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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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in ihm auf. Offensichtlich war der Tunnel des Werk von Zwergen - niemand sonst konnte Stein so meisterhaft bearbeiten -, aber gehörten die Zwerge zu den Varden, oder boten sie ihnen nur Unterschlupf? Und wer war der König, den Orik erwähnt hatte? War es Ajihad? Eragon wusste jetzt, dass sich die Varden ihrer Entdeckung entzogen, indem sie sich im Innern der Berge versteckten, aber was war mit den Elfen? Wo waren sie?
    Der Glatzkopf führte sie bereits seit mehr als einer Stunde durch den Tunnel, ohne ein Wort zu sagen oder sich umzudrehen. Wir haben bestimmt schon drei Meilen hinter uns gebracht!, wurde Eragon klar. Vielleicht führen sie uns ja durch den ganzen Berg hindurch! Schließlich wurde vor ihnen ein schwacher weißer Schimmer erkennbar. Er kniff die Augen zusammen, um die Lichtquelle zu sehen, aber sie waren noch zu weit entfernt, um Einzelheiten ausmachen zu können. Das Schimmern wurde heller, je näher sie ihm kamen.
    Jetzt konnte er entlang der Wände dicke, mit Rubinen und Amethysten besetzte Marmorsäulen erkennen. Aberdutzende von Laternen hingen zwischen den Säulen und verströmten ein flüssig schillerndes Licht. Goldene Filigranmuster glänzten in den Säulen-sockeln wie geschmolzener Zwirn. Von der Decke schauten aus dem Fels gemeißelte Rabenköpfe herab, die Schnäbel aufgerissen, als würden sie kreischen. Am Ende des hallenartigen Tunnelstücks befanden sich zwei kolossale schwarze Torflügel, auf denen eine siebenzackige silberne Krone prangte, die sich über beide Flügel erstreckte.
    Der Glatzkopf blieb stehen und hob die Hand. Er wandte sich zu Eragon um. »Ab hier reitest du auf deinem Drachen. Versuch aber nicht davonzufliegen. Die Menschen werden auf dich blicken, also vergegenwärtige dir, wer und was du bist.«
    Eragon stieg von Schneefeuer ab und kletterte auf Saphiras Rücken. Ich glaube, sie wollen mit uns angeben, sagte sie, während er sich in den Sattel setzte.
    Das werden wir ja sehen. Ich wünschte, ich hätte Zar’roc bei mir,  entgegnete er und zurrte die Schlaufen um seine Beine fest.
    Vielleicht ist es besser, dass du nicht Morzans Schwert trägst, wenn die Varden dich zum ersten Mal sehen.
    Da könntest du Recht haben. »Ich bin bereit«, sagte Eragon und straffte die Schultern.
    »Gut«, sagte der Kahlkopf. Er und Orik traten von Saphira zurück und stellten sich so weit hinter sie, dass sie eindeutig an der Spitze stand. »Jetzt reite zu den Toren, und wenn sie sich öffnen, folge dem Weg. Aber langsam!«
    Bist du bereit?, fragte Eragon.
    Natürlich. Saphira trottete gemächlich auf die Tore zu. Ihre Schuppen glitzerten im Licht und warfen schillernde Farbflecken auf die Säulen. Eragon atmete tief durch, um sich zu beruhigen.
    Die Tore schwangen ohne Vorwarnung in unsichtbaren Angeln nach außen auf. Als der Spalt zwischen ihnen breiter wurde, fluteten Sonnenstrahlen in den Tunnel und fielen Saphira und Eragon ins Gesicht. Geblendet kniff Eragon die Augen zusammen. Als sie sich an das Licht gewöhnt hatten, stockte ihm der Atem.
    Sie befanden sich in einem gewaltigen Vulkankrater, dessen Innenwände sich zu einer kleinen, zerklüfteten Öffnung verengten,  die in so großer Höhe lag, dass Eragon die Entfernung kaum abschätzen konnte - es mochten gut und gerne mehr als ein Dutzend Meilen sein. Ein heller Lichtstrahl fiel durch die Öffnung und beleuchtete das Zentrum des Vulkans, ließ den Rest der höhlenartigen Weite jedoch in gedämpftem Zwielicht.
    Die gegenüberliegende Kraterseite, diesig blau in der Ferne, schien etwa zehn Meilen entfernt zu sein. Gigantische Eiszapfen, hunderte Fuß dick und tausende Fuß lang, hingen meilenweit über ihnen wie glitzernde Dolche. Eragon wusste von seinem Erlebnis im Tal her, dass niemand, selbst Saphira nicht, diese luftigen Höhen erreichen konnte. Weiter unten an den Kraterwänden bedeckten Flechten und dunkle Moosflächen den Fels.
    Er senkte wieder den Blick und sah, dass ein breiter, gepflasterter Weg von der Torschwelle fortführte, und zwar mitten ins Zentrum des Kraters, wo er am Fuße eines schneeweißen Berges endete, der in tausend Farben glitzerte wie ein ungeschliffener Edelstein. Er war gerade ein Zehntel so hoch wie der Krater selbst, der über ihm aufragte, aber der Eindruck seiner Winzigkeit täuschte, denn er reckte sich mehr als eine Meile in den Kraterhimmel empor.
    Lang wie er war, hatte der Tunnel sie dennoch nur durch eine Seite des Vulkans hindurchgeführt. Während Eragon mit weit aufgerissenen

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