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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Aber würde das ausreichen, um der vereinten Kraft der beiden standzuhalten?
    Mach dir keine Sorgen, ich helfe dir, sagte Saphira. Wir sind ja auch zu zweit.
    Er streichelte ihr zärtlich übers Bein, erleichtert über ihren Beistand. Die Zwillinge sahen Eragon an und fragten: »Und wie lautet deine Antwort?«
    Ohne die verwirrten Mienen der anderen zu beachten, sagte er tonlos: »Nein.«
    Scharfe Falten gruben sich in die Mundwinkel der beiden. Sie wandten sich ein Stück von Eragon ab, bückten sich und malten ein großes Pentagramm auf den Boden. Sie stellten sich in dessen Mitte und sagten schroff: »Wir fangen jetzt an. Du wirst versuchen, die Aufgaben zu lösen, die wir dir stellen ... Das ist alles.«
    Einer der Zwillinge griff in die Tasche, holte einen faustgroßen Stein heraus und legte ihn auf den Boden. »Lass ihn auf Augenhöhe emporsteigen.«
    Das ist leicht, sagte Eragon zu Saphira. »Stenr reisa!« Der Stein wackelte, dann erhob er sich gleichmäßig vom Boden. Bevor er eine Höhe von einem Fuß erreicht hatte, brachte ein unerwarteter Widerstand ihn in der Luft zum Stehen. Ein schadenfrohes Lächeln umspielte die Lippen der Zwillinge. Eragon starrte sie wütend an -  sie versuchten, ihn zu behindern! Wenn er sich jetzt zu sehr er-schöpfte, würde ihm später die Kraft für die schwierigeren Aufgaben fehlen. Offenbar waren sie überzeugt, ihn mit vereinten Kräften rasch ermüden zu können.
    Aber ich bin auch nicht allein, sagte sich Eragon. Saphira, jetzt!  Ihr Geist verschmolz mit seinem und der Stein stieg mit einem Ruck auf Augenhöhe empor und kam zitternd zum Stehen. Die Augen der Zwillinge verengten sich zu schmalen Schlitzen.
    »Sehr ... gut«, zischten sie. Fredric wirkte nervös angesichts der magischen Vorführung. »Jetzt beweg den Stein im Kreis.« Erneut musste Eragon gegen ihre Versuche, ihn zum Scheitern zu bringen, ankämpfen, und wieder - zu ihrem deutlich sichtbaren Ärger - hatte er Erfolg. Die Aufgaben wurden rasch komplexer und schwieriger, bis Eragon intensiv nachdenken musste, um die richtigen Worte zu finden. Und jedes Mal kämpften die Zwillinge erbittert gegen ihn, obwohl ihren Gesichtern die Anstrengung nicht anzusehen war.
    Nur mit Saphiras Hilfe gelang es Eragon, sich zu behaupten. In einer Pause zwischen zwei Aufgaben fragte er sie: Warum machen sie noch weiter? Sie haben doch in meinem Geist gesehen, welche Fähigkeiten ich besitze. Sie neigte nachdenklich den Kopf. Weißt du, was?, sagte er entrüstet, als ihm die Erklärung einfiel. Sie nutzen die Gelegenheit, um herauszufinden, welche der ganz alten Worte ich kenne, und vielleicht wollen sie selbst ein paar neue lernen.
    Dann sprich ganz leise, damit sie dich nicht verstehen, und benutze wenn möglich nur die einfachsten Wörter.
    Fortan gebrauchte Eragon nur eine Hand voll der elementaren Grundbegriffe, um die Aufgaben zu bewältigen. Aber um mit ihnen dieselbe Wirkung zu erzielen wie mit einem langen Satz oder einem komplizierten Ausdruck, musste er seinen Einfallsreichtum bis an die Grenzen ausschöpfen. Als Belohnung sah er die Enttäuschung auf den Gesichtern der Zwillinge, während er sie ein ums andere Mal überlistete. Was sie auch versuchten, sie konnten ihn nicht dazu bringen, noch mehr Worte der alten Sprache zu benutzen.
    Mehr als eine Stunde war vergangen, doch die Zwillinge machten keine Anstalten aufzuhören. Eragon schwitzte und hatte Durst, verkniff es sich aber, um eine Unterbrechung zu bitten - er würde so lange weitermachen, wie sie es verlangten. Die verschiedensten Aufgaben wurden ihm gestellt: Wasser aus dem Boden holen, Feuer entfachen, jemanden beschreiben, der sich an einem anderen Ort aufhielt, mit Steinen jonglieren, Leder härten, Gegenstände einfrieren, die Flugbahn eines Pfeiles verändern und Schürfwunden heilen. Er fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis den Zwillingen die Ideen ausgingen.
    Schließlich hoben sie die Hände und sagten: »Jetzt gibt es nur noch eines zu tun, eine ganz simple Aufgabe, die jeder kompetente  Zauberkundige mühelos bewerkstelligen kann.« Einer der beiden zog einen Silberring vom Finger und reichte ihn Eragon. »Beschwöre die Essenz des Silbers herauf.«
    Eragon starrte verwirrt auf den Ring. Was sollte er tun? Die Essenz des Silbers heraufbeschwören? Wie sollte das gehen? Saphira hatte keine Ahnung und die Zwillinge würden ihm dabei nicht helfen. Er kannte das Wort für Silber nicht, doch er wusste, dass es ein Teil von Argetlam sein

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