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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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eine ganze Familie darin Platz gefunden, in diesem Bett jedoch saß nur eine einzige Gestalt, die zwischen den vielen bestickten Kissen und Decken fast ein wenig verloren wirkte.
    Das schlechte Licht ließ Caiwen ihr Aussehen nur erahnen, aber der Hauch des Alters und die Ahnung des Todes, die den Raum bis in den hintersten Winkel erfüllten, ließen keinen Zweifel daran, dass der Frau im Bett eine außergewöhnlich lange Lebensspanne vergönnt gewesen war.
    »Tritt näher, mein Kind, tritt näher.« Ein Schauder lief Caiwen den Rücken hinunter, als die brüchige Stimme der Greisin durch den Raum hallte. Dass Maeve so alt war, hätte sie nicht für möglich gehalten.
    Als Caiwen nicht sofort reagierte, hob die Alte die knochige Hand zu einer befehlenden Geste, worauf der Krieger Caiwen einen Stoß versetzte, der sie ein paar Schritt vorwärtstaumeln ließ.
    »Na also.« Maeve lächelte und entblößte eine Reihe lückenhafter, gelber Zähne. Der Blick ihrer Augen war so klar und durchdringend, wie Caiwen es nur von Armide kannte. Sie hatte das Gefühl, als könne Maeve bis auf den Grund ihrer Seele blicken, und was sie dort fand, schien ihr zu gefallen. »Ja, ja, du bist es«, sagte sie wie zu sich selbst. »Du bist die, nach der ich gesucht habe.«
    »Ich bin nicht deine Tochter.«
    »Schweig!« Maeve hob gebietend die Hand. »Meine Tochter ist tot. Glaubst du, ich weiß das nicht? Sie starb in demselben Sturm, der auch deine Mutter das Leben kostete. Es ist bitter, aber ihr Tod war nicht vergebens, denn er gab mir einen guten Vorwand, Durin auf die Suche nach dir zu schicken.«

    »Dann wusstest du die ganze Zeit, dass ich das Unglück überlebt habe?«, fragte Caiwen.
    »Ich wusste, dass ein Kind mit hellen Haaren auf dem Riff lebt.« Maeve nickte bedächtig. »Borax, mein Rußrabe, hat dich die ganze Zeit beobachtet.«
    »Warum hast du mich dann nicht viel früher entführt?«
    »Weil ich sichergehen wollte, dass du bereit bist zu vollenden, was deine Mutter nicht vollenden konnte«, erklärte Maeve. »Ich wusste nicht, ob du ihre Kräfte angenommen hast. Kräfte, die erst erwachen, wenn du dem Kindesalter entwachsen bist. Ohne diese Kräfte bist du nur eine Elfe wie Hunderte andere auch. So aber bist du etwas ganz Besonderes.«
    »Ich kann an mir nichts Besonderes finden«, behauptete Caiwen.
    »Du lügst nicht besonders gut.« Maeve schmunzelte. »Ich spüre, dass auch du bereits geahnt hast, dass du anders bist.Aber ich gebe zu, auch ich war mir zunächst nicht sicher. Wäre ich es gewesen, hätte ich dich sofort zu der Feuerinsel bringen lassen, so wie Nimeye es befohlen hat. Aber ich wollte Gewissheit haben, und ich wusste, die würde ich nur erhalten, wenn ich dir von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehe.«
    »Und?«, fragte Caiwen unbeeindruckt.
    »Du besitzt alle Gaben deiner Mutter, das spüre ich so deutlich, wie das Alter an meinen Knochen nagt. Du bist die, auf die wir so lange gewartet und gehofft haben. Nimeye wird sich glücklich schätzen, dich zu sehen.« Plötzlich schien sie sich wieder an den Krieger zu erinnern, der immer noch neben ihrem Bett stand und auf Befehle wartete. »Du kannst gehen.«
    Der Mann verneigte sich wortlos und verließ den Raum, während Maeve ihre Aufmerksamkeit wieder auf Caiwen richtete. »Bringt einen Stuhl«, rief sie in den Raum hinein.
    Eine junge Zofe löste sich aus der Dunkelheit, schob einen grün gepolsterten Stuhl an das Bett und verschwand wieder.

    »Nimm Platz, mein Kind.« Maeve deutete auf den Stuhl.
    Caiwen zögerte, dann trat sie vor und setzte sich. So nahe am Bett, konnte sie die Alte noch besser sehen. Der schlohweiße, schüttere Flaum auf dem nahezu kahlen Schädel, die fleckige Haut, die große, gebogene Nase und die tiefen Falten bekräftigten ihren ersten Eindruck nicht nur, sie zeugten auch davon, dass Maeve jemand sein musste, der sich dem Tod schon eine geraume Weile entzog.
    Obwohl ihre Ohren im Alter größer geworden waren, war die spitze Form noch gut zu erkennen, ein untrügliches Zeichen dafür, dass auch in Maeves Adern elfisches Blut floss. Caiwen fragte sich, wie viele Winter die Greisin schon gesehen hatte. Maeve war so dürr, dass allein die Haut ihre Knochen zusammenzuhalten schien. Und doch, das spürte Caiwen sehr wohl, wohnte in dem verfallenen Körper ein äußerst reger Geist.
    »Fürchtest du dich?« Die Frage kam so überraschend, dass Caiwen nicht wusste, was sie antworten sollte. »Ein wenig«, gestand sie

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