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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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der Zwerg ihn auf die Probe stellen wollte.
    Ich bin müde, sagte Saphira. Und dieser Drachenhort klingt behaglich. Geh ruhig essen und danach kommst du dann zu mir. Es ist bestimmt schön, sich gemeinsam ausruhen zu können, ohne sich vor wilden Tieren oder Soldaten ängstigen zu müssen. Wir haben unterwegs genügend Entbehrungen auf uns genommen.
    Eragon betrachtete sie nachdenklich, dann sagte er zu Orik: »Ich esse hier unten.« Der Zwerg lächelte, sichtlich zufrieden. Eragon nahm Saphira den Sattel ab, damit sie sich bequem hinlegen konnte.  Kannst du Zar’roc mit nach oben nehmen?
    Ja, sagte sie und packte Sattel und Schwert mit den Klauen. Aber behalte den Bogen lieber. Wir sollten diesen Leuten vertrauen, aber nicht so weit, dass es an Torheit grenzt.
    Ich weiß.
    Mit einem mächtigen Satz schnellte Saphira in die Höhe und stieg in die windstille Luft. Das Rauschen ihrer Flügelschläge war das einzige Geräusch in der Dunkelheit. Als sie über dem Rand des Gipfels verschwand, sagte Orik mit einem Stoßseufzer: »Ach, Junge, du bist ein echter Glückspilz. Auf einmal packt mich die Sehnsucht nach den Weiten des Himmels, den hohen Berggipfeln und dem aufregenden Gefühl, wie ein Falke zu fliegen. Trotzdem, meine Füße sind am besten auf dem Erdboden aufgehoben - lieber noch darunter.«
    Er klatschte in die Hände. »Aber ich vernachlässige meine Gastgeberpflichten. Ich weiß ja, dass du seit der armseligen Mahlzeit, die dir die Zwillinge bringen ließen, nichts gegessen hast. Komm, wir gehen zu den Köchen und schauen, was sie dir Leckeres anbieten können.«
    Eragon folgte dem Zwerg zurück nach Tronjheim. Sie gingen durch ein Labyrinth von Korridoren, bis sie in einen länglichen Saal gelangten, in dem etliche Reihen von Steintischen standen, die gerade hoch genug für Zwerge waren. Hinter einem langen Tresen loderten Feuer in mehreren Speckstein-Öfen.
    Orik redete in einer fremdartig klingenden Sprache auf einen dicken, rotgesichtigen Zwerg ein, der ihnen wenig später zwei mit dampfenden Pilzen und Fisch beladene Steinteller reichte. Dann führte Orik Eragon mehrere Treppenabsätze hinauf und zog sich mit ihm in einen kleinen Alkoven zurück, der in die Außenmauer der Stadt hineingeschlagen war. Sie setzten sich im Schneidersitz auf den Boden und Eragon machte sich wortlos über das Essen her.
    Als die Teller leer waren, seufzte Orik zufrieden und holte eine lange Pfeife heraus. Beim Anzünden sagte er: »Ein gutes Mahl, aber eigentlich hätte man einen großen Krug Met gebrauchen können, um es anständig herunterzuspülen.«
    Eragons Blick wanderte über die dunkle Kraterlandschaft unter ihnen. »Betreibt ihr Ackerbau in Farthen Dûr?«
    »Nein, das wenige Sonnenlicht reicht nur für Moose, Pilze und Schimmel. Tronjheim kann ohne Lieferungen aus den Nachbartälern nicht überleben, was einer der Gründe dafür ist, warum viele von uns anderswo im Beor-Gebirge leben.«
    »Dann gibt es also noch weitere Zwergenstädte?«
    »Nicht so viele, wie wir es uns wünschen würden. Und Tronjheim ist von allen die größte.« Auf den Ellbogen gestützt, nahm Orik einen tiefen Zug aus seiner Pfeife. »Du hast bisher nur die unteren Ebenen gesehen, deshalb ist es dir nicht aufgefallen, aber weite Teile von Tronjheim sind verlassen. Je höher man kommt, desto leerer wird es. Ganze Stockwerke stehen schon seit Jahrhunderten leer. Die meisten Zwerge wohnen lieber unter Tronjheim und Farthen Dûr in den Höhlen und Grotten, die den Fels durchlöchern. Im Laufe der Jahrhunderte haben wir ein weit verzweigtes Tunnel-system ins Beor-Gebirge gegraben. Man kann inzwischen von einem Ende des Gebirgszugs zum anderen gelangen, ohne einen Fuß auf die Erdoberfläche zu setzen.«
    »Was für eine Verschwendung - so viel ungenutzter Platz«, stellte Eragon fest.
    Orik nickte. »Einige Leute finden, man sollte Tronjheim aufgeben, weil die Versorgung der Einwohner so problematisch ist, aber der Ort erfüllt eine unschätzbar wertvolle Aufgabe.«
    »Welche denn?«
    »In Zeiten der Not kann man hier unser gesamtes Volk unterbringen. Bisher ist dieser Ausnahmezustand in unserer Geschichte nur dreimal vorgekommen, aber jedes Mal hat uns diese Zuflucht vor dem sicheren Untergang gerettet. Deshalb ist hier immer eine Garnison stationiert, sodass wir jederzeit Flüchtlinge aufnehmen können.«
    »Ich habe noch nie etwas so Beeindruckendes gesehen«, gestand Eragon.
    Orik lächelte in seine Pfeife hinein. »Freut mich, dass es dir

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