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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Horst. Hier ist nicht genug Platz für euch beide. Und ich kann dir sagen, es hat mich ziemlich in Atem gehalten, ständig hin und her zu rennen, um abwechselnd nach euch zu schauen.«
    Eragon fragte besorgt: »Und wie geht es ihm?«
    Eine lange Pause trat ein, in der Gertrude auf ihre Hände starrte. »Nicht gut. Er hat hohes Fieber, das einfach nicht sinken will, und seine Brandwunden verheilen nicht.«
    »Ich muss zu ihm.« Er versuchte aufzustehen.
    »Erst wenn du etwas gegessen hast«, sagte sie streng und drückte ihn zurück aufs Bett. »Ich habe nicht die ganze Zeit über dich gewacht, damit du bei der erstbesten Gelegenheit aufspringst und dir wehtust. Die Hälfte deiner Beine ist rohes Fleisch und das Fieber ist erst letzte Nacht abgeklungen. Sorge dich nicht um Garrow. Es  wird schon wieder mit ihm. Er ist ein zäher Bursche.« Gertrude hängte einen Kessel übers Feuer und begann, Karotten für eine Suppe zu schneiden.
    »Wie lange habe ich hier gelegen?«
    »Zwei volle Tage.«
    Zwei Tage! Das bedeutete, dass seine letzte Mahlzeit vier Tage zurücklag! Bei dem bloßen Gedanken wurde Eragon ganz flau. Saphira war die ganze Zeit auf sich allein gestellt; hoffentlich geht es ihr gut,  dachte er bekümmert.
    »Das ganze Dorf möchte wissen, was geschehen ist. Sie haben Männer zu euch hinaufgeschickt, die euren Hof völlig verwüstet vorfanden.« Eragon nickte; das hatte er erwartet. »Eure Scheune ist niedergebrannt … Hat Garrow sich dabei die Verbrennungen geholt? «
    »Ich … ich weiß nicht«, sagte Eragon. »Ich war nicht dort, als es geschah.«
    »Na ja, ist auch nicht so wichtig. Ich bin sicher, dass sich alles auf-klären wird.« Gertrude fuhr fort zu stricken, während die Suppe vor sich hin köchelte. »Das ist eine ziemlich große Narbe auf deiner Handfläche.«
    Instinktiv ballte er die Hand zur Faust. »Ja.«
    »Woher stammt sie?«
    Ihm fielen mehrere mögliche Erklärungen ein. Er wählte die einfachste. »Die habe ich schon, seit ich ganz klein war. Ich habe Garrow nie gefragt, wie es passiert ist.«
    »Hmm.« Die Stille blieb ungestört, bis die Suppe aufkochte. Gertrude schöpfte sie in eine Schale, nahm einen Löffel und reichte Eragon beides. Er nahm die Mahlzeit dankbar entgegen und nippte vorsichtig. Es schmeckte köstlich.
    Als er aufgegessen hatte, fragte er: »Kann ich jetzt Garrow besuchen? «
    Gertrude seufzte. »Du bist ein unbeirrbarer Dickschädel, was? Also, wenn du es unbedingt willst, werde ich dich nicht aufhalten. Zieh dich an, dann gehen wir gemeinsam hinüber.«
    Sie kehrte ihm den Rücken zu, während er vorsichtig in seine Hose stieg und zusammenzuckte, als er der Stoff über seine bandagierten Oberschenkel schrammte. Danach streifte er sein Wams über. Gertrude half ihm beim Aufstehen. Er hatte weiche Knie, aber die Schmerzen in seinen Beinen waren nicht mehr so stark wie zuvor.
    »Mach ein paar vorsichtige Schritte«, befahl sie, dann stellte sie trocken fest: »Wenigstens musst du nicht kriechen.«
    Draußen blies ihnen ein stürmischer Wind den Rauch der benachbarten Häuser ins Gesicht. Schwere Wolken hingen über dem Tal und versperrten die Sicht auf den Buckel, während auf das Dorf dichter Schnee zutrieb und die Ausläufer der Berge verschleierte. Eragon stützte sich auf Gertrude, während sie durch Carvahall gingen.
    Horst hatte sein zweistöckiges Haus auf einem Hügel erbaut, um einen besseren Blick auf die Berge zu haben. Er hatte dabei seine ganze Geschicklichkeit aufgewendet. Das Schieferdach beschattete einen umfriedeten Balkon, der einem großen Fenster im zweiten Stock vorgebaut war. Jede Regenrinne mündete in einen zierlichen Wasserspeier, und alle Fenster und Türen hatten Rahmen, in die kunstvolle Darstellungen von Schlangen, Hirschen, Raben und verschlungenen Weinreben eingeschnitzt waren.
    Horsts Gattin Elain öffnete ihnen die Tür, eine kleine, gertenschlanke Frau mit feinen Zügen und seidigem blondem Haar, das zu einem Knoten an ihrem Hinterkopf aufgesteckt war. Ihr Kleid war hübsch und schlicht und ihre Bewegungen anmutig. »Bitte, kommt herein«, sagte sie sanft. Sie traten über die Türschwelle in einen großen, hell erleuchteten Raum. Eine Wendeltreppe mit einem glatt polierten Holzgeländer führte ins obere Stockwerk. Die Wände waren honigfarben. Elain lächelte Eragon traurig an, sprach aber zu Gertrude. »Ich wollte dich gerade holen lassen. Es geht ihm nicht gut. Du solltest sofort zu ihm gehen.«
    »Elain, du musst Eragon die

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