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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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herüber: Das laute Klirren von aufeinander prallendem Metall, die dumpfen Schläge, mit denen sich die Pfeile in die ausgestopften Puppen bohrten, die ihnen als Ziel dienten, das Geklapper und Zerbersten der Holzknüppel und die Ausrufe der Männer, die sich in Schein-kämpfen miteinander maßen. Der Lärm war verwirrend und doch hatte jede einzelne Gruppe ihren eigenen Rhythmus und Klang.
    Den Großteil des Feldes nahm eine Aufstellung von Fußsoldaten ein, die sich mit Schilden und Streitäxten abmühten, die fast so groß waren wie sie selbst. Sie übten als Gruppe in verschiedenen Formationen. Daneben kämpften hunderte von einzelnen Kriegern mit Schwertern, Keulen, Speeren, Knüppeln, Dreschflegeln und Schilden in allen Größen und Formen, und einer sogar, wie Eragon fest-stellte, mit einer Heugabel. Fast alle Kämpfer trugen Kettenhemd und Helm. Brustpanzer waren nicht so zahlreich vertreten. Es waren ebenso viele Zwerge wie Menschen da, wenngleich die beiden Gruppen weitgehend für sich blieben. Weiter hinten schoss eine lange Aufstellung von Bogenschützen unablässig auf Stroh-puppen aus grauem Sackleinen.
    Bevor Eragon Gelegenheit hatte, sich zu fragen, was er wohl würde tun müssen, trat ein bärtiger Mann mit einer bis auf die Schultern reichenden Kettenhaube auf ihn zu. Ein derber Ochsenlederanzug, an dem noch Haarbüschel klebten, schützte den Rest seines Körpers. Quer über seinem Rücken hing ein riesiges Schwert, fast so groß wie Eragon. Er ließ rasch einen prüfenden Blick über den Jungen und Saphira hinweggleiten, als wolle er feststellen, wie gefährlich sie waren, dann sagte er mürrisch: »Knurla Orik, du warst zu lange fort. Es ist keiner mehr übrig, mit dem ich kämpfen kann.«
    Orik lächelte. »Oeí, das liegt daran, dass du mit deinem Monsterschwert jeden grün und blau schlägst.«
    »Jeden außer dir«, korrigierte ihn der andere.
    »Das kommt daher, weil ich schneller bin als so ein Riese wie du.«
    Der Mann sah wieder Eragon an. »Ich bin Fredric. Mir wurde gesagt, ich soll rausfinden, was du kannst. Wie stark bist du denn?«
    »Stark genug«, antwortete Eragon. »Das muss ich auch sein, um mit magischen Kräften kämpfen zu können.«
    Fredric schüttelte den Kopf, dass die Kettenhaube klirrte wie ein voller Geldsack. »Bei dem, was wir hier tun, hat Magie nichts zu suchen. Wenn du nicht in einem Heer gedient hast, bezweifle ich, dass du länger als ein paar Minuten durchhalten kannst. Was wir herausfinden wollen, ist, wie du dich in einer Schlacht schlägst, die sich stunden- oder gar wochenlang hinzieht, bei einer Belagerung etwa. Kannst du noch mit anderen Waffen umgehen außer mit Schwert und Bogen?«
    Eragon überlegte. »Nur mit meinen Fäusten.«
    »Gute Antwort!«, lachte Fredric. »So, wir fangen mit dem Bogen an und sehen, wie du dich schlägst. Später, wenn mehr Platz auf dem Feld ist, werden wir ... « Plötzlich verstummte er und blickte wütend an Eragon vorbei.
    Die Zwillinge stolzierten auf sie zu, ihre kahlen Schädel wirkten bleich im Kontrast zu ihren purpurnen Gewändern. Orik murmelte etwas in der Zwergensprache und zog seine Streitaxt aus der Gürtelschlaufe. »Ich habe euch doch gesagt, ihr sollt euch vom Übungsfeld fern halten«, sagte Fredric und trat drohend auf sie zu. Die beiden wirkten geradezu zerbrechlich vor seiner massigen Gestalt.
    Sie sahen ihn arrogant an. »Ajihad hat uns befohlen, Eragons magische Fertigkeiten zu testen - und zwar bevor er vom stundenlangen Kämpfen völlig erschöpft ist.«
    Fredric sah sie wütend an. »Warum müsst gerade ihr ihn testen?«
    »Weil kein anderer stark genug ist«, höhnten die beiden. Saphira knurrte grollend und funkelte sie an. Rauch wallte aus ihren Nasenlöchern, doch die beiden beachteten sie gar nicht. »Komm  mit«, befahlen sie Eragon und steuerten eine leere Ecke auf dem Feld an.
    Achselzuckend folgte Eragon ihnen. Saphira blieb ihm dicht auf den Fersen. Hinter sich hörte er Fredric zu Orik sagen: »Wir müssen aufpassen, dass sie nicht zu weit gehen.«
    »Ich weiß«, antwortete Orik leise, »aber ich kann mich nicht schon wieder einmischen. Hrothgar hat erklärt, beim nächsten Mal könne er mich nicht mehr schützen.«
    Eragon rang mit seiner wachsenden Furcht. Die Zwillinge kannten wahrscheinlich mehr Techniken und Worte als er ... Trotzdem, er erinnerte sich daran, was Brom ihm einmal gesagt hatte: Drachenreiter verfügten über eine weitaus mächtigere Magie als gewöhnliche Menschen.

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