bohrten. Ihre Flügel schlugen mit aller Kraft, versuchten, die gewaltige Last emporzuheben. Einen Moment lang sah es so aus, als würde sie abstürzen, aber dann schnellte sie mit einem mächtigen Ruck in die Höhe. Tornac schrie entsetzt auf, warf sich herum und trat um sich. Es war ein grauenvolles Geräusch, wie berstendes Metall.
    Eragon fluchte und fragte sich, ob wohl jemand nah genug war, um das Gekreische zu hören. Beeil dich, Saphira! Er lauschte auf Soldaten, während sein Blick die pechschwarze Landschaft nach dem verräterischen Aufblitzen von Fackellichtern absuchte. Kurz darauf entdeckte er es, als in etwa drei Meilen Entfernung eine Gruppe von Reitern einen steilen Abhang heruntergaloppiert kam.
    Als Saphira zurückkehrte, brachte Eragon Schneefeuer zu ihr.  Murtaghs dummes Tier ist ganz hysterisch. Er musste Tornac festbinden, damit der Gaul nicht davonrennt. Sie packte Schneefeuer und stieg in die Luft; das Protestgewieher des Pferdes kümmerte sie nicht. Eragon, nun ganz allein, sah ihr verloren nach. Die Reiter waren nur noch eine Meile entfernt.
    Endlich kam Saphira auch ihn holen und wenig später hatten sie wieder festen Boden unter den Füßen. Der Ramr lag hinter ihnen. Sobald die Pferde sich beruhigt hatten und die Sättel zurechtgerückt waren, setzten sie ihre Flucht in Richtung Beor-Gebirge fort. Silberhelles Vogelgezwitscher verkündete das Anbrechen eines neuen Tages.
    Eragon döste im Sattel vor sich hin. Er bemerkte kaum, dass Murtagh ebenso schläfrig war wie er. Es gab Zeitspannen, in denen keiner der beiden mehr sein Pferd lenkte, und es war allein Saphiras wachsamen Augen zu verdanken, dass sie nicht vom Weg abkamen.
    Schließlich wurde der Untergrund weich und gab unter ihren Füßen nach, sodass sie Halt machen mussten. Die Sonne stand hoch am Himmel. Der Ramr war jetzt nur noch eine verschwommene Linie hinter ihnen.
    Sie hatten die Wüste Hadarac erreicht.
     

DIE WÜSTE HADARAC
    Eine riesige Dünenlandschaft erstreckte sich bis zum Horizont

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