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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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ließ ein tiefes Summen hören. Arya lächelte. »Ich bin froh, dass du wieder gesund bist«, sagte Eragon. »Wir wussten nicht, ob du es noch schaffen würdest.«
    »Deshalb bin ich gekommen«, sagte die Elfe. Ihre volle Stimme klang akzentuiert und fremdartig. Sie sprach deutlich, in einem leicht trillernden Tonfall, als wolle sie ein Lied anstimmen. »Ich stehe tief in deiner Schuld. Du hast mir das Leben gerettet. Das werde ich dir nie vergessen.«
    »Ach, das ... das war doch nicht der Rede wert«, stammelte Eragon. Er wusste nicht recht, was er sagen sollte. Verlegen wechselte er das Thema. »Wie bist du eigentlich nach Gil’ead geraten?«
    Ein Schatten legte sich über Aryas schönes Gesicht. Ihr Blick schweifte in die Ferne. »Wir müssen uns unterhalten.« Sie stiegen von der Anhöhe hinab und schlenderten in Richtung Tronjheim. Eragon wartete geduldig ab, dass Arya das Gespräch wieder aufnehmen würde. Saphira trottete stumm neben ihnen her. Schließlich hob Arya den Kopf und sagte mit der ihr eigenen Anmut: »Ajihad hat mir erzählt, du seist dabei gewesen, als Saphiras Ei auftauchte.«
    »Ja.« Zum ersten Mal wurde Eragon bewusst, wie viel Kraft es sie gekostet haben musste, das Ei über die vielen Meilen hinweg fortzubewegen, die zwischen Du Weldenvarden und dem Buckel lagen. Ein solches Kunststück auch nur zu versuchen, war schon lebens-gefährlich.
    Die nächsten Worte kamen ihr nur schwer über die Lippen. »In dem Moment, als du das Ei sahst, nahm Durza mich gefangen.« Bitterkeit lag in ihrer Stimme. »Er führte die Urgals an, die meine Gefährten Faolin und Glenwing angriffen und umbrachten. Irgendwie wusste er, wo er uns auflauern musste - sie kamen ohne Vorwarnung über uns. Ich wurde betäubt und nach Gil’ead verschleppt. Dort erhielt Durza von Galbatorix den Befehl, herauszufinden, wo ich das Ei hingeschickt hatte, und aus mir herauszuholen, wo Ellesméra liegt.«
    Sie starrte eisig und mit zusammengebissenen Zähnen ins Leere. »Er versuchte es monatelang ohne Erfolg. Seine Methoden waren ... brutal. Als er mit Foltern nicht weiterkam, befahl er seinen  Soldaten, mich zu vergewaltigen. Zum Glück war ich noch in der Lage, ihren Geist zu verwirren und ihnen die Manneskraft zu rauben. Am Ende befahl Galbatorix, mich nach Urû’baen zu bringen. Als ich davon erfuhr, bekam ich schreckliche Angst, denn ich hatte keine Kraft mehr, mich ihm zu widersetzen. Wärst du nicht gewesen, hätte ich binnen einer Woche vor Galbatorix gestanden.«
    Eragon schauderte innerlich. Es war ihm unbegreiflich, wie sie diese Tortur hatte überleben können. Er erinnerte sich noch lebhaft an ihre Verletzungen. Leise fragte er: »Warum erzählst du mir das alles?«
    »Damit du weißt, wovor du mich bewahrt hast. Glaub ja nicht, dass ich dein Eingreifen für selbstverständlich halte.«
    Unsicher senkte er den Blick. »Was wirst du jetzt tun - nach Ellesméra zurückkehren?«
    »Nein, noch nicht. Es gibt hier noch viel zu tun. Ich kann die Varden nicht im Stich lassen - Ajihad braucht meine Hilfe. Du bist heute in der Magie und im Schwertkampf geprüft worden. Brom war dir ein guter Lehrer. Du bist reif für die nächste Stufe deiner Ausbildung.«
    »Du meinst in Ellesméra?«
    »Ja.«
    Eragon verspürte einen Anflug von Verdruss. Durften er und Saphira in dieser Angelegenheit denn überhaupt nicht mitreden? »Wann?«
    »Das wird noch entschieden, aber bestimmt erst in ein paar Wochen. «
    Zumindest lassen sie uns noch ein bisschen Zeit, dachte Eragon. Saphira fragte ihn etwas und er gab die Frage an Arya weiter: »Was haben die Zwillinge am Ende der Prüfung von mir verlangt?«
    Aryas wohlgeformte Lippen verzogen sich geringschätzig. »Etwas, das sie selbst nicht bewerkstelligen können. Man kann in der alten Sprache den Namen eines Gegenstands nennen und dadurch seine wahre Gestalt heraufbeschwören. Dazu bedarf es jahrelanger Übung und größter Disziplin, aber wenn es einem gelingt, ist der  Lohn die völlige Kontrolle über diesen Gegenstand. Das ist der Grund, warum man seinen wahren Namen geheim hält, denn wenn ihn jemand kennt, der böse Absichten hegt, hat er den Namensträger völlig in der Hand.«
    »Es ist seltsam«, sagte Eragon kurz darauf, »aber bevor man mich in Gil’ead gefangen nahm, hatte ich in meinen Träumen Visionen von dir. Ich sah dich in deiner Zelle auf dem Bett liegen oder in der Ecke kauern. Aber immer nur, wenn ich schlief.«
    Arya schürzte nachdenklich die Lippen. »Es gab

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