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Das Vermächtnis der Feen (German Edition)

Das Vermächtnis der Feen (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis der Feen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Endres
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übermittelte, nichts mitbekam, wirbelte aufgeregt über ihre Köpfe, ihre kleine Stimme überschlug sich. »Seht nur! Da vorn! Seht nur den Schein! Er ist so warm, er ist so fein, wie ich noch nie ein Licht geschaut, und doch ist’s wonnig mir vertraut.« Ganz entzückt schwebte die Elfe auf ein näher kommendes Floß zu, in dessen Mitte ein großes Feuer brannte, das seinen goldenen Widerschein in die Wellen warf.
    »Libertatis Lux!«, stieß Arthur aus und deutete nach vorn. »Die Trolle haben das Freiheitslicht entzündet.«
    »Das Freiheitslicht wird bald ganz Dorchadon erhellen«, vernahmen sie Wolfs dunkle Stimme. »Und das ist nur euch zu verdanken.« Josie fasste Amys Hand und drückte sie stumm. Ihr Herz war so übervoll!
    Dann schwirrten zwei Lichtpunkte auf sie zu, zwei Elfen mit winzig kleinen Fackeln. Tausendzehn kam ihnen kaum nach. »Die Schwestern sind all’samt befreit, wir tragen Licht und Helligkeit auf jeden Berg, in jedes Tal, für Freudenfeuer ohne Zahl«, rief ihnen Tausendfünfzehn strahlend entgegen. Und noch während die Gefährten gebannt dem Spiel ihrer kreiselnden Feuerspäne folgten, legte das Floß auch schon an und vier längliche Schatten sprangen an Land.
    Josie kniete sich nieder. »Bernhard! Bianca! Simba! Nala! Wie schön, euch gesund wiederzusehen!«
    Bianca schmiegte ihr Köpfchen in Josies Hand.
    »Die frohe Kunde eurer Heldentat verbreitet sich wie ein Lauffeuer«, sagte Bernhard bewegt. »Das Freiheitslicht der Trolle leuchtet bald überall. Was für eine Nacht! Und wir dürfen dabei sein.«
    Simba starrte in einer Mischung aus Faszination und Grauen auf den reglosen Leib des Drachen, der sich neben ihm wie ein Hochgebirge ausnahm.
    »Potz Speikatz!« Bernhard trippelte auf den schlaffen Körper zu und stupste ihn mit der Pfote. »Tot. Mausetot, wenn man das von einem Drachen sagen kann. Welch unglaubliche Heldentat habt ihr vollbracht!«
    Bianca sah sich das tote Ungeheuer, wie besessen am Ende ihres rosa Schwanzes nagend, lieber aus sicherer Entfernung an. Auch Nala zog es vor, dem Drachen nicht zu nahe zu kommen. »Und Dykeron, der alte Teufel?«, erkundigte sie sich bang. »Hat Orcarracht ihn auch ganz gewiss verschlungen? So wie die Elfen erzählt haben?«
    »Wir haben es doch selbst gesehen!« Tausendvierundzwanzig klang verschnupft. »Ihm half kein Heulen und kein Flehen. Orcarracht verschlang ihn ganz, vom Hornkopf bis zum Quastenschwanz.« Man hörte der kleinen Elfe an, wie stolz sie war, dabei gewesen zu sein.
    Amy zog Josie am Ärmel. Ihr Blick wies auf drei haarige Gesellen, die vom Floß aus scheu zum Ufer äugten. »Wer sind denn die?«
    »Tipan, Tapan und Tupan«, rief Josie überrascht, die die Trollbrüder erst jetzt erkannte. »Ihr?«
    Tapan trat verlegen vor. »Verzeiht, dass wir manch’ Zweifel hatten, doch sagten uns bereits die Ratten, welche tapf’re Herzen in Euch schlagen. Drum haben wir uns angetragen, Euch zur Burg zurückzuleiten, wo sie Euch den Empfang bereiten.«
    »Wisst ihr, ob Edna da sein wird?«, fragte Amy bang.
    Tupan nickte mit einer einladenden Handbewegung. »Sie sehnt sich nach dem Tochterkind. Drum lasst uns fahren nun geschwind.«
    Jubelnd sprang Amy aufs Floß. Arthur und Josie folgten ihr, ebenso Wolf, nachdem er sich seiner Flügel entledigt hatte. Seine Beine knickten auf dem holprigen Untergrund aus rohen Baumstämmen ein. Matt ließ er sich nahe am Feuer nieder, das warm und behaglich in der Mitte des Floßes knisterte, und schloss die Augen. Josie betrachtete ihn bedrückt. Ihr vierbeiniger Begleiter war sehr ruhig geworden, er wirkte erschöpft und müde. Das Abenteuer schien ihn seine letzten Kräfte gekostet zu haben. Ihr Magen krampfte sich zusammen.
    »Sorge dich nicht«, vernahm sie Wolf, dem ihre innere Unruhe nicht entgangen war. »Alles kommt so, wie ich es immer ersehnt habe.«
    Die Trolle mussten kräftig gegen die Strömung rudern. Arthur, Amy und Josie saßen ums Feuer, genossen die lang entbehrte Wärme und erzählten den Ratten von ihren Erlebnissen.
    »Schaut, da!«, rief Arthur. Amy und Josie hoben die Köpfe.
    »Gosh!«, rief Amy.
    Auf den Höhen rechts und links des Flusses brannten helle Freudenfeuer, je weiter sie vorankamen, desto mehr wurden es. Dann säumte jubelndes Volk die Ufer, Trolle, Zwerge, Schrate und andere seltsame Kreaturen, von denen viele golden leuchtende Fackeln schwangen.
    »Libertatis Lux! – Libertatis Lux! – Libertatis Lux!«, erscholl es wie ein Wechselgesang, in das sich

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