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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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dich nach Hause bringen, um eine Schuld einzulösen, obwohl es zweifellos eine Dummheit ist, zurückzufliegen.
    »Dummheit oder nicht«, sagte er, »wir haben keine andere Wahl - wir müssen zurück.« Er riss sein Unterhemd entzwei und stopfte jeweils eine Hälfte in seine Hosenbeine, dann streifte er wieder das Wams über. Vorsichtig zog er sich auf Saphiras Rücken und schlang die Arme um ihren Hals. Diesmal, bat er sie, flieg tiefer und schneller . Die Zeit ist entscheidend.
    Halt dich fest, warnte sie ihn, dann schoss sie zum Himmel empor. Sie stiegen bis über den Wald auf und legten sich sofort in die Waagerechte, nur wenige Fuß über den Wipfeln. Eragons Magen zog sich zusammen; er war froh, noch nichts gegessen zu haben.
    Schneller, schneller, drängte er. Sie sagte nichts, aber der Rhythmus ihrer Flügelschläge wurde kürzer. Er kniff die Augen zu und zog die Schultern ein. Er hatte gehofft, die zusätzliche Polsterung würde etwas nützen, aber bei jeder Bewegung fuhr ihm ein brennender Schmerz durch die Beine. Bald sickerte warmes Blut an seinen Waden hinab. Saphiras Gedanken strahlten Besorgnis aus. Sie flog nun noch schneller, legte ihre ganze Kraft in die Flügelschläge. Die Landschaft raste unter ihnen vorbei, als zöge jemand sie fort. Eragon stellte sich vor, dass sie vom Boden aus betrachtet nichts weiter als ein verschwommener Schemen waren.
    Am frühen Nachmittag lag das Palancar-Tal vor ihnen. Nach Süden versperrten Wolken ihm den Blick; im Norden befand sich Carvahall. Saphira sauste im Gleitflug dahin, während Eragon nach dem Hof Ausschau hielt. Als er ihn entdeckte, durchfuhr ihn ein eisiger Angstschauder. Eine schwarze Rauchwolke, an der Unterseite genährt von orangefarbenen Flammen, stieg von den Gebäuden auf.
    Saphira! Er deutete auf den Hof. Setz mich dort unten ab. Sofort!
    Sie legte die Flügel an und setzte zu einem steilen Sturzflug an,  sodass sie in erschreckendem Tempo abwärts schossen. Dann korrigierte sie ihre Richtung ein wenig und raste direkt auf den Wald zu. Eragon rief ihr über den tosenden Wind hinweg zu: »Lande auf den Feldern!« Er klammerte sich noch fester an sie, während sie der Erde entgegenstürzten. Saphira wartete, bis sie nur noch hundert Fuß vom Boden entfernt waren, bevor sie mit ein paar mächtigen, abwärts geführten Flügelschlägen abbremste. Sie landete hart und Eragon verlor den Halt. Er fiel von ihrem Rücken, rappelte sich aber sogleich atemlos wieder auf.
    Das Haus war völlig in seine Einzelteile zerlegt worden. Spanten und Bretter, die einst Wände und Dach gewesen waren, lagen über einen weiten Bereich verstreut. Das Holz war pulverisiert, als hätte ein gigantischer Hammer darauf geschlagen. Überall lagen rußige Dachschindeln. Ein paar verbogene Metallplatten waren das Einzige, was noch vom Ofen übrig war. Im Schnee steckten Scherben des zersplitterten Küchengeschirrs und zerbrochene Ziegelsteine vom Schornstein. Dichter, öliger Rauch stieg von der lichterloh brennenden Scheune auf. Die Tiere waren verschwunden, entweder getötet oder vor Angst davongelaufen.
    »Onkel!« Eragon rannte in die Trümmer des Hauses, suchte in den zerstörten Räumen nach Garrow. Doch er fand nirgendwo eine Spur von ihm. »Onkel!«, rief Eragon erneut. Saphira lief um das Haus herum und trat neben ihn.
    Dies ist ein Ort des Kummers, sagte sie.
    »Das wäre nicht passiert, wenn du nicht mit mir fortgeflogen wärst!«
    Wären wir geblieben, wärst du nicht mehr am Leben.
    »Sieh dir das an!«, brüllte er. »Wir hätten Garrow warnen können! Es ist deine Schuld, dass er nicht mehr rechtzeitig fliehen konnte!« Verzweifelt hieb er mit der Faust gegen einen Holzpfosten und riss sich die Haut an den Knöcheln auf. Blut lief an seinen Fingern herab, als er wieder ins Freie taumelte. Er stolperte den Pfad entlang, der zur Straße hinunterführte, und bückte sich, um den Schnee zu untersuchen. Mehrere Fußspuren waren auszumachen, aber sein  Blick war verschleiert und er konnte kaum etwas erkennen. Werde ich etwa blind?, fragte er sich. Kopfschüttelnd griff er sich an die Wangen und spürte, dass sie feucht waren.
    Ein Schatten fiel über ihn, als Saphira hinter ihn trat und die Flügel um ihn legte. Beruhige dich; vielleicht ist noch nicht alles verloren . Er schaute zu ihr auf, suchte in ihrem Gesicht nach Hoffnung.  Schau dir die Spuren an. Meine Augen sehen nur Abdrücke von zwei Personen. Sie können Garrow nicht mitgenommen haben.
    Er betrachtete

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