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Das Vermächtnis der Feen (German Edition)

Das Vermächtnis der Feen (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis der Feen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Endres
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die Mädchen wandte. »Euch Mägdlein hab ich zugedacht zwei Söhne, die Ihr mit Bedacht nun selber auserwählt und Euch zur Ehe dann vermählt.« Stolz wies er auf die fünf jungen Trollmänner, die neben seinem Thron standen, und ihnen breit zugrinsten. Nun waren es Josie und Amy, die nicht wussten, was sie zu dem großherzigen Angebot Toruns sagen sollten.
    Arthur, der sich mittlerweile gefasst hatte, hüstelte. »Wir wissen Euer edelmütiges Anerbieten sehr zu schätzen. Glaubt uns, wir würden es mit Freuden annehmen. Doch nach menschlichen Gesetzen sind wir noch zu jung zum Heiraten. Außerdem müssen wir umgehend zurück in die Welt der Dinge. Nur von dort aus können wir die Ereignisse am Rand der Träume auf Dauer beeinflussen. Wir bitten sehr um Euer Verständnis.«
    König Torun nahm die verbeulte Krone ab und kratzte sich am Kopf. Die Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben, dennoch rang er sich ein Lächeln ab. »Mir scheint, der Einwand ist durchdacht. So geht, und durch der Worte Macht bringt Licht und Hoffnung unsern Leuten und schwächt die Kraft der bösen Meuten. Auf dass auch Dorchadon erblühe und uns dereinst Solaria glühe.«
    Nun trat Edna vor. Sie verbeugte sich vor dem Trollkönig und sprach dann zu Toruns Volk. »Viele von euch sind mir trotz Gefahr für Leib und Leben zur Seite gestanden, das werde ich euch nie vergessen. Doch heißt es jetzt Abschied nehmen.« Sie hielt bewegt inne und fuhr dann mit ernster Miene fort: »Ich gebe euch mein Ehrenwort, in Zukunft keine Geschichten mehr in die Welt zu setzen, die das Grauen nähren. Doch hat sich nun alles zum Guten gewendet. Für jeden von euch, für mein Tochterkind und für mich. Dank dieser beiden großartigen Menschen.« Damit ging sie auf Josie und Arthur zu und umarmte sie herzlich.
    Und wieder erklangen Vivat-Rufe und die Musik setzte ein.
    Josie lächelte in die jubelnde Menge. Obwohl ihnen alle hier wohlgesonnen waren und man sie am liebsten hierbehalten wollte, zog es sie jetzt mit Macht zurück in die Wirklichkeit. »Wir sollten uns auf den Weg machen«, raunte sie Arthur zu und stellte sich vor, wie wunderbar es sein würde, Moma in die Arme zu schließen und bei einer gemütlichen Tasse Tee von ihren Abenteuern zu erzählen.
    »Auf welchen Weg?«, raunte Arthur zurück, den das Thema offenbar auch schon beschäftigt hatte. »Über die Hochebene, durch den Schattenwald und die Höhle? Und wie kommen wir den Brunnenschacht hoch?«
    Josie biss sich auf die Lippen. Verdammt, daran hatte sie definitiv nicht gedacht! Gab es denn keinen anderen Weg?
    »Es gibt unendlich viele andere Wege«, mischte sich nun Wolf wieder in ihre Gedanken. »Es liegt ganz an euch.«
    »Unser vierbeiniger Gefährte hat recht«, stimmte Edna ihm zu. »Wir werden unseren Weg finden.«
    Torun öffnete eine Tür, die zu einer Altane führte, und trat, von seinen Ehrengästen gefolgt, ins Freie. Trunken vor Glück jubelte ihm das bunt gewürfelte Volk, das sich unten im Burggraben amüsierte, zu. Der Blick des Trollkönigs schweifte in die Ferne. »Seht überall die Freiheitslichter«, sagte er ergriffen. »Seht all die fröhlichen Gesichter!«
    Von hier aus wirkte Dorchadon wie ein flackernder Sternenhimmel. Von sämtlichen Hügeln leuchtete es. Selbst aus den geduckten Häusern unterhalb der Burg schimmerte warmes Licht. Sachte zog silbergraue Dämmerung über das Land. Und weit entfernt glaubte Josie sogar, etwas wie Morgenröte zu erkennen.
    Edna wischte sich eine Träne aus den Augenwinkeln. »Dorchadon im Glanz des Freiheitslichts zu sehen, werde ich für immer im Herzen bewahren.«
    Amy nahm ihre Hand. »Jeder von uns wird dieses Bild bewahren.«
    Arthur schwieg. Grübelnd tastete er nach dem Schwertgurt. »Haltet mich nicht für verrückt!«, sagte er unvermittelt. »Aber mir ist eben eine absurde Idee gekommen. Und fragt mich bitte nicht, woher!«
    Seine Gefährten blickten ihn erwartungsvoll an.
    »Ich könnte versuchen …« Arthur räusperte sich. »Ich könnte doch versuchen, mit dem Schwert ein Portal in die Wirklichkeit zu schlagen.«
    »Nichts an dieser Idee ist absurd oder verrückt«, bemerkte Wolf anerkennend. »Mir scheint, dies ist sogar ein sehr guter Gedanke.«
    »Und wie soll das gehen?«, fragte Amy.
    Aber sie erhielt keine Antwort. Arthur schob das Kinn vor und erklomm kurzerhand die Balkonbrüstung, ohne auch nur einen einzigen Blick in die schwindelnde Tiefe zu werfen. Er schloss für einen Moment die Augen, um sich zu

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