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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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aufgerollt. Ist etwas passiert? Eragon schüttelte den Kopf. Hoffentlich bekomme ich heute mehr zu fressen als die Kleinigkeit gestern Abend. Ich könnte eine ganze Kuhherde verspeisen.
    Sie bringen dir bestimmt gleich etwas, versicherte er ihr.
    Die sollen sich beeilen. Sie setzte sich an die Tür und wartete mit zuckendem Schwanz. Eragon schloss die Augen und genoss seine Schlaftrunkenheit. Er döste eine Weile vor sich hin, dann stand er auf und lief herum. Gelangweilt nahm er eine der Laternen in Augenschein. Sie bestand aus einem tränenförmigen Glaszylinder, etwa doppelt so groß wie eine Zitrone, in dem ein sanftes blaues Licht schimmerte, das weder flimmerte noch flackerte. Vier schlanke Metallrippen umschlossen das Glas, trafen am Scheitelpunkt zusammen und bildeten dort einen Haken, ebenso an der Unterseite, wo sie zu drei anmutigen Beinen verschmolzen. Das ganze Stück war äußerst elegant.
    Stimmen im Gang unterbrachen Eragons Betrachtungen. Die Tür ging auf und ein Dutzend Krieger marschierten herein. Der vorderste Mann schluckte, als er Saphira sah. Dann folgten Orik und der Glatzkopf, der erklärte: »Ajihad, der Anführer der Varden, möchte euch sehen. Falls ihr etwas essen müsst, könnt ihr es auf dem Weg zu ihm tun.« Eragon und Murtagh standen Seite an Seite und musterten ihn misstrauisch.
    »Wo sind unsere Pferde? Und kann ich mein Schwert und meinen Bogen wiederhaben?«, fragte Eragon.
    Der Glatzkopf sah ihn abfällig an. »Eure Waffen bekommt ihr zurück, wenn Ajihad es erlaubt, vorher nicht. Und eure Pferde warten im Tunnel auf euch. Kommt jetzt!«
    Als er sich zum Gehen umwandte, fragte Eragon schnell: »Wie geht es Arya?«
    Der Mann zögerte. »Das weiß ich nicht. Die Heiler behandeln sie noch.« Er verließ den Raum, Orik an seiner Seite.
    Einer der Krieger deutete auf Eragon. »Du gehst zuerst.« Eragon trat hinaus, gefolgt von Saphira und Murtagh. Sie gingen durch den Tunnel zurück, durch den sie am Vorabend gekommen waren, und passierten wieder die merkwürdige Tierskulptur. Als sie den gewaltigen Haupttunnel erreichten, durch den sie in den Berg hineingelangt waren, erwartete sie dort der Glatzkopf mit Orik, der die Zügel von Tornac und Schneefeuer hielt.
    »Ihr werdet nacheinander in der Mitte des Tunnels reiten«, befahl er ihnen. »Falls ihr versucht zu fliehen, hält man euch auf.« Als Eragon sich anschickte, auf Saphira zu steigen, brüllte der Mann: »Nein! Du reitest dein Pferd, bis ich dir etwas anderes sage.«
    Achselzuckend nahm Eragon Schneefeuers Zügel. Er schwang sich in den Sattel, dirigierte Schneefeuer vor Saphira und sagte ihr:  Bleib dicht hinter mir, falls ich deine Hilfe brauche.
    Natürlich, sagte sie.
    Hinter Saphira stieg Murtagh auf Tornac. Der Glatzkopf inspizierte die kleine Aufstellung, dann gestikulierte er zu den Kriegern, die sich sogleich in zwei Gruppen aufteilten und sie umstellten, wobei sie einen gebührenden Abstand zu Saphira hielten. Orik und der Glatzkopf bildeten die Spitze der Prozession.
    Nachdem er sie mit einem letzten prüfenden Blick bedacht hatte, klatschte der Glatzkopf zweimal in die Hände und marschierte los. Eragon stieß Schneefeuer sanft in die Flanken. Der ganze Trupp machte sich auf den Weg ins Herz des Berges. Das Hufgetrappel hallte als mannigfaltiges Echo in den Gewölben wider, um ein Vielfaches verstärkt vom nackten Fels. Hin und wieder sahen sie Türen und Tore in den glatten Wänden, aber sie waren stets geschlossen.
    Eragon war überwältigt von der Größe des Tunnels, der mit unglaublicher Geschicklichkeit ins Bergmassiv getrieben worden war - Wände, Boden und Decke waren von vollendeter Form. Alle Winkel waren präzise gearbeitet, und soweit er es erkennen konnte, wich der Tunnel keinen Zoll von seinem Kurs ab.
    Während sie tiefer und tiefer in den Berg hineingelangten, wuchs Eragons Unruhe über das bevorstehende Treffen mit Ajihad. Für die Menschen im Königreich war der Anführer der Varden nur eine schattenhafte Gestalt. Seit er sich vor fast zwanzig Jahren an die Spitze der Varden gestellt hatte, führte er einen erbitterten Krieg gegen König Galbatorix. Niemand wusste, woher er kam oder wie er aussah. Es hieß, er sei ein meisterhafter Stratege und ein gnadenloser Kämpfer. Angesichts eines solchen Rufs fragte sich Eragon ängstlich, wie er sie wohl aufnehmen würde. Das Bewusstsein, dass Brom Ajihad vertraut hatte, dämpfte allerdings seine Beklommenheit.
    Das Wiedersehen mit Orik warf neue Fragen

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