Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
Vom Netzwerk:
Scharfrichter spielen und ihm den Kopf abschlagen. Er war wehrlos!«
    Murtagh schien Eragons Zorn zu überraschen. »Er war gefährlich und wir hätten ihn nicht einfach zurücklassen können. Ich wollte nicht, dass die Urgals ihn finden und er ihnen von Arya erzählt. Deswegen dachte ich, es wäre ... «
    »Aber musstest du ihn gleich umbringen?«, fiel Eragon ihm ins Wort. Saphira schnüffelte neugierig an dem abgetrennten Kopf. Sie öffnete das Maul ein Stück, als wollte sie ihn aufheben, dann schien sie es sich anders zu überlegen und stapfte zu Eragon hinüber.
    »Ich versuche nur, am Leben zu bleiben«, sagte Murtagh. »Mir ist mein Leben wichtiger als das irgendeines dahergelaufenen Sklavenhändlers. «
    »Aber du kannst doch nicht einfach wahllos Leute töten. Wo ist dein Mitgefühl?«, schimpfte Eragon und deutete auf den Kopf.
    »Mitgefühl? Ich soll Mitleid mit meinen Feinden haben? Soll ich vielleicht immer erst überlegen, ob ich mich zur Wehr setze, weil ich dabei jemandem wehtun könnte? Wenn ich das täte, hätte ich mein Leben schon vor Jahren verwirkt! Man muss bereit sein, sich und das, was einem teuer ist, zu verteidigen, um welchen Preis auch immer.«
    Eragon schob Zar’roc kopfschüttelnd in die Scheide zurück.  »Wenn man so argumentiert, kann man jede Gräueltat rechtfertigen. «
    »Glaubst du etwa, es hat mir Spaß gemacht?«, brüllte Murtagh. »Mein Leben wird seit dem Tag meiner Geburt bedroht! Ich versuche unentwegt, gefährliche Situationen vorauszuahnen und ihnen wenn möglich zu entgehen. Und ich kann niemals entspannt einschlafen, weil ich mir immer Sorgen mache, ob ich den nächsten Morgen noch erleben werde. Falls es je eine Zeit gab, in der ich mich nicht bedroht fühlte, dann muss es wohl im Schoß meiner Mutter gewesen sein, obwohl ich selbst dort nicht in Sicherheit war. Du verstehst das nicht - würdest du mit dieser Angst leben, hättest du dieselbe Lektion gelernt wie ich: Geh nie ein unnötiges Risiko ein.« Er deutete auf Torkenbrands Leichnam. »Er stellte ein Risiko dar, das ich beseitigt habe. Ich bereue nichts, und ich bin nicht bereit, mich über etwas zu grämen, das aus und vorbei ist.«
    Eragon trat so dicht an Murtagh heran, dass sein Gesicht nur wenige Zoll von dessen Nasenspitze entfernt war. »Und trotzdem war es falsch.« Er band Arya wieder an Saphiras Bauch fest und stieg danach auf Schneefeuer. »Na los.« Murtagh führte Tornac um den Leichnam herum, der bäuchlings auf dem blutgetränkten Erdboden lag.
     Sie legten ein Tempo an den Tag, das Eragon noch eine Woche zuvor für unmöglich gehalten hätte - die Meilen schmolzen unter ihnen nur so dahin, als hätten ihre Pferde Flügel an den Beinen. Irgendwann bogen sie zwischen zwei ausgestreckten Armen des Beor-Gebirges nach Süden ab. Die Höhenzüge hatten die Form halb geöffneter Scheren. Ihre Spitzen lagen einen ganzen Tagesritt auseinander. Doch die Entfernung wirkte geringer durch die Höhe der Berge. Es war, als ritten sie durch ein Tal, das für Riesen geschaffen worden war.
    Am Abend aßen sie schweigend. Keiner schaute von seinem Essen auf. Als sie fertig waren, sagte Eragon nur knapp: »Ich übernehme die erste Wache.« Murtagh nickte und wickelte sich, den Rücken zu Eragon gewandt, in seine Decke.
    Möchtest du reden?, fragte Saphira.
    Nicht jetzt, murmelte Eragon. Gib mir etwas Zeit zum Nachdenken. Ich bin ... ein bisschen durcheinander.
    Sie zog sich mit einer zärtlichen Berührung aus seinem Geist zurück und flüsterte: Ich hab dich sehr lieb.
    Ich dich auch. Sie rollte sich neben ihm zu einer Kugel zusammen und schenkte ihm ihre Wärme. Er saß reglos in der Dunkelheit und rang mit seinen aufgewühlten Gedanken.
     

DIE FLUCHT DURCHS TAL
    Am Morgen flog Saphira mit Eragon und Arya los. Eragon wollte sich eine Weile von Murtagh fern halten. Er zitterte vor Kälte und zog seine Kleider enger um den Leib. Es sah aus, als könnte es Schnee geben. Saphira ließ sich von einem Aufwind in die Höhe tragen und fragte: Woran denkst du?
    Eragon betrachtete die Berge, die sie weit überragten, obwohl Saphira sehr hoch flog. Das war Mord gestern. Mir fällt kein anderes Wort dafür ein.
    Saphira machte einen Schwenk nach links. Es war eine vor-schnelle, unbesonnene Tat, aber Murtagh hat versucht, das Richtige zu tun. Menschen, die ihresgleichen zur Handelsware degradieren, verdienen jedes Unglück, das ihnen widerfährt. Wären wir nicht verpflichtet, Arya zu helfen, dann würde ich jeden

Weitere Kostenlose Bücher